FEA-Konjunkturbarometer

Schweizer Haushaltsgerätebranche erwartet erneuten Konjunkturrückgang

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von Adrian Oberer und lha

Die Schweizer Haushaltsgerätebranche rechnet für das 3. Quartal 2022 mit einem erneuten Konjunkturrückgang. Es dürfte noch Monate dauern, bis die Lieferketten nach der Pandemie neu geordnet sind. Es gibt aber auch vereinzelte Lichtblicke.

(Source: Onypix / Fotolia.com)
(Source: Onypix / Fotolia.com)

Viele Unternehmen aus der Haushaltsgerätebranche erwarten im dritten Quartal dieses Jahres einen weiteren Rückgang im Ertrag. Nachdem die Massnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie die Lieferketten durcheinandergebracht haben und deren Ordnung noch Monate dauern dürfte, habe der Ukraine-Krieg abgesehen von menschlichem Leid neue Herausforderungen für die Wirtschaft gebracht. Wie der Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) schreibt, mangelt es aktuell an Rohstoffen, an Mikroprozessoren, an Komponenten insbesondere aus Lockdown-Regionen in China und an Logistik-Kapazitäten. Die weitere Abkühlung der Konjunktur erstaune deshalb nicht.

Trotzdem gebe es auch vereinzelte Lichtblicke. In der FEA-Situationsprognose des 3. Kalenderquartals stufen nur noch 7 Prozent der Unternehmen den Bestelleingang als schlecht ein (Vorquartal 25 Prozent). Allerdings rechnen 15 Prozent der Firmen gemäss der Erhebung mit einer weiteren Abnahme im kommenden Quartal.

Ertragslage bleibt auf tiefem Niveau

Etwa jedes fünfte befragte Unternehmen bewertet die Ertragslage aktuell als schlecht. Im Vorquartal war das nur bei 7 Prozent der Firmen der Fall. Die Aussichten für das anstehende Quartal sind dafür besser. Erwartete im 2. Quartal noch fast jedes dritte befragte Unternehmen einen Ertragsrückgang, sind es bei der aktuellen Befragung nur noch 19 Prozent. Demgegenüber rechnen 70 Prozent mit einer gleichbleibenden, 11 Prozent sogar mit einer besseren Ertragslage für das 3. Quartal 2022.

Wenig erstaunlich rechnen 89 Prozent der Befragten mit steigenden Materialkosten. Der Wert bleibt ähnlich hoch wie im Vorquartal (96 Prozent). Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen ist das gemäss FEA aber keine Überraschung.

Weniger Optimismus zur Beschäftigungslage

Nur noch rund 56 Prozent der Befragten schätzen allerdings die Beschäftigungslage als gut ein. Im Vergleich zum Vorquartal (75 Prozent) ist das ein deutlicher Rückgang. Die Prognosen für das kommende Quartal bleiben dabei statisch, mit einer Verschlechterung rechnet aber kein befragtes Unternehmen mehr.

Beim Personal erwarten 85 Prozent der Unternehmen einen gleichbleibenden Bestand. Trotzdem prognostizieren rund zwei Drittel der Firmen steigende Personalkosten. Dies sei vermutlich Inflationsbedingt, wie der FEA schreibt.

Laut dem FEA ist also auch für das dritte Quartal 2022 keine grosse Besserung zu erwarten. Es bestehe aber Grund zur Hoffnung, dass die Konjunktur nicht weiter abkühlt - der Auftragsbestand wird von den meisten Unternehmen als befriedigend (52 Prozent) oder als gut (42 Prozent) bewertet.

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