Dossier

CEtoday Nr. 05/2014

Editorial: (Dieser Text entstand in Las Vegas, wo ich Anfang Mai an einem Kongress weilte.)

Immer wenn ich in Amerika bin, staune ich, wie hier die Verkäufer in den Läden oder die Kellner in den Restaurants da­rauf getrimmt sind, die Kunden glücklich zu machen und zufriedenzustellen und ganz nebenbei noch gut Umsatz zu machen. Dabei sind die Leute freundlich, zuvorkommend und denken für ihre Kunden mit. Klar verhalten sich Verkäufer und Kellner nicht ganz freiwillig so: Einerseits sind sie am Umsatz beteiligt, oder es gibt im Fall der Serviceangestellten ein besseres Trinkgeld (was einer Umsatzbeteiligung gleichkommt), andererseits will niemand seinen Job verlieren. Denn, wer in Amerika keinen Job hat, ist arm dran.

Trotzdem schätze ich die Dienstleistungsbereitschaft und den Willen, das Beste für die Kunden herausholen zu wollen. Als Kunde ist es mir ehrlich gesagt auch nicht so wichtig, warum mich die Angestellten gut beraten und freundlich bedienen. Hauptsache sie tun es. Es fängt damit an, dass ich beim Betreten des Ladens oder des ­Restaurants freundlich begrüsst werde. Dann folgt die Information über die tagesaktuelle Aktion, das Spezialmenü des Tages etc. Das ist auch nötig, denn in Amerika gibt es fast immer einen Deal zu machen. Hier kauft man grundsätzlich nichts, wenn man nicht einen guten Deal machen kann. Bei guten Deals geht es ­übrigens darum, dass Kunde und Verkäufer danach zufrieden sind.

Wir sind ja mit der CEtoday-Redaktion im Rahmen unserer Mystery-Shopping-­Touren oft und regelmässig draussen im Handel unterwegs. Wenn ich die Dienstleistungsbereitschaft des Verkaufspersonals in Amerika und bei uns vergleiche, könnten wir in der Schweiz noch etwas dazulernen.

Ich wünsche: Gute Geschäfte!