Zahlen vom BFE

Kältere Witterung sorgt für höheren Energieverbrauch 2021

Uhr
von Leslie Haeny und cka

Der Energieverbrauch der Schweiz ist 2021 um rund 6 Prozent gestiegen. Dafür verantwortlich sind insbesondere kälteres Wetter und die Lockerung der Covid-19-Restriktionen.

(Source: Nadine Marfurt / Unsplash)
(Source: Nadine Marfurt / Unsplash)

Die Schweiz hat vergangenes Jahr 794'720 Terajoule (TJ) mehr Energie verbraucht als 2020. Laut dem Bundesamt für Energie (BFE) ist das ein Anstieg von 6,3 Prozent.

Verantwortlich für den Anstieg sei unter anderem die im Vergleich zum Vorjahr kältere Witterung. So war die Anzahl Heizgradtage um 15,3 Prozent höher als im Vorjahr. Das führte dazu, dass der Verbrauch von Heizöl extra-leicht um 10,9 Prozent stieg. Zudem verbrauchte die Schweiz mehr Erdgas (plus 8,3 Prozent) und mehr Elektrizität (plus 4,3 Prozent). Laut BFE machen diese drei Energieträger mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus.

Aufgrund des kälteren Wetters kamen fürs Heizen auch mehr erneuerbare Energieträger zum Einsatz. Der Verbrauch von Energieholz und Fernwärme stieg um 16,4 respektive 9,7 Prozent. Mit 17,7 Prozent stieg die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen noch stärker. Im Bereich Solarwärme gab es gegenüber 2020 keine Veränderung. Die genannten Energieträger machten 2021 etwa 11,8 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus.

Weniger Coronarestriktionen führen zu mehr Treibstoffverbrauch

Laut BFE führte auch die Lockerung der Covid-19-Restriktionen dazu, dass der Energieverbrauch 2021 höher war - besonders im Bereich Treibstoff. Der Benzin- und Dieselverbrauch stieg hierzulande um 1,6 Prozent, lag aber noch immer etwa 7 Prozent unter jenem von 2019. Auch der Absatz von Flugtreibstoffen war 2021 nicht so hoch wie im letzten Jahr vor der Pandemie. Verglichen mit 2020 stieg er jedoch um 11 Prozent. Fossile Treibstoffe machen ungefähr ein Drittel (29,3 Prozent) des gesamten Endenergieverbrauchs aus.

Während der Verbrauch von biogenen Treibstoffen gemäss Statistik von 2014 bis 2019 stetig stieg, nahm er in den vergangenen beiden Jahren ab. 2021 sank er um 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Als dritten Grund für den Anstieg des Energieverbrauchs nennt das Bundesamt "Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauchs bestimmen". Darunter fallen die ständige Wohnbevölkerung (plus 0,8 Prozent), der Motorfahrzeugbestand (plus 1,1 Prozent), das Bruttoinlandprodukt (plus 3,7 Prozent) und der Zuwachs beim Wohnungsbestand. "Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauchs aus", heisst es.

Apropos Energie: Das Wallis hat ein neues Pumpspeicherkraftwerk. Diese gigantische "Batterie" hat eine Leistung von 900 Megawatt und soll das Stromnetz stabilisieren.

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