Forderung nach Embargo

US-Parlamentarier wollen Honor auf schwarze Liste setzen

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von Marc Landis und msc

US-Parlamentarier wollen Honor, die ehemalige Billig-Smartphone-Tochter von Huawei, auf die Liste der Entities of Concern der US-Regierung setzen lassen. Honor sei von Huawei nur verkauft worden, um die US-Exportkontrollpolitik zu umgehen.

(Source: Honor)
(Source: Honor)

Eine Gruppe von 14 republikanischen Parlamentariern des US-Repräsentantenhauses hat das US-Handelsministerium in einem Brief aufgefordert, die ehemalige Huawei-Tochter Honor Device Co. auf die sogenannte Liste der "Entities of Concern" der Regierung zu setzen. Huawei hatte im November 2020 bekannt gegeben, dass es seine Smartphone-Sparte Honor an ein Konsortium von über 30 Agenten und Händlern verkauft.

Wie Reuters berichtet, wiesen die Abgeordneten darauf hin, dass Honor von Huawei getrennt wurde, um die US-Exportkontrollpolitik zu umgehen, die darauf abzielt, der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) den Zugang zu US-Technologie und -Software zu erschweren bzw. zu verunmöglichen.

Die Aufnahme in diese Liste verbietet es Unternehmen, Teile und Komponenten von US-Unternehmen zu kaufen oder amerikanische Technologie ohne Genehmigung der US-Regierung zu verwenden.

In dem Schreiben werden Analysten zitiert, die sagen, dass "der Verkauf von Honor dem Unternehmen Zugang zu den Halbleiterchips und der Software verschafft hat, auf die es angewiesen ist, und die vermutlich blockiert worden wären, wenn die Veräusserung nicht stattgefunden hätte."

Informationen werden geprüft

Ein Sprecher des US-Handelsministeriums sagte laut Reuters, die Behörde schätze "die Sichtweise dieser Mitglieder des Kongresses". Er wies darauf hin, dass das Ministerium "ständig die verfügbaren Informationen prüft, um mögliche Ergänzungen der Entity List zu identifizieren".

Reuters hatte im Januar berichtet, dass der Barverkauf mehr als 100 Milliarden Yuan (15,5 Milliarden Dollar) einbrachte und darauf abzielte, die Billigmarke am Leben zu erhalten, "da die von den Vereinigten Staaten gegen Huawei verhängten Sanktionen die Lieferkette der Einheit behindert und dem Unternehmen den Zugang zu wichtiger Hardware wie Chips und Software abgeschnitten hatten." Washington setzte Huawei auf die schwarze Liste, da das Unternehmen eine Bedrohung der nationalen Sicherheit darstelle, was Huawei wiederholt bestritten hatte.

Im Januar gab Honor bekannt, dass es Partnerschaften mit Chipherstellern wie Intel Corp. und Qualcomm Inc. eingegangen sei und ein neues Smartphone auf den Markt gebracht habe.

Die Parlamentarier sagten, dass "die gleichen Bedenken über Technologieexporte an Honor, als es Teil von Huawei war, auch unter der aktuellen staatlich unterstützten Eigentümerstruktur gelten sollten", wie Reuters weiter berichtet.

Die Repressionspolitik gegen China geht also auch nach der Trump-Regierung weiter. Der amtierende US-Präsident Joe Biden hatte selbst im Juni weitere chinesische Unternehmen auf die Embargo-Liste des Handelsministeriums setzen lassen.

Übrigens: Auch Xiaomi, das soeben in Europa Samsung vom Handy-Thron gestossen hat, ist im Visier der US-Regierung und muss befürchten, von US-Technologie ausgeschlossen zu werden.

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