Bundesrat ist zufrieden mit Swisscom, Post, Skyguide und SBB
Die vier bundesnahen Betriebe Swisscom, Post, Skyguide und SBB haben im Geschäftsjahr 2022 ihre strategischen Ziele erfüllt. Von der Swisscom erwartet der Bundesrat einen zügigen Ausbau der Hochbreitband-Infrastruktur.
Swisscom, die Schweizerische Post, Skyguide und die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben im Geschäftsjahr 2022 die Zielvorgaben des Bundesrates weitgehend insgesamt erreicht. Wie der Bundesrat mitteilt, sorgten die vier Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr für einen Service public mit hoher Qualität. Nach dem Abflauen der Covid-19-Pandemie normalisierte sich ihre Geschäftstätigkeit. Dabei verbesserten sich bei den SBB und Skyguide, die besonders unter der Pandemie gelitten hatten, die Geschäftsergebnisse. Bei der Post und Swisscom seien die finanziellen Auswirkungen weniger gravierend gewesen, dafür habe sich als Folge der Pandemie der Trend zur Digitalisierung beschleunigt, schreibt der Bundesrat.
Vorwärts mit dem Breitbandausbau
Alle vier Unternehmen seien laut Einschätzung des Bundesrates gut aufgestellt, um die Herausforderungen der kommenden Jahre gut bewältigen zu können, heisst es weiter.
Zum Telko Swisscom schreibt der Bundesrat, das Unternehmen habe 2022 "als klare Marktführerin ihre Hochbreitband-Infrastruktur (Glasfasernetze und 5G-Mobilfunk) in der ganzen Schweiz" ausgebaut und die Grundversorgungskonzession ohne finanzielle Abgeltungen erfüllt. Mit 540 von insgesamt 900 Lernenden sei Swisscom die grösste ICT-Ausbildnerin des Landes, merkt die Exekutive weiter an.
Das Gremium weist aber auch auf drei grössere Netzausfälle hin, die sich im Laufe des Geschäftsjahres ereignet hatten. So fielen etwa im Mai 2022 landesweit Internetverbindungen aus. Eine der Störungen habe auch die Notfallnummern betroffen.
Für die Zukunft erwartet der Bundesrat, "dass Swisscom den Ausbau der Hochbreitband-Infrastruktur in der Schweiz gemäss den akzeptierten Branchen-Standards zügig vorantreibt und der Sicherheit und Verlässlichkeit des Betriebes unverändert hohe Priorität einräumt". In puncto Ausbau des Glasfasernetzes hatte Swisscom sich bis vors Bundesgericht gegen Massnahmen der Wettbewerbskommission zu wehren versucht - vergeblich, wie Sie hier lesen können. Was der Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann zu den aktuellen Geschäftsergebnissen seines Unternehmens sagt und wie er in die Zukunft blickt, erfahren Sie hier.
Post leidet unter Briefrückgang
Zur Schweizerischen Post merkt der Bundesrat an, der Konzern leide unter dem ungebrochenen Trend zum Rückgang der beförderten Briefe und Zeitungen sowie der am Schalter abgewickelten Geschäfte und zudem unter teuerungsbedingten Kostensteigerungen. Damit werde es immer schwieriger, die Grundversorgung eigenständig zu finanzieren. Bereits im Sommer 2022 erteilte der Bundesrat Kommunikations- und Finanzdepartement den Auftrag, Vorschläge für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Grundversorgung zu erarbeiten.
Einer der strategischen Schwerpunkte der Post lautet, in den Geschäftsfeldern Kommunikation und Logistik, Finanzdienstleistungen und Personenverkehr qualitativ hochstehende, marktfähige und innovative Produkte, Dienstleistungen und Lösungen in physischer und elektronischer Form anzubieten. Im Geschäftsfeld Kommunikation und Logistik solle die Post auch moderne Kommunikations- und Logistikbedürfnisse abdecken, "durch die Entwicklung zeitgemässer Angebote insbesondere im Bereich des Informations- und Datenverkehrs". Zudem soll die Post den Bund frühzeitig und regelmässig über die strategische Weiterentwicklung - inklusive bedeutender Kooperationen und Veräusserungen - informieren. Im Geschäftsjahr 2022 hatte die Post eine Reihe von IT-Unternehmen übernommen. Insgesamt investierte sie rund 61 Millionen Franken in die Zukäufe. Dadurch verdoppelte der Bereich Kommunikations-Services seine Einnahmen und seinen Personalbestand, wie Sie hier lesen können.
Derweil beförderte der Konzern 4 Prozent weniger Pakete als im Geschäftsjahr 2021. Schuld daran ist unter anderem die gedrückte Stimmung bei Konsumentinnen und Konsumenten.
Im Bericht zu Skyguide geht der Bundesrat kurz auf die technische Störung vom 15. Juni 2022 ein. Aufgrund einer IT-Panne sperrte die Flugsicherungsbehörde den Luftverkehr über der Schweiz für mehrere Stunden. Man habe die Ursachen für dieser Störung sorgfältig analysiert und aufgearbeitet, lobt der Bundesrat. Zudem werde das Unternehmen die im Rahmen einer externen Untersuchung erlassenen 14 Empfehlungen umsetzen.