Neue Schweizer DooH-Buchungsplattform will mit Smart Targeting überzeugen
Benjamin Wey, ehemaliger Senior Manager Business Development bei Goldbach Media, und Advertima-Gründer Iman Nahvi haben zusammen ein neues Start-up lanciert. Mit einer neuen DooH-Buchungsplattform wollen sie ihren Platz im Digital-Signage-Markt finden. Benjamin Wey erklärt, wie.
Wie sind ein langjähriger Goldbach-Mitarbeiter und der Advertima-Gründer auf die Idee gekommen, zusammen ein Start-up zu gründen?
Benjamin Wey: Es hat einfach gepasst. Iman Nahvi wollte demonstrieren, wie Sensortechnologie und Smart Targeting sinnvoll in der Vermarktung eingesetzt werden können. Ich möchte diese Technologien nutzen, um vor allem kleine Netzwerke und KMU-Kunden zusammenzubringen und ihnen eine bedürfnisgerechte, moderne Plattform zu bieten.
Im April wollen Sie Adtrac lancieren. Was zeichnet Ihre Plattform aus?
Mit unserer Plattform geben wir unseren Kunden ein Tool in die Hand, mit dem sie ihre Werbekampagnen selbstbestimmt planen und umsetzen können. Die Kampagnen können dann mithilfe von Sensordaten zielgerichtet ausgesteuert werden. Dafür nutzen wir eine Smart-Targeting-Technologie, die das entsprechende Werbemittel nur dann auslöst, wenn die gewünschte Zielgruppe auch tatsächlich vor dem Bildschirm steht. So kann der Streuverlust, den man üblicherweise bei der Ausspielung von Digital-out-of-Home-Kampagnen in Kauf nimmt, stark reduziert werden. Das bedeutet aber nicht, dass man keine breite Masse mehr erreicht. DooH ist immer noch ein One-to-many-Medium. Kunden können aber selbstverständlich auch konventionelle Share-of-Voice-Kampagnen buchen, also Fixplatzierungen im Loop der ausgestrahlten Werbemittel. Was wirklich cool ist: Vom Moment der Planung bis zur Rechnung ist der Prozess automatisiert und der Kunde kann online mitverfolgen, wie seine Kampagne läuft.
In welchem Verhältnis stehen Sie zu Werbeflächenanbietern wie APG|SGA oder Clear Channel? Sind das Ihre Konkurrenten?
APG, Clear Channel und Neo (Tx) haben grosse Premiumflächen im öffentlichen Raum und zum Beispiel in der Stadt Zürich oder in Bahnhöfen Reichweiten, bei denen sonst keiner mithalten könnte. Unser Angebot fokussiert sich eher auf kleine Netze am Point-of-Sale und in Wartebereichen. Zudem sind wir sehr interessiert, auch mit diesen grossen Anbietern zusammenzuarbeiten. Wir streben Kooperationen an, zum Beispiel über die Plattformen Viooh oder Broadsign Reach.
Welches sind die grössten Herausforderungen bei der Verwirklichung Ihrer Pläne?
Das Erwartungsmanagement. Wenn man etwas Neues macht, gehen die Erwartungen oft durch die Decke. Besonders, wenn man Technologieansätze wie Big Data, Machine Learning oder Programmatic verwendet. Aber die tollste Technologie nützt nichts, wenn unsere Kunden damit ihre Ziele nicht erreichen. Als Dienstleister möchten wir vor allem ein nützliches, einfaches und hilfreiches Produkt anbieten. Denn nur mit zufriedenen Kunden können wir langfristig erfolgreich sein.
Was müssen Sie bis zur Lancierung der Plattform noch schaffen?
Mit Smart Targeting bieten wir bereits während des Launchs Zielgruppenpakete an, also Angebote, die auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet sind. Damit die Plattform für verschiedene Inventareigner und Kunden zufriedenstellend funktioniert, gibt es noch einiges zu tun.
Welche Ziele haben Sie sich für 2020 gesetzt?
Wir sind ein Start-up und Optimismus gehört dazu. Unsere Investoren und Partner haben auch ganz konkrete monetäre Anforderungen, die wir erfüllen müssen. Unsere grösste Hoffnung ist, dass wir unsere Kunden langfristig von unserer Plattform und den Vorteilen von smarter Aussenwerbung überzeugen können.