100 Angestellte betroffen

Update: Geplante Übernahme von Bullitt-Angestellten findet doch nicht statt

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von Dejan Wäckerlin und jor, msc

Der britische Telefonhersteller Bullitt hat im Januar 2024 Insolvenz angemeldet. Der Plan, den Geschäftsbereich Satellitenkommunikation an ein externes Unternehmen zu übergeben, scheiterte. Damit verlieren 100 Angestellte ihre Stellen.

(Quelle: Flickr/Hitchster/CC BY 2.0)
(Quelle: Flickr/Hitchster/CC BY 2.0)

Update vom 30.01.2024: 100 Angestellte verlieren ihre Arbeitsstellen bei Bullitt. Nachdem der Plan, sie in ein neues Unternehmen zu überführen, gescheitert war, entliess Bullitt letzten Freitag die Mitarbeitenden, wie das Onlineportal "Mobile News" mitteilt. Das Unternehmen bestätigte dies nicht, doch berichten Mitarbeitende auf Linkedin von ihren Entlassungen.

Mit dem Zusammenbruch des Unternehmens entfällt gemäss dem Bericht auch der Garantieschutz der Geräte. Wie ein Insider gegenüber dem Newsportal erzählt, brachte das Unternehmen wohl seit Jahren keine neuen Produkte auf den Markt und soll keine Investitionen in neue Geräte getätigt haben.

Ein weiterer Angestellter sagt gegenüber "Mobile News", dass der vom Unternehmen lancierte Satellitendienst Bullitt Satellite Messenger in Europa gar nicht verfügbar wäre und in den USA nur unzuverlässig funktioniere. Der kostenpflichtige Dienst war durch eine Vielzahl flexibler Monats- und Jahrespläne finanziert worden, die das Unternehmen auf die Bedürfnisse von Gelegenheits- bis zu Vielnutzern zuschnitt, wie es weiter heisst.

Originalmeldung vom 22.01.2024: 

Cat-Smartphones vor dem Aus

Der britische Telefonhersteller Bullitt hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen teilte dem High Court in London mit, dass es beabsichtigt, Sachverwalter zu ernennen, wie die britische Tageszeitung "The Daily Telegraph" berichtet. Das Unternehmen ist in der Schweiz vor allem als Lizenznehmer für Smartphones der Marke Cat bekannt.

Dem Bericht zufolge soll nur der Geschäftsbereich "Satellite Connectivity" fortbestehen. Die 100 dort angestellten Mitarbeitenden sollen in ein neues Unternehmen übergehen. Für den Hardware-Bereich bedeute die Insolvenz jedoch das Ende.

Zuletzt setzte das Unternehmen auf die Entwicklung einer Satelliten-Telefontechnologie, die Mobilphone-Usern eine Netzverbindung aus dem Weltraum ermöglichen soll. In den Unternehmensunterlagen hätten die Geschäftsführer jedoch zugegeben, dass die Einführung des neuen Satelliten-Abonnementdienstes für das Unternehmen eine finanzielle Herausforderung darstellen würde, schreibt der "Telegraph". Auch kündigten Apple und Samsung kurz darauf an, ihre Geräte ebenfalls mit Satellitenverbindungen auszustatten. Zudem versprach Elon Musk, über sein Starlink-Netz mobile Satellitenverbindungen anzubieten. Bullitt lancierte laut dem Bericht zum letzten Mal im Jahre 2020 ein Telefon.

Auf Anfrage hin sagt Hans Peter Plüss, Geschäftsführer von EP:Plüss, dass Bullitt schon seit Jahren auf dem Schweizer Markt schwächelt. Die Nachfrage nach stabilen und resistenten Tastaturtelefonen bestünde aber weiterhin. So würden viele Unternehmen, darunter die Baubranche, weiterhin solche Telefone kaufen. 

(Source: zVg)

Hans Peter Plüss, Geschäftsführer von EP:Plüss. (Source: zVg)

Wie der "Telegraph" weiter schreibt, hatte Bullitt 2020 mit einem drastischen Umsatzrückgang aufgrund der Konjunkturabschwächung in Asien gekämpft. 2021 bilanzierte das Unternehmen dem Bericht zufolge einen Verlust von 11,2 Millionen Dollar, sodass am Jahresende nur noch 2,9 Millionen Dollar an Barmitteln übrig blieben. Die Nettoverschuldung soll bei 43,7 Millionen Dollar liegen.

Laut Companies House sind die Lloyds Bank und BGF für Bullitt verantwortlich. Ein Sprecher von Lloyds lehnte gemäss "The Telegraph" eine Stellungnahme ab. BGF reagierte nicht auf ihre Bitte um eine Stellungnahme.

Apropos: Das Hünenberger Unternehmen AV Distribution ist seit November 2023 konkurs. Hier finden Sie mehr dazu.

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