EPFL-Spin-off muss schliessen

Bestmile ist wegen der Pandemie am Ende

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von Übersetzung: Kevin Fischer

Bestmile soll geschlossen werden. Grund dafür sind die Auswirkungen der Pandemie auf den Kundenkreis des EPFL-Spin-offs. Das Unternehmen hatte sich auf das Management von autonomen Shuttles spezialisiert.

(Source: Hitchster / flickr.com)
(Source: Hitchster / flickr.com)

Bestmile, eines der vielversprechendsten Start-ups in der französischsprachigen Schweiz, soll laut einem Bericht in "Le Temps" sein Geschäft aufgeben. Das 2014 gegründete EPFL-Spin-off hat eine Softwarelösung zur Verwaltung von Flotten autonomer Shuttles entwickelt.

Das Unternehmen ist in der Öffentlichkeit nicht unbekannt: Seine Technologie wurde für die Smartshuttles verwendet, die in Sion in Zusammenarbeit mit Postauto verkehren, oder für den On-Demand-Service von Flexibus, der letztes Jahr in Renens von den öffentlichen Verkehrsbetrieben von Lausanne getestet wurde. Noch 2019 gehörte Bestmile zu den Top fünf der 100 vielversprechendsten Start-ups der Schweiz, wie Sie hier nachlesen können.

Bestmile positionierte sich in einem zukunftsträchtigen Segment und konnte so über die Jahre rund 30 Millionen Franken an Finanzmitteln beschaffen. Das Start-up hatte auch seine Präsenz im Ausland ausgebaut und Partnerschaften geschlossen, etwa mit dem kanadischen Unternehmen Trapeze, einem Softwarehersteller für Leitstellen im öffentlichen Verkehr.

Die Pandemie beeinträchtigt die Kundschaft

Leider ging während der Pandemie einiges schief für Bestmile und seine 45 Mitarbeitenden, schreibt "Le Temps" (Paywall) nach einem Gespräch mit Gründer Raphael Gindrat und Gründerin Anne Mellano. Die Gesundheitskrise wirkte sich schnell auf die Kunden des Unternehmens und deren Projekte aus. "Der Schock war gross, wir waren so nah dran am nächsten Kapitel in der Geschichte von Bestmile. Die Enttäuschung war riesig", sagte Anne Mellano der Zeitung.

Nachdem Bestmile im vergangenen Herbst vergeblich und unter schwierigen Umständen versucht hat, einen Käufer zu finden, muss das unternehmerische Abenteuer daher beendet werden. Mit den verbleibenden 2 Millionen Franken in der Kasse bezahlt das Unternehmen die letzten Gehälter.

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