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Die Schweiz verbraucht wieder mehr Strom

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von Yannick Züllig und lha

Im Jahr 2021 ist der Schweizer Stromverbrauch um 4,3 Prozent angestiegen. Noch wird aber mehr Strom produziert als verbraucht.

(Source: Unsplash / Fré Sonneveld)
(Source: Unsplash / Fré Sonneveld)

Die Schweiz hat vergangenes Jahr 58,1 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht. Das entspricht einem Anstieg von 4,3 Prozent oder 2,4 Milliarden kWh gegenüber 2020. Dieser Mehrverbrauch entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 479‘800 Haushalten Demgegenüber steht die inländische Stromerzeugung, die laut Bundesamt für Energie (BFE) bei 60,1 Milliarden kWh lag.

Der Lockdown im Frühjahr 2020 sorgte für einen Abfall des Stromverbrauchs. Im Vergleich zu 2019 war der Stromverbrauch 2020 um 3,6 Prozent zurückgegangen. Im lockdown-freien Jahr 2021 stieg der Stromverbrauch erwartungsgemäss wieder stark an. Als weitere Faktoren für den Verbrauchsanstieg nennt das BFE die Wirtschaftsentwicklung (BIP +3,7 Prozent), Bevölkerungsentwicklung (Anstieg von 0,8 Prozent) sowie die Witterung. So gab es vergangenes Jahr 15,3 Prozent mehr Heizgradtage als 2020.

Inländische Produktion sinkt

Die schweizerischen Kraftwerke produzierten 2021 rund 64 Milliarden kWh Strom, nach Abzug des Verbrauchs von Speicherpumpen lag das Nettoergebnis bei 60,1 Milliarden kWh. Im Jahr 2020 hatte die Schweiz noch 69,9 Milliarden kWh brutto produziert.

Ein Grossteil des Verlustes dürfte auf die mehrmonatige Revision des AKW Leibstadt zurückzuführen sein. Die Schweizer AKWs produzierten 2021 4,5 Milliarden kWh weniger Strom als noch im Vorjahr, das entspricht einem Rückgang von 19,4 Prozent.

Die Schweizer Wasserkraftwerke erzeugen am meisten Storm, insgesamt 39,5 Milliarden kWh, was 61,5 Prozent des Bruttovolumens entspricht. Dahinter folgen die AKWs mit 18,5 Milliarden kWh. Das ist laut BFE mit 28,8 Prozent der Gesamtproduktion gleichbedeutend. Die übrigen knapp 10 Prozent werden in Konventionell-thermischen Kraftwerken oder erneuerbaren Anlagen produziert.

Importüberschuss

Die Schweiz exportierte im vergangen Jahr 29,1 Milliarden kWh Strom und importierte dabei 31,5 Milliarden kWh. Das ergibt einen Importüberschuss von 2,4 Milliarden kWh. In Franken bedeute dies ein negatives Aussenhandelssaldo von 258 Millionen.

Ein Jahr zuvor hatte die Schweiz gar einen Exportüberschuss von 5,6 Milliarden kWh, was ein positives Aussenhandelssaldo von 293 Millionen Franken ergab.

Wenngleich die Schweiz nominell mehr Strom produziert als sie verbraucht, kommt eine Studie zum Schluss, dass nur gut ein Viertel unseres Stroms unabhängig produziert wird. Der Schweizer Energieunabhängigkeitstag sei daher bereits Mitte April.

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