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Cool bleiben: Der Fachbegriff-Guide für den Kühlschrank-Kauf

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von Silja Anders und lha

Wer einen Kühlschrank oder eine Kühl-Gefrier-Kombi kauft, verirrt sich als Laie oder Laiin schnell im Fachbegriff-Urwald. Um im Terminus-Inferno cool zu bleiben, erklärt Stiftung Warentest kurz die wichtigsten Begriffe.

(Source: Alexas_Fotos / pixabay.com)
(Source: Alexas_Fotos / pixabay.com)

Der Kauf eines Kühlschrankes oder einer Kühl-Gefrier-Kombi lässt die Gehirnzellen gerne mal heiss laufen. Schuld daran sind die vielen Fachbegriffe. Stiftung Warentest hilft mit diesem Guide, beim Kühlschrank-Kauf einen kühlen Kopf zu bewahren.

Abtauautomatik / No Frost

Die Abtauautomatik soll verhindern, dass sich Eiskrusten im Inneren des Gerätes bilden. Luftfeuchtigkeit kondensiert normalerweise an den kältesten Stellen des Kühlschranks. Diese sind vor allem die (Wärmeübertrager-) Flächen des Gefrierteils, die von eiskalter Kühlflüssigkeit versorgt werden (Verdampfer). Bei Kühlschränken mit Abtauautomatik befinden sich diese kalten Flächen in einem separaten Bereich mit einem Ventilator, der die Kaltluft zirkulieren lässt. Die Abtauautomatik sorgt durch einen Kompressor dafür, dass der Kühlvorgang ab und zu unterbricht. Kurzzeitig lässt eine Heizung das Eis von den Verdampfern abtauen. Das Wasser wird dann zum warmen Kompressor geleitet, wo es verdunstet.

Energieeffizienzklasse / Energielabel

Durch die Energieeffizienzklasse soll den Verbraucherinnen und Verbrauchern geholfen werden, Strom, Geld und Kohlendioxidemissionen einzusparen. Seit März 2021 werden neue Energielabels verwendet. Die Klassen werden nun von A bis G eingeteilt und nicht mehr wie vorher von A+++ bis D. Das neue Label biete zusätzliche Informationen über Rauminhalt, Schallemissionen und jährlichen Energieverbrauch der Geräte.

Gebrauchsvolumen

Als Gebrauchsvolumen wird der Raum in sämtlichen Fächern, Körben und Einschüben für Gefriergut bezeichnet, der den Verbraucherinnen und Verbrauchern zur Verfügung steht. Es ist sozusagen das Bruttovolumen.

Kaltlagerfach

Das Kaltlagerfach ist ein Spezialfach, das vom restlichen Kühlbereich abgetrennt ist. Es dient dem Aufbewahren empfindlicher, leicht verderblicher Lebensmittel, wie beispielsweise Meeresfrüchte. Die Lagertemperatur liegt im Kaltlagerfach zwischen minus zwei und plus drei Grad Celsius. Die Kaltlagerfächer sind nicht mit Gemüsefächern zu verwechseln. Letztere gewährleisten in der Regel nicht die von Kaltlagerfächern geforderte Temperatur. Kaltlagerfächer werden daran erkannt, dass ihr Volumen auf dem Typenschild separat ausgewiesen ist.

Kältemittel

Arbeitet der Kompressor, durchströmt das Kältemittel den Kühlkreislauf. Das Mittel besteht aus R600a (Isobutan). Diese Substanz erhöht den Treibhauseffekt, schädigt allerdings nicht die Ozonschicht der Atmosphäre.

Kühlkreislauf

Durch den Kältekreislauf strömt das Kältemittel. Der Kompressor verdichtet das Kältemittel, wobei er sich erwärmt. Wärmeübertragerflächen, die sich meist an der Geräterückseite befinden, leiten die Wärme an die Aussenluft ab. Dabei kühlt das Kältemittel ab. Ein Ventil sorgt dafür, dass das Kältemittel eiskalt wird und gasförmig zum Kompressor zurückströmt.

Low-Frost-Technik

Im Gegensatz zur No-Frost-Technik bleibt das Abtauen einem mit Low Frost nicht völlig erspart. Bei der Low-Frost-Technik wird versucht, die von aussen ins Gerät gelangende Luftfeuchtigkeit zu verringern. Die Bildung von Reif und Eis soll dadurch reduziert werden.

Nettovolumen / Nutzvolumen

Das Nutzvolumen bestimmt das Gerätevolumen ohne herausnehmbare Einbauten wie zum Beispiel Einschübe. Daher handelt es sich hierbei eher um eine theoretische Grösse. Diese ist häufig grösser als das für die Nutzerinnen und Nutzer relevante Gebrauchsvolumen.

Schnellkühlfunktion / Supercool

Ist die Schnellkühlfunktion aktiviert, kühlt das Innere des Kühlteils schneller ab. Mit einem Tastendruck erwirkt man eine gesteigerte Abkühlleistung.

Schnellgefrierfunktion / Superfrost

Bei aktivierter Schnellgefrierfunktion kühlt das Innere des Gefrierteils schneller ab und die Temperatur sinkt unter minus 18 Grad Celsius. Der Stromverbrauch wird durch Superfrost erhöht. Aktuell verkaufte Geräte schalten diese Funktion daher in der Regel nach spätestens 72 Stunden automatisch ab.

Stromkosten

Die Stromkosten werden berechnet, indem der Energieverbrauch (Kilowattstunden pro Jahr) mit dem aktuellen mittleren Strompreis und der voraussichtlichen Nutzungsdauer multipliziert werden.

Temperaturstabilität beim Lagern

Im Test wird die Temperaturstabilität bei verschiedenen Umgebungs- / Raumtemperaturen ermittelt. Die Bewertung dieses Kühlkriteriums informiert darüber, ob und wie gut es einem Kühlgerät gelinge, die eingestellten Lagertemperaturen im Innern einzuhalten.

Nachdem Sie nun den Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe haben, erfahren Sie hier, wie der Kühlschrank nicht zum Stromfresser wird.

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