IFA: TP Vision überrascht mit Philips Ambilux

Noch vor dem offiziellem IFA-Start morgen Freitag haben bereits einige Hersteller an Pressekonferenzen ihre Highlights enthüllt. Philips trat wieder gemeinsam mit TP Vision und Gibson Innovations auf.

Den Anfang machte Pieter Nota, Chef von Philips' Consumer-Lifestyle-Sparte. Für ihn stand die Vernetzung im Fokus. Der Trend an der IFA 2015! Beispiele machte er anhand der neuen Geräte. So stellte er einen neuen Connected Multicooker, der sich per App von unterwegs bedienen lässt, damit das Essen fertig ist, wenn man zu Hause ankommt.

Tipps vom Rasierer

Die neue Rasierapparat der Smart Shaver Series 7000 analysiert das Rasierverhalten des Anwenders und gibt ihm via App Verbesserungsvorschläge. Nota kündigte auch einen neue "smarten" Saeco-Kaffeevollautomaten mit One-Touch-Funktion namens Incanto One Touch Milk Carafe an. Ebenfalls neu kommt die Hue Lightstrip Plus, eine erweiterte Version des bereits erhältlichen LED-Bands mit hellerem, veränderbarem weissem Licht.

Philips vernetzt aber nicht nur Unterhaltungs- und Haushaltsgeräte, sondern auch Produkte im Healthcare-Bereich. So kündigte Pieter Nota eine cloudbasierte Plattform an, die Philips Healthsuite, über die Ärzte etwa Zugriff auf die Gesundheitsdaten ihrer Patienten bekommen. Die dazu passenden Produkte für den Heimgebrauch funktionieren etwa über Bluetooth oder per App; darunter sind eine Uhr mit Pulsmesser, Blutdruckmonitore, Thermometer fürs Ohr oder eine sogenannte Dreamstation, um die Schlafapnoe (Atemstillstand) zu verhindern.

Philips' Multiroom-Waffe "Izzy"

Im Audio-Bereich zeigte Wiebo Vaartjes, CEO Gibson Innovations neue Onkyo-Produkte: ein Kopfhörer und ein Bluetooth-Speaker, beide mit Hi-Res-Audio-Support. Von Philips kommt ein kabelloser Kopfhörer mit Bluetooth 4.0, NFC und (ausschaltbarer) Noise-Cancelling-Funktion, die laut Vaartjes 99 Prozent der Umgebungsgeräusche eliminiert. Ebenfalls neu kommen kabellose In-ears. Ihr Clou: Mehrere dieser Kopfhörer lassen sich mit derselben Musikquelle verbinden.

In Sachen Multiroom-System sieht Vaartjes grosses Potenzial. Umfragen hätten gezeigt, dass erst 5 Prozent der Haushalte Multiroom nutzten. Die Systeme seien zu kompliziert und würden ein limitiertes Angebot bieten. Das will Gibson mit dem neuen System namens Philips Izzy ändern. Bis zu 5 Lautsprecher könnten sich mit einem Knopfdruck ohne Router oder App verbinden. Zudem unterstütze Izzy neben USB und zahlreichen Formaten auch CDs oder FM-Radio. Beim neuen Philips Fidelio E6, wieder mit abnehmbaren Lautsprechern, sorge ein neuer Algorithmus für das richtige 5.1-Surround-Feeling, auch wenn man sich nicht genau am "sweet spot" im Zentrum des Sounds befinde.

