Jahreszahlen

Alpiq verzeichnet Umsatzsprung

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von René Jaun und lha

Der Energiekonzern Alpiq hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 7,7 Milliarden Franken erzielt – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Auch das EBITDA fällt höher aus als 2020. Doch das Unternehmen kann im Moment nicht nur jubeln.

(Source: Kid Circus / Unsplash)
(Source: Kid Circus / Unsplash)

Alpiq hat Zahlen zum abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 vorgelegt. Der Energiekonzern vermeldet einen Umsatz in der Höhe von 7,70 Milliarden Franken. Das ist mehr als das Doppelte der im Vorjahr erzielten 3,83 Milliarden Franken. In der Mitteilung spricht das Unternehmen von einem Umsatzsprung. Grund dafür seien "die insbesondere im zweiten Halbjahr stark gestiegenen Energiepreise".

Schweizer Stromproduktion rückläufig

Auch den Gewinn konnte Alpiq verbessern. Das Unternehmen vermeldet ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 302 Millionen Franken. Im Jahr 2020 waren es noch 262 Millionen Franken. Mit einem Beitrag von 258 Millionen Franken habe der Energiehandel massgeblich zu diesem Resultat beigetragen, schreibt Alpiq. Man habe die eigenen Kraftwerke äusserst gewinnbringend vermarkten und das Merchant Trading gezielt ausbauen können.

Einen Rückgang verzeichnet Alpiq bei der Stromproduktion in der Schweiz. Durch den angekündigten Ausfall von Produktionskapazitäten habe das Vorjahresergebnis nicht erreicht werden können, heisst es dazu. Konkret nennt Alpiq hier die Revision des Kernkraftwerks Leibstadt. Die ungeplante Verlängerung der Revision habe zusätzliche Ersatzbeschaffungen zur Folge gehabt. Die hohen Marktpreise für den so beschafften Strom belasteten das Ergebnis weiter.

Zufrieden zeigt sich Alpiq im Bereich der Wasserkraft in der Schweiz. "Die Produktionsvolumina lagen zwar etwas tiefer als im sehr guten Vorjahr, aber waren mit 4,2 Terawattstunden immer noch hoch."

Reinergebnis im Minus

Die Unruhen auf den Energiemärkten im zweiten Halbjahr 2021 sorgten bei Alpiq nicht nur für einen Umsatzsprung, sondern auch für einen Liquiditätsengpass. Unterstützung erhält das Unternehmen in dieser Zeit von seinen Aktionären, wie Sie hier lesen. Ende Januar 2022 belief sich die zur Verfügung gestellte Liquidität auf 300 Millionen Franken.

Die hohen Energiepreise der vergangenen Monate wirken sich auch negativ auf das Reinergebnis aus. Alpiq erklärt dies in der Mitteilung wie folgt: "Finanzielle Absicherungsgeschäfte müssen per Bilanzstichtag bewertet werden, jedoch dürfen die marktbedingten Werterhöhungen der abgesicherten Produktion und Energiebezugsverträge aufgrund der IFRS-Bestimmungen (International Financial Reporting Standards) nicht erfasst werden. Diese werden erst zum Realisationszeitpunkt verbucht und kompensieren die bereits erfassten Verluste auf den Absicherungen so über die Zeit. Dies kann aufgrund des langen Absicherungshorizonts der Alpiq mehrere, nachgelagerte Geschäftsjahre betreffen. Aus diesem Grund weist Alpiq für 2021 ein IFRS-Reinergebnis von minus 271 Millionen Franken aus. Darin enthalten sind Bewertungsanpassungen von finanziellen Absicherungsgeschäften in der Höhe von minus 521 Millionen Franken, welche in den nächsten zwei Jahren aber grösstenteils wieder kompensiert werden."

Auf die Ausschüttung einer Dividende will der Alpiq-Verwaltungsrat aufgrund der negativen Ergebnissituation verzichten. Vergangenes Jahr hatte das Gremium eine Dividende von insgesamt 46 Millionen Franken vorgeschlagen.

Wenn in der Schweiz der Strom knapp wird, kann sie ihn aus den Nachbarländern importieren – im Moment jedenfalls. Doch dieser Grundpfeiler der Stromversorgung gerät ins Wanken, wie aus einer Studie des Bundesamtes für Energie hervorgeht. Hier lesen Sie, wie Strom zur Mangelware wird.

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