Wegen Sicherheitsbedenken

Drohnen-jagende Adler bleiben am Boden

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von Tanja Mettauer und yzu

Die Genfer Kantonspolizei stellt ihr tierisches Anti-Drohnen-Projekt ein. Die zwei Steinadler dürfen ihren Dienst nach 5-jähriger Vorbereitungszeit doch nicht antreten - ihrer Gesundheit willen.

Die Steinadler dürfen für die Genfer Polizei doch keine Drohnen fangen. (Source: Manfred Richter / Pixabay)
Die Steinadler dürfen für die Genfer Polizei doch keine Drohnen fangen. (Source: Manfred Richter / Pixabay)

Die Drohnen-jagenden Adler sind Geschichte. Die beiden Steinadler Altaïr und Draco dürfen ihren Dienst bei der Genfer Kantonspolizei doch nicht antreten. Nach fast fünf Jahren Vorarbeit ist das Projekt Ende Oktober eingestellt worden. Man wolle mit dieser Entscheidung die Gesundheit der Vögel sicherstellen, wie die Polizei gegenüber "Le Matin Dimanche" bestätigt. "Technische und strategische Fortschritte beim Einsatz von Drohnen machen den Einsatz von Greifvögeln zu unsicher und sogar gefährlich für die körperliche Unversehrtheit der Adler", heisst es seitens der Polizei.

Fünf Jahre Vorarbeit und Kosten von 100'000 Franken

Die Ausbildung der Greifvögel startete im Jahr 2017 im Rahmen eines Projekts des Sicherheitsdepartements Genf. Das Ziel war es, mit den Vögeln illegale Drohnen abzufangen. Ausgebildet wurden die Steinadler durch den Genfer Falknerverein Falco. Die Adler hätten die Drohnen während des Flugs abfangen und zu Boden bringen sollen.

Anders als die Polizei, ist der Vorsitzende der Falknerei, Umberto Nassisi, überzeugt, dass die Adler mit den entwickelten Schutzvorrichtungen genügend geschützt wären. Entsprechend enttäuscht zeigt er sich von der Projekteinstellung. Es seien hunderte von Arbeitsstunden und rund 100'000 Franken in die Ausbildung investiert worden. Vor allem bedauert Nassisi, dass er den Einsatz von Altaïr und Draco nicht demonstrieren konnte.

Wie es mit den beiden Steinadlern weitergeht, ist noch unklar. Aktuell leben die beiden im Centre Ornithologique de Réadaptation in Genthod (GE).

Polizei setzt künftig auf technische Mittel

Die örtliche Polizei verzeichne pro Jahr etwa 20 Anzeigen und setze künftig auf technische Hilfsmittel, um gegen illegale Drohnen vorzugehen. Mögliche Alternativen sind etwa Störsender, ein Drohnenradar oder Netzwerfer, wie sie die Waadtländer Polizei bereits einsetze.

Was Drohnenpiloten vor dem Abheben wissen sollten, lesen Sie hier.

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