Handel Schweiz zum Einkaufstourismus

"Vergleichslisten sind keine Lösung"

Uhr | Aktualisiert

Handel Schweiz meldet 20'000 verlorene Arbeitsplätze durch den Einkaufstourismus. Der Dachverband des Handels fordert nun Konsequenzen.

Dass der Einkaufstourismus der Schweizer Wirtschaft schadet, ist unbestritten. Handel Schweiz hat nun konkrete Zahlen auf den Tisch gelegt. Diese zeigen, wie stark das Shoppen im nahen Ausland den hiesigen Handel belastet: 20'000 Arbeitsplätze sind laut dem Dachverband des Handels im letzten Jahr im Handelsgewerbe verloren gegangen. Handel Schweiz erwartet für dieses Jahr einen weiteren Rückgang der Beschäftigung. Eine weitere Folge des Einkaufstourismus seien stagnierende Löhne.

Der Verband beklagt in der Mitteilung, dass Handelshemmnisse zu langsam reduziert würden. Aus diesem Grund halte der Einkaufstourismus an, was der gesamten Wirtschaft schade. Er fordert deshalb Konsequenz und Tempo beim Abbau von Handelshemmnissen. Eine rasche Gangart bei der Umsetzung von Cassis-de-Dijon und Kostentransparenz bei den volkswirtschaftlichen Schäden, die der Einkaufstourismus anrichtet, werden verlangt.

"Abbau von Schweizer Sonderlösungen"

Andreas Steffes, Sekretär von Handel Schweiz, erklärt: "Nur der Abbau von Schweizer Sonderlösungen, weniger Handelshemmnisse, eine konsequente Umsetzung von Cassis-de-Dijon werden die Preise in der Schweiz nachhaltig senken können." Steffes bemerkt, dass der Konsument auch heute günstigere Preise als im Ausland finde, wenn er genau hinschaue. Einkaufstouristen sollten gleich viel Zeit in die Internetrecherche investieren wie in die Reisetätigkeit als Einkaufstouristen. Dann würden sie in vielen Fällen günstigere Angebote finden.

Günstige Preise gebe es immer. Der Handel-Schweiz-Geschäftsführer verweist auf die Aktion weissepreise.ch, die von den Mitgliedern von Handel Schweiz finanziert wurde und bis August 2013 lief. Das Preisbarometer.ch hingegen wurde mit einer halben Million Franken vom Bund subventioniert und treibe den Einkaufstourismus an. Andreas Steffes' Konsequenz: "Vergleichslisten sind keine Lösung sondern nur der Abbau von Handelshemmnissen. Damit werden breitflächige Lösungen realisiert, die allen nützen."

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