Ratgeber von Moneyland.ch

Das musst du über den Schweizer Strommarkt wissen

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von Yannick Züllig und lha

Das Vergleichsportal Moneyland.ch hat einen Ratgeber zum Schweizer Strommarkt veröffentlicht. Dieser soll Konsumenten und Konsumentinnen die wichtigsten finanziellen Fragen rund um die Stromversorgung in der Schweiz erklären.

(Source: Nikola Johnny Mirkovic / Unsplash)
(Source: Nikola Johnny Mirkovic / Unsplash)

Wie viel kostet der Strom? Wie setzen sich die Stromkosten zusammen? Kann ich meinen Stromanbieter wechseln? Diese und weiter Fragen will der Vergleichsdienst Moneyland.ch mit seinem "Stromratgeber" beantworten.

Die Kosten

Strompreise gehören seit dem russischen Angriff auf die Ukraine zu den am stärksten diskutierten Themen in der Schweiz. Wie Moneyland.ch festhält, ist der reine Strompreis in der Schweiz extrem regionsabhängig. Durchschnittlich bezahle eine Privatperson 32 Rappen pro Kilowattstunde Strom.

Bei den über 600 Stromanbietern, die es inzwischen in der Schweiz gibt, rangieren die Preise zwischen 10 und mehr als 50 Rappen. Da man als Privatperson meist jedoch keine freie Wahl des Stromanbieters hat, könne man von dieser Vielfalt nicht profitieren.

In der Schweiz können nur Geschäftskunden mit einem Jahresverbrauch von über 100'000 Kilowattstunden ihren Anbieter auf Wunsch frei wählen. Privatpersonen können allenfalls durch den Wechsel des Stromprodukts sparen, allerdings sei zu beachten, dass nicht jeder Anbieter verschiedene Produkte anbiete.

Das Sparen

Die effektivste Art Stromkosten zu reduzieren, sei den Stromverbrauch zu senken. Am höchsten sei das Einsparpotenzial beim Erhitzen (Kochherd, Backofen, Elektroofen) und Kühlen (Kühlschrank, Tiefkühler, Klimaanlage). Mit anderen Massnahmen, etwa LED-Lampen oder Geräte immer ganz auszuschalten, lasse sich vergleichsweise wenig Strom sparen.

Ein Weg, um Stromkosten einzusparen, sei mithilfe eines Geräts zum Messen des Stromverbrauchs einzelner Geräte. Diese seien oft mit verschiedenen Betriebsmodi ausgestattet, welche auch unterschiedliche Mengen an Strom verbrauchen.

Auch die Nutzung des Niedertarif-Fensters (Wochenenden und Nachts ab 20 Uhr) sei eine Variante, Stromkosten zu senken. Für private Haushalte kann es sich lohnen, zu prüfen ob die Stromkosten im Einzel- oder Doppeltarif abgerechnet werden, und nach Möglichkeit den Doppeltarif zu wählen. Es gelte jedoch auch hier zu beachten, dass nicht jeder Stromanbieter einen Niedertarif anbiete. 

Die Nachhaltigkeit

Abgesehen von den reinen Kosten werde auch die "Sauberkeit" des Stroms ein immer grösserer Faktor für Konsumentinnen und Konsumenten. Aufgrund des Lokalmonopols der meisten Stromanbieter habe der Endverbraucher wenig Einfluss darauf. Je nach Stromanbieter bestehe die Möglichkeit, den Anteil an erneuerbaren Energien im eigenen Strommix über das benutze Stromprodukt zu bestimmen.

Grundsätzlich nehme der Strom aus physikalischen Gründen immer den kürzesten Weg. Wer also in der Nähe eines Kraftwerks ist, das nicht-nachhaltigen Strom produziert, kann nicht verhindern, dass man "schmutzigen" Strom erhält. Durch die Wahl eines Stromprodukts mit höherem Nachhaltigkeits-Anteil könnten Konsumentinnen und Konsumenten jedoch dazu beitragen, dass sich mittel- bis langfristig der Anteil an nachhaltig produziertem Strom in der Schweiz erhöht.

In der Schweiz macht Wasserkraft bereits knapp 70 Prozent des Produzierten Stroms aus, dahinter folgt Atomstrom mit knapp 20 Prozent: 

Strommix Schweiz:

  • 67,8 Prozent Wasserkraft
  • 19,6 Prozent Atomstrom
  • 3,8 Prozent Windenergie
  • 3,6 Prozent Solarstrom
  • 1,9 Prozent Biomasse
  • 1,4 Prozent Erneuerbare Siedlungsabfälle

Wie viel Strom in der Schweiz überhaupt produziert und verbraucht wird, lesen Sie hier.

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