Verlust im zweiten Quartal

Ceconomy machen Ladenschliessungen zu schaffen

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Ceconomy hat für das zweite Quartal einen dreistelligen Millionenverlust gemeldet. Die Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn wird durch die Coronakrise durchgeschüttelt und umgebaut. Doch es gibt einen Lichtblick: Die ersten Ladenöffnungen stehen an.

(Source: Mediamarkt)
(Source: Mediamarkt)

Ceconomy, die Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn, hat für das zweite Quartal 2020 einen Verlust gemeldet. Die Schliessung vieler Läden im Zuge der Coronapandemie brachte dem Unternehmen ein Minus von rund 131 Millionen Euro (circa 138 Millionen Franken) ein, wie "Channelobserver" berichtet. Der Umsatz sei um 7,7 Prozent auf 4,63 Milliarden Euro gefallen.

Die Einnahmen von Ceconomy seien stark zurückgegangen, wie das Unternehmen am Freitag anhand vorläufiger Zahlen mitgeteilt habe. Um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sei dagegen das bislang eher verhaltene Online-Geschäft, im März gar um 98 Prozent. In den ersten zwei Monaten des zweiten Quartals habe sich das Ergebnis noch im Rahmen der Erwartungen entwickelt.

Krise heizt Transformation an

Um der steigenden Nachfrage zu begegnen, liefere Ceconomy nun Internet-Bestellungen für Produkte, die im Onlinelager nicht verfügbar seien, teilweise aus den Märkten heraus. Die Nachfrage nach Homeoffice-Geräten wie Webcams und Monitore, Haushaltsprodukten wie Gefriertruhen und anderen Geräten wie Hochdruckreinigern sei stark gestiegen. Die Coronakrise werde als Katalysator für die Transformation des Geschäftsmodells seines Unternehmens wirken, zitiert Channelobserver den Konzernchef Bernhard Düttmann.

Beratungskosten sowie Marketing-Ausgaben im stationären Geschäft habe Ceconomy gesenkt. Investitionen in die Modernisierung von Märkten und die Expansion seien derweil gestoppt worden. Die Mietzahlungen für April seien für alle derzeit geschlossenen Märkte ausgesetzt worden. Ceconomy stehe in engem Kontakt mit den Vermietern, um einvernehmliche und für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden.

Mit Einsparungen wolle das Unternehmen nun gegen die Krise ansteuern, schreibt Channelobserver weiter. So habe Ceconomy bei der deutschen staatlichen Förderbank KfW eine Kreditlinie zur Sicherung der Liquidität beantragt. Bis zum 16. April seien insgesamt 881 von 1025 Märkten vorübergehend geschlossen. Erste Wiedereröffnungen plane Ceconomy für den 2. Mai in Österreich.

Ceconomy hat in Deutschland 20'000 Mitarbeitende in die Kurzarbeit geschickt. Ausserdem beantragte der Konzern finanzielle Unterstützung vom Staat im Wert von geschätzt 2 Milliarden Euro. Auch Schweizer Mitarbeitende leisten Kurzarbeit, wie Sie hier lesen können.

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