Für positivere Mensch-Roboter-Interaktion

Forschende arbeiten an sozialen Fähigkeiten für Roboter

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von Silja Anders und kfi

Ein Forscherteam des MIT arbeitet an der Programmierung von sozialen Fähigkeiten für Roboter. Dadurch sollen positivere Mensch-Roboter-Interaktionen gefördert werden.

(Source: pch.vector / Freepik)
(Source: pch.vector / Freepik)

Filmroboter sind dafür bekannt, dass sie Menschen helfen – oder ihnen schaden. In der realen Welt haben sie aber nur begrenzte soziale Fähigkeiten. Forscherinnen und Forscher des Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) des MIT versuchen, dies zu ändern, wie "Engadget.com" berichtet. Indem sie Robotern beibringen, wie sie mit anderen Robotern interagieren können, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, könnte eine verbesserte Mensch-Roboter-Interaktion geschaffen werden. Das wäre beispielsweise für Einrichtungen mit betreutem Wohnen vorteilhaft oder könnte Psychologen dabei helfen, soziale Interaktionen zwischen Menschen besser zu messen, wie das CSAIL-Team in einer Forschungsarbeit schreibt.

Um eben diese Interaktionen zu untersuchen, schufen die Forschenden eine simulierte 2-D-Umgebung, in der virtuelle Roboter sowohl soziale als auch physische Ziele verfolgen konnten. Ein physisches Ziel könnte laut Forschungsbericht beispielsweise darin bestehen, zu einem Baum an einem bestimmten Punkt auf einem Raster zu gelangen, während ein soziales Ziel darin besteht, zu erraten, was ein anderer Roboter zu tun versucht. Anschliessend solle auf dieser Grundlage entsprechend gehandelt werden, "zum Beispiel einem anderen Roboter beim Giessen des Baumes zu helfen", sagt das CSAIL-Team.

Physische und soziale Ziele

Der Roboter werde für Aktionen belohnt, die seinen "Kollegen" seinem Ziel näherbringen. Zusätzlich gebe es eine passende Belohnung, wenn er dem anderen Roboter helfe, und eine entgegengesetzte Belohnung, wenn er ihn behindere. Das Team hat gemäss Bericht drei Arten von Robotern entwickelt: Der erste hat nur physische Ziele, der zweite hat physische und soziale Ziele, geht aber davon aus, dass alle Roboter nur physische Ziele haben. Der dritte geht davon aus, dass alle anderen Roboter soziale und physische Ziele haben, so dass er fortgeschrittenere Aktionen ausführen kann, wie etwa sich mit anderen zusammenzuschliessen, um ein Ziel zu erreichen.

Das Team erstellte 98 verschiedene Szenarien mit allen drei Robotertypen. Zwölf Menschen hätten sich fast 200 Videoclips angesehen, in denen die Roboter interagierten, um anschliessend die physischen und sozialen Ziele einzuschätzen. "In den meisten Fällen stimmte ihr Modell mit dem überein, was die Menschen über die sozialen Interaktionen dachten, die in jedem Bild stattfanden", teilten die Forschenden mit.

Das Forschungsteam hofft, dass die Ergebnisse als "Massstab" dienen werden, der es anderen ermöglicht, an ähnlichen sozialen Interaktionen zu arbeiten. Als nächstes sei geplant, eine komplexere Umgebung mit 3-D-Mitteln zu schaffen, die mehr Arten von Interaktionen ermögliche. Letztendlich ginge es darum, den Robotern nicht nur beizubringen, wie sie besser sozial interagieren können, sondern "den menschlichen Aspekt dieser Interaktion zu vertiefen", sagt der Hauptautor der Forschungsarbeit, Andrei Barbu. "Können wir einen objektiven Test für die Fähigkeit, soziale Interaktionen zu erkennen, entwickeln? Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Menschen beizubringen, diese sozialen Interaktionen zu erkennen und ihre Fähigkeiten zu verbessern."

Apropos Roboter: Tesla plant, einen humanoiden Roboter auf den Markt zu bringen. Der sogenannte "Tesla Bot" soll künftig sich wiederholende und langweilige Aufgaben übernehmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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