Interview zur CE Expo 2013

"Die grossen Marken sind vor Ort"

Uhr | Aktualisiert
von Marc Landis

Dieses Wochenende wird die CE Expo eröffnet. Was die Besucher von der grössten Schweizer Consumer-Electronics-Messe erwarten dürfen, verraten die Organisatoren im Interview.

(V. l.) Bernard Loosli, Dany Meili und Tony Marty stehen als Veranstalter hinter der CE Expo. (Quelle: Netzmedien)
(V. l.) Bernard Loosli, Dany Meili und Tony Marty stehen als Veranstalter hinter der CE Expo. (Quelle: Netzmedien)

Die sechste Ausgabe der CE Expo findet vom 12. bis 15. September einmalig in St. Gallen statt. Die Messe ist dieses Mal etwas kleiner, was wohl weniger dem Standort St. Gallen geschuldet ist, sondern vor allem der kritischen wirtschaftlichen Situation in der Schweizer CE-Branche. Trotzdem bleibt die CE Expo die grösste Consumer-Electronics-Messe der Schweiz. Die Organisatoren der Messe, Daniel Meili, Tony Marty und Bernard Loosli, erklären im Interview, warum Fachbesucher dieses Jahr die CE Expo unbedingt besuchen sollten.

Warum braucht es die CE Expo?

Daniel Meili: Die CE Expo ist das Branchenschaufenster der Consumer-Electronics-Branche schlechthin. Sie ist die grösste Informations-, Einkaufs- und Begegnungsplattform und bietet dem Handel ein repräsentatives Stelldichein auf Schweizer Boden und unter einem Dach. Hier können Menschen den direkten Kontakt mit Menschen pflegen. Verkäufer und Käufer treffen auf diesem Markplatz unmittelbar aufeinander. Das Präsentieren von Produkten, Neuheiten und Innovationen erfolgt direkt und augenblicklich und "live" bei aufgeräumter Stimmung. Dementsprechend erhält der Anbieter auch unmittelbares Feedback. Nichts schafft bekanntlich mehr Vertrauen als persönlicher Kontakt. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, mit allen über alles und in Sekundenbruchteilen nur noch auf digitalen Wegen zu kommunizieren. Dies ersetzt jedoch das direkte Zusammentreffen von Mensch zu Mensch und das Live-Erlebnis eines umfassenden Produktangebots verschiedener Marken nicht.

Warum sollte man als CE-Händler die Ausgabe 2013 der CE Expo vom 15. bis 18 September 2013 besuchen?

Meili: Für den CE-Fachhändler ist der Besuch der CE Expo längst ein fester und unverzichtbarer Fixpunkt in seiner Jahresagenda. Bei diesem Branchen- und Handelstreffpunkt stellt der Fachhandel die Weichen für seine Sortimentsgestaltung und sein Jahresendgeschäft. Beinahe sämtliche marktrelevanten CE-Anbieter sind auch dieses Jahr wieder mit ihren breiten Angeboten und Dienstleistungen, inklusive IFA-Neuheiten notabene, vor Ort. Neben dem Einkauf bietet die Orderplattform aber auch beste Gelegenheit, um sich über aktuelle News und künftige Trends informieren zu lassen. Denn mit den immer kürzer werdenden Lebenszyklen der Produkte steigt auch der Informationsbedarf der Händler. In einem wirtschaftlich hektischen Umfeld ist die CE Expo auch ein Ort für die eigene Standortbestimmung und dementsprechend auch möglicher und idealer Ausgangspunkt für das Lancieren neuer Geschäftsfelder.

Welches Rahmenprogramm gibt es an der CE Expo?

Tony Marty: Sollte für den Besucher mal etwas "Kopf auslüften" von der digitalen Welt angesagt sein, sorgen Rahmenprogramme für Kulturinteressierte und Naturliebhaber für mögliche Abwechslung. Ein begleiteter Stadtrundgang beinhaltet eine spannende Führung durch die Sankt Galler Altstadt. Dabei darf der Besuch des Stiftbezirks mit der spätbarocken und weltberühmten Bibliothek und der beeindruckenden Sammlung von 160'000 Büchern keinesfalls fehlen. Als Alternative bietet sich der Besuch des Botanischen Gartens an. Rund 8000 beschriftete Pflanzen aus aller Welt, das Tropen-, Orchideen- und Alpenhaus sowie ein schöner Freilandpark machen diesen Ort zu einem gelungenen Treffpunkt für Erholung und Bildung. Sozusagen als Dankeschön für den Messebesuch ist Sonntag, Montag und Dienstag ein abendliches Get-together mit Olma-Bratwurst-Grillplausch angesagt. Montag und Dienstag zusätzlich mit musikalischer Unterhaltung mit dem Hackbrett-Trio "Anderscht" – ein virtuoser und musikalischer Leckerbissen der besonderen Art. An dieser Stelle sagen wir den Sponsoren dieser Anlässe, den Fachmagazinen CE­today und IT-Markt sowie Euronics-Interfunk herzlich Dankeschön.

