Tiktok lanciert eigenen Musik-Streamingdienst

Es gibt einen neuen Player auf dem hart umkämpften Musik-Streaming-Markt: Tiktok Music. Der chinesische Bytedance-Konzern hat den Start der Musikplattform in Brasilien und Indonesien bekannt gegeben. Dabei handelt es sich um einen reinen Abo-Musik-Streamingdienst, wie es auf der brasilianischen Tiktok-Seite heisst. Für Fans von Gratis-Versionen gibt es nichts zu hören.

Tiktok Music habe für seine Plattform bereits Verträge mit den drei grossen Musik-Labels abgeschlossen: Universal Music, Sony Music und Warner Music, berichtet die "faz.net". Bytedance stellte Ende 2019 den Vorgänger Resso auf die Beine, ebenfalls eine Mischung aus Musik-Streaming und Tiktok. Resso-Nutzerinnen und -Nutzer sollen nun mit einem Klick zu Tiktok Music wechseln können. Resso wird laut Mitteilung von Bytedance per 5. September in Brasilien und Indonesien eingestellt.

Die neue Musikplattform hat insbesondere das Potenzial Youtube Music gefährlich zu werden - dem bisher einzigen Dienst, der Video- und Musik-Streaming kombiniert. Denn das Videoportal Tiktok und Tiktok Music sollen miteinander verknüpft werden können. Lieder, die als Snippet auf Tiktok eingebunden werden, sollen für Abonnentinnen und Abonnenten in kompletter Länge verfügbar sein. Diese Funktion ist insbesondere für die Musikindustrie interessant, so nutzen bereits viele Künstlerinnen und Künstler Tiktok, um ihre Musik zu verbreiten.

Tiktok Music biete ausserdem eine Musikerkennungsfunktion (vergleichbar mit Shazam), eine Songtext-Suche oder eine Karaokefunktion. Auch der Import der eigenen Musikbibliothek sei möglich. Und wer sich gerne über Musik austauscht, kann dies mithilfe einer Kommentarfunktion tun, wie es weiter heisst. 

Tiktok-Fans können zwischen drei Abos wählen: einem "Individual Plan" (16.90 Brasilianische Real, umgerechnet 3.07 Franken), einem "University Plan" (8.50 BRL, umgerechnet 1.55 Franken) oder dem "Family Plan" (26.90 BRL, umgerechnet 1.55 Franken). 

Weshalb französische Senatoren Tiktok in ihrem Land verbieten möchten, lesen Sie hier.