NFTs

Der Verkauf von virtueller Kleidung floriert

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von Nadja Baumgartner und lha

Virtuelle Kleidungsstücke werden immer beliebter und das, obwohl sie gar nicht tragbar sind. Grund ist das wachsende Interesse an Non-Fungible Tokens (NFTs).

(Source: Maxim Hopman / Unsplash)
(Source: Maxim Hopman / Unsplash)

Eine digitale Krone, die mehr als eine Million US-Dollar kostet und virtuelle Jacken von Dolce & Gabbana im Wert von 300'000 Dollar. Was sich erstmal nach fiktiven Käufen in Games anhört, stellt sich als echte Transaktionen mit der digitalen Währung Ethereum heraus. Das Interesse an solchen sogenannten Non-Fungible-Tokens (NFTs), also an einzigartigen digitalen Wertgegenständen, wird immer grösser.

Wo sie zum Einsatz gebracht werden

"Virtuelle Kleidung ist nicht real und kann nicht getragen werden", sagt Kevin Mirabile, Professor für Finanz- und Betriebswirtschaft und Experte für alternative Investitionen an der Fordham University, in einem E-Mail-Interview mit der Newsplattform "Lifewire.com". "Solche Kleidungsstücke können jedoch virtuell auf Modeschauen gezeigt und auf Websites oder an Orten ausgestellt werden. Daher haben sie doch einen Wert."

Erst kürzlich hat die italienische Modemarke Dolce & Gabbana mit ihrer ersten NFT-Auktion für Sammlerstücke rund 6 Millionen Dollar eingenommen, wie "Lifewire.com" schreibt. Zwar gibt es diese digitalen Kleidungsstücke schon seit einiger Zeit, sinnvoll wurden sie laut dem CEO von Cover Technologies, Dorian Banks, aber erst, als die Blockchain-Technologie in den vergangenen Jahren ebenfalls wichtiger wurde. "Jetzt, wo NFTs bekannter werden, ist der Verkauf virtueller Kleidung auf diese Verkaufs- und Eigentumstechnologie umgestiegen", sagt er in einem Interview. "In letzter Zeit gibt es auch Zusammenspiele mit den realen Versionen der Kleidungsstücke."

Virtuelle Kleidung als Sammlerstücke

"Digitale Kleidung mag keinerlei Nutzen haben, aber welchen Nutzen haben die Kunstwerke von Leonardo da Vinci oder Retro-Videospiele in der realen Welt? Das sind alles Sammlerstücke, deren Schönheit und Wert im Auge des Betrachters liegt", erklärt Kunal Sawhney, CEO der Kalkine Group, auf Anfrage von "Lifewire.com"

Wie in der realen Welt könne auch virtuelle Kleidung mit Glanz, Glamour und Klunkern aufgewartet werden. Charaktere in Videospielen oder auf anderen Metaverse-Plattformen können sich laut Michael Eckstein, CEO von Allcertified, durch das Tragen virtueller Kleidung Angeberrechte sicheren, um sich von anderen abzuheben. "Es war schon immer möglich, virtuelle Kleidung und Schmuck zu kaufen, aber mit NFTs können Einzigartigkeit und limitierte Auflagen virtueller Kleidung viel Geld kosten", so Eckstein.

Eher digitale Vermögenswerte als Mode

Für Meysam Moradpour von Web3 Innovation Lab sind diese Kleidungsstücke eher digitale Vermögenswerte als Mode per se. Der Käufer könne nicht nur das Produkt besitzen, sondern auch die Lieferkette und die Beschaffungshistorie. "Virtuelle Kleidung nutzt sich nicht ab, wird nicht schmutzig und geht nicht in Schränken verloren. Virtuelle Kleidung ermöglicht es den Käufern, sie mit Gewinn zu handeln, viel einfacher als auf den derzeitigen Secondhand-Marktplätzen, wo Versand, Verpackung und Echtheitsnachweis lästige Nebenprodukte des Verkaufs sind", sagt Moradpour.

Eckstein zufolge wird der Markt für virtuelle Kleidung und Accessoires weiterwachsen. Auch Moradpour prognostiziert, dass NFT-Modestücke zukünftig mehrdimensionale Vermögenswerte sein werden. Käuferinnen und Käufer könnten virtuelle Kleidung im Metaversum tragen und auch tauschen.

"Stellen Sie sich eine Gucci-Tasche vor, die Ihnen Zugang zu einem besonderen Mode-Event, einer Werksbesichtigung oder einem Treffen mit Gucci-Managern und Insidern gewährt", sagte er. "Virtuelle Kleidung kann auch auf eine Weise 'tokenisiert' werden, die den Käufern ein Stimmrecht gewährt, um die kreative Richtung einer Marke, die sie lieben, zu bestimmen."

Apropos NFTs: Die CES will 2022 dem Krypto-Trend Rechnung tragen und der Digital-Asset-Industrie eine Bühne bieten. NFTs, ICOs und andere Blockchain-basierte Technologien und Unternehmen sollen im Fokus stehen, wie Sie hier nachlesen können.

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