Deadline 2027

Smartmeter-Rollout geht schleppend voran

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von Leslie Haeny und yzu

Während einige grosse Stromversorger bereits über die Hälfte der Privatkundschaft mit einem Smartmeter ausgestattet haben, hat der Rollout bei anderen noch gar nicht begonnen. Allzu viel Zeit bleibt nicht mehr, denn bis 2027 brauchen 80 Prozent der Haushalte einen intelligenten Stromzähler.

(Source: CKW)
(Source: CKW)

Bis 2027 müssen in der Schweiz per Gesetz 80 Prozent aller Privathaushalte mit einem Smartmeter ausgestattet sein. So sollen Privathaushalte, die einen Drittel des gesamten Stromverbrauchs ausmachen, ihre Energieeffizienz steigern. Die Smartmeter ermöglichen es Hausbesitzerinnen und -besitzern, ihren Stromverbrauch mit einer Verzögerung von 24 Stunden abzulesen. 

Wie "Kassensturz" berichtet, haben jedoch erst rund ein Viertel aller Haushalte einen intelligenten Stromzähler. Die Unterschiede beim Rollout der Smartmeter seien beträchtlich. Während die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) bereits 70 Prozent der Privatkundschaft mit einem Smartmeter ausgestattet haben, hat der Rollout bei BKW, Groupe E und SIG noch nicht begonnen. Gegenüber dem Konsumentenmagazin hätten die drei Anbieter jedoch bestätigt, dass sie die Frist bis 2027 einhalten und bald mit der grossflächigen Umsetzung beginnen würden. 

(Source: Netzmedien)

"Kassensturz" fühlte den Energieversorgern weiter auf den Zahn und fand heraus: Nur vier der 14 befragten Stromversorgungsunternehmen bieten bereits personalisierte Spartipps aufgrund der Smartmeterdaten an. Am weitesten sei hier Repower. Der Anbieter mit Hauptsitz in Poschiavo sei dank einer Eigenentwicklung der einzige, der Echtzeitdaten visualisieren und Stromfresser so innert Sekunden erkennen könne. Selbst Stromfressern, die sich im Standby-Modus befinden, kommt Repower laut dem Konsumentenmagazin auf die Schliche.

Das Anzeigen von Echtzeitdaten im Kundenportal ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, laut "Kassensturz" aber essenziell für den Stromsparerfolg. Obligatorisch ist lediglich, dass Stromversorger Echtzeitdaten am Smartmeter-Gerät selbst auf Kundenwunsch freigeben. Aber: "Man geht nicht in den Keller, um den Zähler zu prüfen. Die Daten sollten auf dem Handy ersichtlich sein", zitiert das Konsumentenmagazin Pascal Kienast vom ZHAW-Institut für nachhaltige Entwicklung. Er warnt davor, dass sonst selbst anfänglich hohe Stromspareffekte wieder verloren gingen. 

Apropos Stromsparen: Mit einer Reihe von Apps können Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer ihren Energieverbrauch erfassen und optimieren. Doch ausgerechnet drei der populärsten Energiespar-Apps weisen Mängel hinsichtlich des Datenschutzes auf. Hier erfahren Sie mehr dazu. 

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