Verlierer erleiden Umsatzeinbussen

Apples Anti-Tracking-Massnahmen fürs iPhone wirken

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von dsc / Watson.ch

Die Anti-Tracking-Massnahmen von Apple wirken. Webfinanzierte Social-Media-Plattformen trifft dies besonders hart. Sie sollen nun von massiven Einbussen betroffen sein.

(Source: Creativa Images / Fotolia.com)
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Eine Untersuchung der "Financial Times" hat ergeben, dass Snapchat, Facebook, Twitter und YouTube durch die Verschärfung der Datenschutzpraktiken von Apple rund 9,85 Milliarden US-Dollar Umsatz verloren haben.

Im Dezember 2020 kündigte Apple für App-Entwickler eine Initiative namens "App Tracking Transparency" (ATT) an. Die neuen Richtlinien verlangen, dass Apps um Erlaubnis bitten müssen, bevor sie Apple-User und deren Online-Verhalten tracken. Die Verschärfung trat im April in Kraft und verbietet iPhone- und iPad-Apps, User zu verfolgen, wenn sie sich abmelden.

Dem am vergangenen Sonntag veröffentlichten Medienbericht zufolge verlor Facebook im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen aufgrund seiner enormen Grösse "in absoluten Zahlen" das meiste Geld. Unterdessen schnitt Snap "in Prozent seines Geschäfts am schlechtesten ab". Erklärbar sei dies mit der Tatsache, dass Snapchats Werbung hauptsächlich an Smartphones gebunden sei.

Was bedeutet das?

"Einige der am stärksten betroffenen Plattformen – insbesondere Facebook – müssen ihre Maschinen wegen Apples ATT von Grund auf neu aufbauen", zitiert die "Financial Times" einen auf Online-Werbung spezialisierten Berater.

Der massive Ausfall von Werbeeinnahmen könnte bis zu einem Jahr dauern, denn Facebook und Co. müssen die neuen Tools ausgiebig testen, bevor sie diese einer grossen Anzahl von Nutzerinnen und Nutzern bereitstellen können.

Die neue Richtlinie von Apple zwinge Social-Media-Konzerne und andere App-Anbieter, mit ihrer Werbung kreativer zu werden, hält The Verge fest. Ob dies nun bedeute, sich auf Android-Geräte zu konzentrieren oder in das Werbegeschäft von Apple zu investieren: Die Unternehmen würden sich eine andere Einnahmequelle suchen müssen, die nicht das Tracking von Menschen auf ihren iPhones beinhalte.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Watson.ch

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