SRF warnt vor Betrugsmasche

Deepfake-Moderator wirbt für Casino-App

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von Sara Meier und rja

In einem Deepfake-Video wirbt SRF-Moderator Roger Aebli für eine Casino-App. SRF-Persönlichkeiten finden sich immer häufiger in Deepfake-Inhalten wieder. Derzeit verzeichnen die Behörden einen Anstieg an ähnlichen Anlagebetrugsfällen.

Tagesschau-Moderator Roger Aebli wird für Anlagebetrugsmaschen missbraucht. (Source: SRF)
Tagesschau-Moderator Roger Aebli wird für Anlagebetrugsmaschen missbraucht. (Source: SRF)

Immer häufiger nutzen Onlinebetrüger Gesichter und Stimmen von Prominenten, um mit Deepfakes für ihre Betrugsmaschen zu werben. Hin und wieder finden SRF-Persönlichkeiten sich selbst in solchen Videos wieder. Im neuesten Fall trifft es SRF-Tagesschau-Moderator Roger Aebli, wie "SRF" selbst berichtet. 

Im Fake-Video sieht man den Moderator im Nachrichtenstudio. Im Hintergrund eingeblendet sind eine Casino-App, ein Sportwagen und ein Mann, der durch die Casino-App reich geworden sei. Die beworbene App ist mittlerweile nicht mehr in den Appstores zu finden. Laut "SRF" ist es mit grosser Wahrscheinlichkeit eine App mit betrügerischem Hintergrund. 

Für Roger Aebli ist es eine "schlimme Entwicklung", wenn Menschen über solche Betrugsmaschen ihr Geld verlieren. "Wichtig ist, dass das Publikum weiss, dass wir SRF-Moderatorinnen und Moderatoren keine Werbung machen", so der Sprecher. "Letztlich geht es dann auch um unsere Glaubwürdigkeit als Medienschaffende. Das ist unser höchstes Gut." Gegen solche Deepfakes will "SRF" rechtlich vorgehen.

Deepfakes entwickeln sich weiter

Laut Serdar Günal Rütsche, dem Leiter des interkantonalen Netzwerks zur Ermittlungsunterstützung in der digitalen Kriminalitätsbekämpfung (Nedik), wird die Deepfake-Techologie noch viel besser. "In Zukunft wird man formal gar keinen Unterschied mehr merken", sagt er gegenüber "SRF". 

Mit solchen Videos gehe es den Betrügern darum, Opfer anzulocken, so der Experte. Danach bringen die Kriminellen sie dazu, ihre Kontaktdaten anzugeben. Über diese suchen die Betrüger den persönlichen Austausch, um ihre Opfer zu überreden. "Auch wenn man vielleicht das erste Mal das Telefongespräch beendet, kommt nochmals ein Anruf und nochmals ein Anruf. Solange, bis man nicht mehr kommuniziert oder anfängt zu investieren", so der Nedik-Leiter. 

Derzeit steigt die Anzahl Fälle von Anlagebetrug an. So kam es laut Rütsche im Jahr 2023 zu 1400 Anzeigen mit einem Schadensbetrag von über 100 Millionen Franken. Die Tendenz sei in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 steigend. 

Bei einer anderen Betrugsmasche werben Betrüger mit dem vermeintlichen Tod von SRF-Moderatorin Mona Vetsch. Auch bei dieser Masche locken Betrüger ihre Opfer auf dubiose Finanzplattformen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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