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Apple will Sprachassistent Siri offenbar Schweizerdeutsch beibringen

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von René Jaun und kfi

Noch hat Apples Sprachassistent Siri seine liebe Mühe, Schweizer Dialekte zu verstehen. Dies könnte sich dereinst ändern. Zumindest sucht Apple aktuell Schweizer Muttersprachler und Muttersprachlerinnen für die Arbeit an Siri.

(Source: Werni / pixabay.com)
(Source: Werni / pixabay.com)

Die Sprachassistenten von Google, Amazon und Apple haben eine traurige Gemeinsamkeit: Sie verstehen kein Schweizerdeutsch. Wer dem KI-getriebenen Gehilfen dennoch in Schweizer Mundart anspricht, erzielt mitunter eigenartige Ergebnisse, wie Sie hier lesen können. Doch möglicherweise könnte sich dies im Falle des Apple-Sprachassistenten Siri bald ändern. Denn der Tech-Konzern sucht im Moment nach Schweizer Muttersprachlern und Muttersprachlerinnen. Das Portal "Macprime" hat eine entsprechende Stellenanzeige entdeckt.

Demnach soll sich die gesuchte Person als "Annotation Analyst" betätigen. Als solcher "hören und transkribieren Sie Audiodateien und bewerten Siris Antworten und Sprachgebrauch von Kunden, die sich für das Bewertungsprogramm angemeldet haben", erklärt Apple. In den Schlüsselqualifikationen taucht "fliessendes Schweizerdeutsch" ganz zu oberst auf. Zudem sollen Kandidatinnen und Kandidaten Nuancen der Schweizer Dialekte verstehen, einschliesslich geografischer Unterschiede. Ausgeschrieben ist die Stelle in Apples europäischem Hauptquartier in Cork, Irland.

Es ist nicht das erste mal, dass Apple den Anschein erregt, Siri Schweizerdeutsch beibringen zu wollen. Vergangenes Jahr führte ein Marktforschungsunternehmen eine Studie mit Schweizerdeutsch sprechenden Teilnehmenden durch. Laut der Ausschreibung, die der Redaktion vorliegt, sollten die Kandidatinnen und Kandidaten während 8 Wochen täglich einem smarten Lautsprecher 25 bis 30 Fragen in ihrer Muttersprache stellen, und die Ergebnisse der Interaktionen protokollieren.

Obschon nicht offiziell bestätigt ist, dass Apple die damalige Studie in Auftrag gab, wurde sie mit Homepods, den smarten Lautsprechern von Apple, durchgeführt. Das Marktforschungsunternehmen, welches die Studie durchführte, konnte für eine Stellungnahme bislang nicht erreicht werden.

In der Schweiz selber arbeiten mehrere Unternehmen an Sprachassistenten, die Mundart verstehen. Letztes Jahr holten sich Swisscom und VUI.agency Schweiz für ihren Voice Assistant einen goldenen Award bei den Best of Swiss Apps Awards, wie Sie hier lesen können.

Auch das Unternehmen Spitch bringt seinen Sprachassistenten Schweizerdeutsch bei, so etwa für eine Lösung zur telefonischen Abfrage von FAQs.

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