Neujahrsapéro im Nest

Arbeiten und Wohnen à la Google

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Raum Consulting und MG Power Engineering haben ihren Neujahrsapéro im Nest in Dübendorf veranstaltet. Partner sahen während eines Rundgangs die Trends zu Energie, Bauen, Wohnen und Arbeiten.

Raum Consulting und MG Power Engineering haben vergangenen Donnerstag rund 100 Partner zum Neujahrsapéro geladen. Es war das 13. Treffen der beiden Beratungsunternehmen im Gebäudebereich, wie René Senn von Raum Consulting sagt. Die Treffen fanden immer an einem anderen Ort statt.

Diesmal trafen sich Raum Consulting, MG Power Engineering und Partner im Nest der Empa in Dübendorf. Das Nest (Next Evolution in Sustainable Building Technologies) ist eine modulare Forschungsplattform im Gebäudebereich, unterstützt von Hochschulen und Industriepartnern aus der Baubranche.

Dünger und Brennstoff aus Urin und Kot

Im Nest testen Forschungseinrichtungen und Unternehmen neue Techniken, Prozesse und Systeme unter lebensechten Bedingungen aus, wie Nest-Geschäftsführer Reto Largo sagte. Das Nest sei kein Labor oder Showroom. Unternehmen könnten ohne Kundenrisiko reale Bauprojekte oder Prototypen austesten. Ziel sei es, dass durch das Nest Neuheiten schneller auf den Markt kommen.

Das Nest besteht aus drei Etagen mit Platz für 20 Wohnungen, Büros und mehr. Derzeit wohnen zwei Personen im Gebäude, das Nest-Team nutzt die Büros. "Das Nest ist kein Haus, sondern ein Quartier", bemerkte Largo. Getrennte Abwasser dienen zur Wiederverwertung, etwa von Urin für Dünger oder von Kot für Brennstoff.

Holz in neuen Varianten

Während Führungen zeigten Vertreter des Nest-Teams, was derzeit ausgetestet wird. Im zweiten Stock des Gebäudes sind etwa Wohnungen, bei deren Bau hauptsächlich Holz verwendet wurde. Speziell daran ist das Buchenholz, das zum Einsatz kam. Diese Holzart wird beim Bau normalerweise nicht eingesetzt, weil es sich zu sehr verziehen kann. Im Nest forscht man aber auch an wasserabstossendem oder mineralisiertem Holz, das fast nicht mehr brennbar sei.

Das moderne Büro muss flexibel sein, wie Nest-Innovation-Manager Enrico Marchesi sagte. Er zeigte Büroräume mit flexiblen Arbeitsplätzen oder zirkuliärer LED-Beleuchtung, um das Tageslicht zu simulieren. Ein weiteres Büro ist komplett in der Farbe grün gehalten, um die Mitarbeiter zu beruhigen. Die modernen Büro-Räumlichkeiten wirken wie ein kreativer Arbeitsplatz, wie er etwa bei Google zu erwarten wäre. "Das perfekte Büro gibt es noch nicht", sagte Marchesi. Deshalb dürften noch weitere Entwicklungen zu erwarten sein.

"Ausgezeichnete Plattform für gelebte Gebäudeautomation"

Laut Marchesi wird in Zukunft im Nest ausserdem an der robotischen Fabrikation geforscht. Ebenfalls geplant sei eine solare Wellness- und Fitnessanlage auf Basis von CO2-Wärmepumpen. Zum Jahresende werde es zudem einen Ultra-Leichtbau im Gebäude geben. Weitere kommende Themen fürs Nest seien Fassadentechnologien oder Stadtschürfungen.

Im Anschluss an die Führungen unterhielten sich die Teilnehmer des Neujahrsapéros über das Gesehene. Veranstalter René Senn zeigte sich zufrieden. Der Anlass habe sich als Branchennetzwerk etabliert. Ausserdem sei auch der Veranstaltungsort gut angekommen. "Die Feedbacks waren sehr gut", sagt Senn. Die meisten hätten das Nest noch nicht gekannt. "Das Nest ist eine ausgezeichnete Plattform für gelebte Gebäudeautomation, das alle wichtigen Themen wie Energie oder Smarthome abdeckt", sagt Senn.

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