Applaus für Ambilux

Für die grösste Begeisterung an der Pressekonferenz sorgte Nico Vernieuwe, CCO bei TP Vision. Schon vergangenes Jahr hatte TP Vision eine experimentelle Weiterentwicklung der Philips-Ambilight-Technologie vorgestellt. Nun soll es noch dieses Jahr unter dem Namen Ambilux auf den Markt kommen. Dafür erntete er heute (wie schon vor einem Jahr) Applaus der anwesenden Pressevertreter. Wie funktioniert Ambilux? 9 Projektoren werfen beim 4k-TV (65PUS8901) mit 65-Zoll-Diagonale einen farbigen Lichtschein auf die Wand hinter dem Bildschirm und vergrössern so die subjektiv wahrgenommene Bildgrösse deutlich. Das folgende Video zeigt, wie das genau aussieht:

Weiter zeigte Vernieuwe die neue 8600er TV-Serie mit vierseitigem Ambilight und abnehmbaren seitlichen Lautsprechern für ein Wireless Sound System. Das Flaggschiff in Sachen Bildqualität von TP Vision ist die neue Philips 9600er TV-Serie. Sie bietet die Perfect Pixel Ultra HD Engine, HDR-Unterstützung, Bright-Premium-Funktion für ein helleres Weiss, Micro Dimming Premium und Direct-LED-Backlight für einen stärkeren Kontrast.

Solo von "Kaz"

Anders als bei TP Vision stand bei Sonys gestriger Pressekonferenz der Fernseher nicht im Fokus. Durch die Pressekonferenz führte wieder einmal Kazuo Hirai, und zwar alleine. Der Sony-Chef bestritt die gesamte Vorstellung als One-Man-Show, gab sich dafür aber umso kämpferischer. "Wir sind auf einem guten Weg. In Europa haben wir unsere Verkäufe mehr als verdoppelt." Gute Nachrichten also für den gebeutelten Konzern.

In Sachen TV kündigte Hirai keine Neuheiten an, sondern sprach über die bereits erhältlichen 2015er-Modelle. Dafür kündigte er den ersten Ultrakurzdistanz-Projektor mit HDR-Unterstützung an. Das Kontrastverhältnis soll 300'000:1 betragen. Laut "Kaz" Hirai ist Sony führend in der HDR-Technologie. Dasselbe gelte für spiegellose Kameras. Auch dort sei Sony führend, zumindest in Europa. Neues stellte er aber auch im Imaging-Bereich nicht vor.

Erstes 4k-Smartphone

Die grösste Aufmerksamkeit schenkte "Kaz" dem neuen Xperia Z5. Es sei das Smartphone mit Sonys bester Kamera und dem schnellsten Autofokus (0,03 s). Erstmals seit dem Z1 verbaute Sony ein komplett neues Kameramodul. Die Handy-Kamera enthält den 23-MP-Exmor-RS-for-mobile-Bildsensor und ein F2.0-G-Autofokusobjektiv inklusive Steadyshot-Funktion mit Intelligent Active Mode für Videos. Dank Clear Image Zoom sei ein 5-fach-Zoom "ohne Qualitätsverlust" möglich, wie der Sony-Chef versprach. Der Akku? Soll "mindestens" 2 Tage halten.

Das Xperia Z5 ist wie von Sony gewohnt wasserfest. Neu befindet sich ein Fingerprint-Sensor am Powerknopf. Es unterstützt Hi-Res-Audio und zahlreiche Streaming-Dienste. Das Handy kommt in einer 4,6-Zoll-"Compact"- und einer 5-2-Zoll-Version. Letztere gibt es auch in einer Premium-Ausgabe erstmals mit 4k-Triluminos-Display inklusive Upscaler. Die Handys erscheinen im Oktober, die Premium-Version im November. Die UVPs beginnen bei rund 600 Franken (Compact-Version) und gehen bis zu rund 840 Franken für die Premium-Version. Dazu passend kündigte Sony Zubehör wie eine Dockingstation, eine Handy-Hülle, Headsets und ein Schnelllade-Gerät an.

Ebenfalls neu von Sony kommt ein In-ear-Kopfhörer, der Hi-Res-Audio unterstützt. Weiter sprach Hirai kurz über die VR-Brille Project Morpheus, wie sie in Kombination mit der Playstation funktionieren könnte, konkrete Details sind aber immer noch nicht bekannt.