Wäschetrockner-Q&A von Stiftung Warentest

So trocknet die Wäsche am besten

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von Nadja Baumgartner und kfi

Ein Trockner mit oder ohne Wärmepumpe? Oder die Wäsche doch lieber klassisch an der Luft trocknen lassen? Um im Wäsche-Chaos den Überblick zu behalten, beantwortet Stiftung Warentest die wichtigsten Fragen zum Trockner.

(Source: stevepb / Pixabay)
(Source: stevepb / Pixabay)

Beim Wäschewaschen soll es meistens schnell gehen. Dabei kann ein Wäschetrockner helfen. Doch bei der Benutzung eines solchen sind viele Punkte zu beachten. Stiftung Warentest klärt auf und bringt Ordnung in den Kleiderhaufen.

Trockner mit oder ohne Wärmepumpe?

Der moderne Trockner verfügt meist über eine Wärmepumpe, welche die Wäsche aufheizt und ihre Feuchtigkeit entzieht. Die warme Luft wird durch Abkühlen entfeuchtet und mithilfe der zuvor entzogenen Energie erneut erwärmt. Mit dieser Technik nutzt die Wärmepumpe einen Teil der Abwärme auch fürs nächste Trocknen. So spart die Pumpe laut Stiftung Warentest Strom – sie verbraucht weniger als die Hälfte der Energie eines Trockners ohne Wärmepumpe. Zudem kommt sie mit weniger Hitze aus, was die Wäsche schonen soll.

Sind Wärmepumpen klimaschädlich?

Obwohl Wärmepumpen Strom sparen und umweltfreundlich sind, benötigen sie teils umweltschädliche Kältemittel: der Fluorkohlen-Wasserstoff Tetrafluorethan. Dieses Kältemittel ist ein starkes Treibhausgas, wie es heisst. Doch solange es nicht in die Umwelt gelangt, sollte es unproblematisch sein. Eine Alternative sei Propan als Kältemittel, das weniger umweltschädlich sei.

Es ist also wichtig, Trockner korrekt zu entsorgen. Recycling sei da ein Stichwort. Laut Stiftung Warentest ist es wichtig, vor dem Kauf eines Trockners zu beachten, ob der Hersteller oder der Onlineshop das Gerät auch kostenlos abholt und entsorgt.

Kann es im Aufstellraum schimmeln?

Wärmepumpetrockner von guter Qualität würden so wenig Feuchtigkeit in den Raum bringen, dass dies kaum Einfluss auf die Schimmelbildung hätte. Trotzdem rät Stiftung Warentest, den Waschraum regelmässig zu lüften. Jeden Tag Stosslüften bei weit geöffnetem Fenster sei hier die beste Lösung.

Wie trocknen mit Daunen gefüllte Textilien am besten?

Mit Daunen gefüllte Wäsche sollten immer im Trockner getrocknet werden. Die Federn könnten nämlich auf der Leine leicht verkleben. Bei der Benutzung sei wichtig, den Textilien genug Platz in der Trommel zu lassen.

Ausserdem hält Stiftung Warentest dazu an, drei bis vier Tennisbälle in den Trockner dazuzugeben. Das schütze die Daunen vor dem Verklumpen durch eine entsprechende mechanische Einwirkung von aussen.

Bleibt die Wäsche weich trotz Wäschetrockner?

Weichspüler braucht es nicht, wenn ein Wäschetrockner im Einsatz ist. Zu diesem Schluss kommt Stiftung Warentest. Die Wäsche sei im Trockner permanent in Bewegung und werde gleichzeitig von warmer Luft durch- und umströmt, weshalb die Textilien von selbst weich werden. Auch die Reibungsvorgänge unter den Wäschestücken sorgen laut Stiftung Warentest für weichere Textilien, weil die einzelnen Teile durch die mechanische Einwirkung nicht so "starr" werden wie auf der Leine.

Wie oft sollte man den Flusenfilter reinigen?

Die Flusen- und Wärmepumpensiebe sollte nach jedem Trockengang ausgewaschen werden. Flusenreste entfernen sich durch Absaugen mit dem Staubsauger, wie Stiftung Warentest weiter schreibt. Denn wenn die Filter nicht regelmässig gereinigt sind, können sich Trockenzeit und Energieverbrauch verlängern und die Geräte beschädigt werden. Wenn mal wieder keine Zeit da ist: Es gibt auch Wäschetrockner, die zumindest die Wärmetauscher selbstständig reinigen. Das Flusensieb bei der Tür muss jedoch auch hier noch immer nach jedem Trocknen von Hand gesäubert werden.

Was sagt das Energielabel auf der Maschine?

Mit A+++ gekennzeichnete Wäschetrockner verbrauchen am wenigsten Energie. Aber: Die A++-Trockner sind meistens billiger als A+++-Modelle, wie Stiftung Warentest schreibt. Auch in Sachen Stromverbrauch seien sie auf zehn Jahre Betrieb nicht teurer als markengleiche Modelle aus der höchsten Energiesparklasse.

Obwohl sie billiger sind, sind die A++-Modelle aber laut Stiftung Warentest ökologisch gesehen schlechter: Würden ein Jahr lang alle Kunden nur A+++-Modelle statt A++-Trockner kaufen, brächte das jährlich grob ein Ersparnis von etwa 16 Gigawattstunden Strom.

Trockner oder Leine?

Je nachdem sind Trockner klimaschädlich, teuer und kompliziert – warum die Wäsche dann nicht doch einfach draussen an der Leine trocknen? Das kostet nichts und schont die Umwelt. Das lohnt sich aber nur, wenn es sonnig und warm ist, wie Stiftung Warentest schreibt. Im Winter sei das Trocknen an der Wäscheleine schwieriger. In der beheizten Wohnung soll die feuchte Wäsche nämlich besser nicht stehen. Das Trocknen drinnen senke die Raumtemperatur, sodass die Heizung stärker gefordert ist. Ausserdem drohe Schimmel, wenn die Feuchtigkeit im Raum bleibt.

Trotzdem funktioniert das Trocknen an der frischen Luft auch bei Minusgraden. Die Feuchtigkeit in der Wäsche gefriert erst und geht anschließend in den gasförmigen Zustand über. Temperatur spielt natürlich nicht nur beim Wäschetrocknen, sondern auch beim Waschen selbst eine Rolle. Wie warm man seine Wäsche wirklich waschen sollte, erfahren Sie hier.

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