Tipps von Moneyland.ch

So tappen Sie nicht in die Roaming-Falle

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von Leslie Haeny und tme

Daten-Roaming kann richtig teuer werden - gerade in den Ferien ausserhalb Europas. Je nach Aufenthaltsland und Abonnement kostet 1 Gigabyte Daten Tausende Franken. Mit einigen Tipps lässt sich die teure Überraschung nach den Ferien jedoch vermeiden.

(Source: Bruno Gomiero / Unsplash)
(Source: Bruno Gomiero / Unsplash)

Mit den Sommerferien werden für viele auch Roaming-Tarife wieder aktuell. Gerade wer sich ausserhalb Europas entspannt, könnte beim Nachhausekommen mit einer bösen Überraschung konfrontiert werden. Denn Roaming kann schnell teuer werden. Der Vergleichsdienst Moneyland.ch gibt darum einige Tipps, wie sich eine dicke Rechnung vermeiden lässt.   

Nicht zum Standardtarif telefonieren und surfen 

Sowohl telefonieren als auch nach Restaurants googeln oder online nach dem Weg suchen, kann im Ausland teuer werden. Daher rät Moneyland.ch allen mit Abonnements ohne Inklusiv-Roaming, sich vor der Abreise über die günstigsten verfügbaren Roaming-Pakete zu informieren.   

Datenpakete kaufen  

Viele Telkos bieten Roaming-Pakete oder Optionen an. Für das mobile Surfen in europäischen Ländern gibt es kleine Daten-Roaming-Pakete mit wenigen 100 Megabyte für unter 10 Franken. Für Pakete in der Grösse von 1 Gigabyte müssen Konsumentinnen und Konsumenten mit zwischen rund 10 und 30 Franken rechnen, wie Moneyland.ch schreibt. Für dieselbe Datenmenge bezahle die Kundschaft mit dem Standardtarif bei vielen Anbietern mehr als 1000 Franken, bei Salt teils sogar 2950 Franken. Bei einigen Anbietern gebe es mittlerweile auch Datenpakete mit 60 Gigabyte für 50 Franken, die jedoch meist nur 30 Tage lang gültig seien.  

(Source: zVg)

Fast alle Telkos bieten Datenpakete für Europa an. Einige auch fürs weiter entfernte Ausland. (Source: Screenshot Swisscom.ch) 

Während fast alle Anbieter Datenpakete fürs europäische Ausland anbieten, kann es für Reisen ausserhalb Europas schwieriger werden, einen günstigen Tarif zu finden. Bei Sunrise gebe es für diesen Fall zum Beispiel keine Datenpakete. In vielen Staaten ausserhalb Europas kostet ein Gigabyte Daten beim Anbieter darum 15'000 Franken. 

Roaming-Pakete lohnen sich übrigens auch fürs Telefonieren im Ausland. "Je nach Anbieter rechnet sich eine Option bereits ab einer Gesprächszeit im Ausland von 2 Minuten", heisst es dazu.  

Nur kaufen, was benötigt wird 

Der Vergleichsdienst warnt allerdings davor, zu grosse oder zu viele Datenpakete zu kaufen. Denn die meisten in der Schweiz verkauften Roaming-Pakete sind während eines Jahres gültig. Coop Mobile sei diesbezüglich kundenfreundlicher und biete nur Datenpakete ohne Verfallsdatum an. 

Allgemein lohnt es sich, genau auf die Geschäftsbedingungen zu achten. Bei Salt gilt die Roaming-Option beispielsweise jeweils bis zum folgenden neunten Tag des Monats oder Folgemonats. Wer also am 8. Juni eine Roaming-Option kauft, muss diese innerhalb von zwei Tagen aufbrauchen, wie Moneyland.ch erklärt. 

Limiten setzten oder Roaming deaktivieren 

Damit es nach den Ferien ganz sicher keine teure Überraschung gibt, rät Moneyland.ch zum Festlegen einer Roaming-Limite. Dabei teilen Kundinnen und Kunden dem Telko mit, wie viel sie maximal fürs Roaming ausgeben möchten. Das lässt sich häufig online verwalten, ansonsten könne der Kundendienst weiterhelfen. "Die Provider sind rechtlich verpflichtet, den Kunden eine solche Ausgabenlimite anzubieten." Moderne Smartphones bieten zudem die Option, eine Datenlimite festzulegen. 