Wie viele Aussteller zeigen an der CE Expo dieses Jahr ihre Produkte? Warum sind es weniger als letztes Jahr?

Marty: Das diesjährige Teilnehmerfeld widerspiegelt ganz klar auch in St. Gallen einen stellvertretenden Querschnitt des Marktes. Die grossen Marken der Branche sind vor Ort. Dass die Ausstelleranzahl in wirtschaftlich turbulenten Zeiten schwankt, gehört zum alltäglichen Umfeld bei der Organisation von Messen. Von Sparmassnahmen – vor allem bei kleineren Ausstellern – aber auch von Firmen-Fusionen wird auch die Plattform CE Expo leider nicht verschont.

Welche Aussteller fehlen? Oder anders gefragt: Wen hätten Sie gerne noch mit dabei?

Meili: Sowohl zusätzliche Dienstleistungs- und Konvergenzanbieter aus dem IT-Sektor als auch Unternehmen aus dem Haushaltselektro-Umfeld wären für Messe und Besucher eine attraktive Bereicherung.

Wie viele Fachbesucher erwarten Sie an der CE Expo?

Bernard Loosli: Wir sind optimistisch und glauben, dass – aufgrund des illustren Teilnehmerfelds – die Besucherzahl der letzten Jahre, unter Berücksichtigung normaler Schwankungen, in etwa gehalten werden kann. Dreht sich doch bei dieser Fachmesse mit den vier Ausstellungstagen alles ums Business und somit auch um den Erhalt und Ausbau der geschäftlichen Existenz des Besuchers.

Wo können sich Fachbesucher registrieren?

Loosli: Die Anmeldung erfolgt wie in den Vorjahren auf elektronischem Wege im Vorfeld der Ausstellung. Die von uns direkt eingeladenen Fachbesucher erhalten sogenannte "Firmencodes", mit denen sie sich über www.ce-messen.ch problemlos und schnell registrieren können. Damit erspart sich der Besucher die Registrierung an der Messe und muss dort keine Wartezeiten in Kauf nehmen. Auch kann man sich bei der Registrierung bereits einen Platz bei den Rahmenprogrammen sichern.

Wie sieht es mit dem Dauerbrenner Publikumstage an der CE Expo aus? Gibt es Pläne, die Messe für Endkonsumenten zu öffnen?

Meili: Zu diesem Thema gibt es auch künftig polarisierende Meinungen. Tatsache ist, dass Auftritte mit Publikum grössere Vorkehrungen verlangen als eine B2C-Messe. Klar wäre es erfreulich, wenn die faszinierenden und neuesten Produkte der Branche gleichzeitig einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt und so dem Branchen-Image als Tummelfeld von Tiefpreisen und Rotstiften entgegenwirken könnten. Dies würde jedoch auch ein grös­seres finanzielles Engagement der Aussteller nach sich ziehen. Und diese Gelder sind vor allem bei grossen und internationalen Konzernen aufgrund der Teilnahme an der IFA sehr stark ausgereizt. Bei einem Fehlen dieser grossen und etablierten Marken wäre eine Plattform definitiv wenig stimulierend.

Wenn Sie fünf Jahre in die Zukunft blicken, wie wird sich der Handel Ihrer Meinung nach entwickeln?

Meili: Die Vernetzung von digitalen Inhalten in Heimnetzen mit möglichst einfacher Bedienung wird die Branche die nächsten Jahre wohl zentral begleiten. Im gesättigten CE-Markt gehört diese fesselnde Herausforderung zum Businessplan jedes smarten Fachhändlers. Das Anbieten von Dienstleistungen, Lösungen und fachlichem Know-how gehört zur Kompetenz, schafft Vertrauen und bindet somit die Kundschaft. Discounter und Grossflächenanbieter werden sich künftig weiter etablieren und dies sicherlich nicht nur ausschliesslich über Tiefpreisstrategien. E-Commerce-Anbieter werden dank erweiterter Akzeptanz einer breiteren Käuferschicht im Markt zulegen.

Wo findet die CE Expo 2014 statt?

Meili: Da im nächsten Jahr die Zeitspanne zwischen IFA und der Zürcher Messe Züspa den gewohnten Auftritt der CE Expo wieder zulässt, wird die CE Expo 14 wieder in Zürich in bekanntem Umfeld stattfinden.

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