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Samsung Galaxy Z Flip 4: Auf die inneren Werte kommt es an

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Samsung hat eine neue Version seines faltbaren Telefons Flip auf den Markt gebracht. Abseits vom Performance-Upgrade und Falt-Gimmick bietet das Gerät jedoch nicht viel Neues.

Das Samsung Galaxy Z Flip 4 in der Farbe Bora Purple. (Source: Netzmedien)
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 in der Farbe Bora Purple. (Source: Netzmedien)

Speziell ist es schon, den Smartphone-Bildschirm auf- und zuklappen zu können. Mit den Flip- und Fold-Geräten hat Samsung diese Dimension schon seit einigen Jahren erschlossen. Im August stellte der südkoreanische Hersteller mit dem Flip 4 und dem Fold 4 die neue Generation seiner faltbaren Geräte vor. Während das Fold 4 mit neuem Kamera-Array, neuem Chip und neuem Multi-Windows-Arbeitsmodus aufwartet, bleibt beim Flip 4 vieles gleich.

Originelle Fotos bei gleicher Qualität

Beim Fotografieren bieten sich dem User durch das Klapp-Element spezielle Perspektive-Varianten, allerdings ist die Kamera dieselbe wie noch im Vorgängermodell, dem Flip 3. Sowohl der Hauptsensor als auch die Ultraweitwinkel-Kamera nehmen Fotos mit 12 Megapixeln auf. Im Selfie-Modus auf der Vorderseite wird weiterhin mit einer 10-Megapixel-Kamera geknipst.

Die inneren Werte

Den Unterschied machen die inneren Werte, so ist beim Flip 4 mit dem Prozessor 8+ Gen 1 ein neuer Chip verbaut. Zusammen mit dem vertikal faltbaren Bruder ist das Flip 4 das erste Smartphone, das diese neue Prozessor-Generation erhält. Abgesehen vom schnelleren Prozessor gibt es auch eine grössere Batterie. Neu fasst das Flip 4370 Milliamperestunden, gut 12 Prozent mehr als der Vorgänger. Damit kommt man problemlos durch einen Tag, für viel mehr reicht es jedoch noch immer nicht.

Optisch gibt es die grösste Veränderung beim Scharnier, das leichter und schneller sein soll als noch beim Vorgängermodell. Im Direktvergleich ist der Unterschied deutlich spürbar. Jedoch ändert auch das neue Scharnier nichts an der Kerbe auf der Klappstelle des Handys. Diese bleibt fühlbar und macht das Wischen und Scrollen weniger geschmeidig als auf herkömmlichen Smartphones.

Laut dem Hersteller kann man das Modell bis zu 100'000-mal auf und wieder zu klappen. Im Test wurde das Telefon 28 Mal am Tag geöffnet. Nach dieser Rechnung könnte das Flip 4 über sieben Jahre halten, bevor es zu Problemen mit dem Scharnier kommt.

Die Kehrseite des Faltens

Das Aufklappen des Telefons mag im ersten Moment befremdlich wirken, doch je länger man das Gerät nutzt, umso weniger bemerkt man den Unterschied zu "normalen" Smartphones, auch weil sich viele kleinere Aufgaben (Nachrichten lesen, Anrufe entgegennehmen etc.) auf dem Minidisplay auf der Rück- beziehungsweise Oberseite erledigen lassen. Je länger desto mehr fühlt sich das Falten jedoch wie ein Gimmick an. Anders als das Fold, das sich im aufgeklappten Modus in eine Art Mini-Tablet verwandelt, ist das aufgeklappte Flip 4 lediglich ein gewöhnliches Smartphone. Zugeklappt ist es klobiger und weniger praktisch als aufgeklappt.

Fazit

Das Samsung Galaxy Z Flip 4 ist ein gutes Smartphone mit einem originellen Gimmick. Das Klappen weckt Nostalgiegefühle, der zweite Bildschirm auf der Rückseite sorgt dafür, dass das Telefon auch zugeklappt nutzbar ist. Gerade beim Fotografieren bietet das flexible Oberteil einen Mehrwert, wenn es um die Wahl von Perspektive oder der Positionierung der Kamera geht. Vor dem Kauf muss man sich jedoch fragen, ob das Gimmick den aktuellen Preis (ab 1079 Franken für 128 Gigabyte Speicher) wert ist. Für weniger Geld bekommt man ein nicht-faltbares Handy mit fast gleicher Technologie.

Retro-Fans, die sich Klapphandys zurückwünschen, denen das Budget aber wichtiger ist als ein leicht verbessertes Scharnier und etwas mehr Leistung, mögen mit dem Flip 3 besser beraten sein.

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