(Source: Netzmedien)

Auch auf dem Handy lässt sich einstellen, wie viele Daten man maximal verbrauchen möchte. (Source: Netzmedien)

Wer statt eines Roaming-Pakets eine Roaming-Option gebucht hat, muss diese unbedingt nach dem Auslandsaufenthalt wieder deaktivieren. Ansonsten verrechnet der Anbieter die Grundgebühr für die Roaming-Option, obwohl man schon wieder zuhause ist. Solche Roaming-Optionen bieten zum Beispiel Sunrise und Salt an.

WLAN nutzen, wo es geht 

Hotels, Restaurants, Cafés und Museen haben vielerorts ein kostenloses WLAN. Diese WLAN-Netze zu nutzen, kann dabei helfen, die Roaming-Kosten gering zu halten. Es lohnt sich also den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit noch im Hotel zu planen oder die Chat-Nachrichten an die Verwandten im Restaurant zu versenden.

Wer telefonieren möchte, kann das auch übers WLAN machen - beispielsweise per Whatsapp. Gewisse Smartphones und Provider respektive Abos bieten zudem die Möglichkeit zum WiFi-Calling. Laut Moneyland.ch steht momentan allerdings nur der Salt-Kundschaft diese Option im Ausland zur Verfügung. Aktivieren lässt sich WiFi-Calling über die Smartphone-Einstellungen.     

Pocket-WiFi und lokale SIM-Karten

In allen Ländern, in denen die europäischen Tarife nicht gelten, kann sich der Kauf einer lokalen Prepaid-SIM-Karte lohnen. Wer trotzdem unter der eigenen Handynummer erreichbar sein möchte, legt sich am besten ein Pocket-WiFi zu. Diese kleinen Geräte sind ab unter 100 Franken erhältlich und stellen eine Verbindung zum Mobilfunknetz her, um einen eigenen WiFi-Hotspot zu erzeugen. So profitieren Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls vom Lokaltarif.    

(Source: zVg)

Ein Pocket-WiFi ist eine günstige Roaming-Alternative für Reisen nach Übersee. (Source: Jean van der Meulen / Pixabay)

Vorsicht vor Geister-Roaming 

Um Daten-Roaming zu deaktivieren respektive verhindern, lässt sich auf dem Smartphone die Nutzung mobiler Daten ausschalten. "Ausserdem sollten Sie das 4G-Netz (LTE) komplett deaktivieren. Via WLAN können Sie das Internet weiterhin nutzen", schreibt Moneyland.ch. So verhindern Abonnenten und Abonnentinnen, dass der Provider Roaming-Gebühren verrechnet, obwohl sie das Internet gar nicht über das Mobilfunknetz genutzt haben. 

Der Vergleichsdienst spricht hier von Geister-Roaming. Dieses entstehe durch einen Konstruktionsfehler im 4G/LTE-Standard. Viele Telkos verrechneten Geister-Roaming zwar nicht, einige hätten den Fehler aber noch nicht behoben.  

Datenfresser im Auge behalten 

Unterschiedliche Anwendungen verbrauchen unterschiedlich grosse Datenmengen. Zu den Datenfressern zählen das Streamen von Videos, Musik und Radioprogrammen. Auch Bilder herunterladen oder versenden sollte man besser übers WLAN, ansonsten ist das Datenpaket schnell aufgebraucht. 

Status checken 

Bei vielen Telkos kann die Kundschaft über eine entsprechende App überprüfen, wie viele Daten bereits verbraucht sind. Auch auf der Website der Anbieter lässt sich nachsehen, wie viele Daten bereits übertragen wurden.   

Achtung bei Inklusiv-Roaming 

Abos mit Inklusiv-Roaming sind laut Moneyland.ch relativ teuer. Bei diesen Abos hat die Kundschaft monatlich eine gewisse Menge an Roaming-Daten zur Verfügung. Dafür wird auch bezahlt, wenn die Daten nicht benötigt werden. "In vielen Fällen ist es deshalb günstiger, wenn Sie sich für ein preiswertes Abo ohne Inklusiv-Roaming in Kombination mit optionalen Roaming-Paketen für Ihre Auslandreisen entscheiden", heisst es. 

Übrigens: Damit Konsumentinnen und Konsumenten nicht mehr Tausende von Franken nach den Ferien bezahlen müssen, fordert der Nationalrat einen Preisdeckel für Roaminggebühren. Mehr dazu lesen Sie hier

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