Mystery-Shopping

"Diese Produkte sind höher im Preis, wir können sie jedoch wärmstens empfehlen"

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Um ihren guten Vorsatz fürs neue Jahr umzusetzen, hat sich Astrid T. auf die Suche nach einem Wearable gemacht, das sie beim gesünderen Leben unterstützt. Sie bat sechs Händler um Empfehlungen und musste sich dabei in Geduld üben.

(Source: ra2/AdobeStock)
(Source: ra2/AdobeStock)

Astrid T. hat vor und während der Festtage beim Essen ziemlich über die Stränge geschlagen. Um das schlechte Gewissen zu beruhigen und etwas gesünder ins neue Jahr zu starten, machte sie sich auf die Suche nach einem Fitnesstracker oder einer Smartwatch, die sie beim Sport unterstützt. Das Wearable sollte auf Astrids individuelle Bedürfnisse angepasst werden können. Schliesslich geht sie auf die 60 zu und hat schon länger nicht mehr regelmässig trainiert. Wichtig war ihr ausserdem, dass ihr das neue Gadget nicht nur beim Trainieren hilft, sondern sie auch dabei unterstützt, sich gesünder zu ernähren und allgemein mehr auf ihre Gesundheit zu achten. Mit Unterstützung von "CE­today" fragte Astrid sechs Händler per E-Mail an und bat sie um ihre Empfehlungen.

Fust

Nachdem Astrid das Kontaktformular auf der Fust-Web­site ausgefüllt hatte, erhielt sie nach etwa 14 Stunden eine Antwort. Man bat sie um ihre Postleitzahl, um ihr eine Filiale in ihrer Nähe nennen zu können. Nach Angabe der Postleitzahl meldete sich Fust nach 20 Stunden per E-Mail wieder bei Astrid. Darin wurde sie gebeten, für eine ausführliche Beratung persönlich in einer Fust-Filiale in ihrer Nähe vorbeizugehen. Ausserdem wies sie Fust in der E-Mail darauf hin, dass Tracker oder Smartwatches ihr "nur verbunden mit einem Handy/Smartphone Auskunft über Aktivität, Schlafaufzeichnung und verbrannte Kalorien geben". Als Astrid noch einmal nachfragte, ob ihr Fust nicht doch ein oder zwei Modelle per E-Mail empfehlen könne, riet man ihr nach 25 Stunden zu folgenden Fitnesstrackern und Produkten: Garmin Fenix 5, Garmin Venu, Garmin Vivoactive, Fitbit Ionic, Fitbit Versa und Fitbit Charge 3.

Digitec

Von Digitec erhielt Astrid gleich nach dem Ausfüllen des Kontaktformulars auf der Website eine Eingangsbestätigung und einen Hinweis, dass die Bearbeitung ihrer Nachricht aufgrund vieler Anfragen einige Tage dauern könnte. Knapp einen Tag nach dem Absenden ihrer Anfrage erhielt Astrid erneut eine E-Mail von Digitec, die sie nochmals darauf hinwies, dass es etwas dauern könnte, bis sie eine Empfehlung erhalte. Nach insgesamt sechs Tagen hatte Digitec eine konkrete Empfehlung parat: den Fitbit Inspire HR. Digitec begründete die Empfehlung damit, dass er "alle Tätigkeiten aufnimmt, sei es während des Sports oder alle Schritte im Alltag". Ausserdem habe das Fitbit-Gerät Inspire HR einen Herzfrequenzmesser, was für das Training wichtig sei. So könne man die Stärke des Trainings anpassen, falls der Puls zu hoch oder zu niedrig sei. Laut Digitec bietet das Wearable auch ein Ernährungsprotokoll. Dieses vermerke die Mahlzeiten in der App und vergleiche so die zu sich genommenen Kalorien mit den verbrauchten, um die Ziele effektiver zu erreichen. Da sich Astrid nicht ganz sicher war, ob der vorgeschlagene Fitbit mit ihrem Smartphone (einem Samsung Galaxy S9) kompatibel ist, fragte sie sicherheitshalber nach. Digitec antwortete ihr nach 14 Stunden, dass sie die App von Fitbit auf ihrem Samsung-Handy herunterladen und das Gerät damit verbinden könne. "Das reicht vollkommen und geht ohne weiteres."

Interdiscount

Bei Interdiscount wartete Astrid acht Tage auf eine Antwort, bis sie nachhakte. Interdiscount meldete sich auch weitere acht Tage später nicht bei der Mystery-Shopperin.

EP-Fachhändler

Auch beim EP-Fachhändler hakte Astrid nach acht Tagen ohne Antwort nach. Daraufhin erhielt sie nach knapp einer Stunde eine Rückmeldung. Um etwas genauer herauszufinden, wonach Astrid suchte, fragte sie der Händler, ob Astrid ein Smartphone habe und wenn ja welches Modell. Weiter erkundigte sich der EP-Fachhändler nach ihren Wünschen bezüglich Farbe, Displaygrösse und Displayform. Die E-Mail informierte ausserdem darüber, dass Fitnesstracker beliebig über ein Smartphone eingestellt werden könnten. Dadurch könnten die Tracker messen, wie viel Wasser Astrid pro Tag trinke, oder was sie im Allgemeinen zu sich genommen habe und auch ihre Schritte zählen. "Es gibt jedoch keine Möglichkeit, dass die Uhr Ihnen sogenannte Erinnerungen schickt, dass Sie mehr trinken sollten, oder was Sie allenfalls essen sollten", schrieb der EP-Fachhändler weiter. Astrid gab an, dass sie gerne ein Gerät in Schwarz oder Weiss hätte und ihr die Displayform nicht so wichtig sei. Weiter antwortete sie, dass das Display nicht zu klein sein sollte, damit sie es auch ohne Lesebrille ablesen könne und dass sie ein Samsung Galaxy S9 besitze. Nach knapp drei Stunden erhielt sie eine konkrete Empfehlung. Der EP-Fachhändler riet ihr zur Samsung Galaxy Watch Active 2. Zusätzlich erhielt Astrid gleich eine Offerte inklusive einiger Spezifikationen für die Smartwatch, die beim Händler 373 Franken kostet.

Euronics-Fachhändler

Beim Euronics-Fachhändler meldete sich Astrid zuerst per E-Mail, erhielt jedoch eine Fehlermeldung und füllte daraufhin das Kontaktformular auf der Website des Geschäfts aus. Sie wartete 16 Tage vergeblich auf eine Rückmeldung.

Melectronics

Von Melectronics erhielt Astrid nach drei Tagen eine Antwort. "Wir empfehlen Ihnen eher eine Smartwatch als nur einen Tracker", hiess es darin. Melectronics riet Astrid zu einem Fitbit Versa 2 oder einer Apple Watch Serie 5. "Diese beiden Produkte sind ein bisschen höher im Preis, wir können diese jedoch wärmstens empfehlen", schrieb Melec­tronics. Ausserdem riet man Astrid dazu, sich in einer Filiale persönlich beraten zu lassen. Wie bei Digitec fragte die Mystery-Shopperin auch hier nach, ob beide Geräte mit ihrem Handy kompatibel seien oder ob sie für die Apple Watch ein iPhone brauche. Melectronics meldete sich nach zwei Tagen wieder bei Astrid mit folgender Antwort: "Nein, die Apple Watch ist leider nicht mit An­droid-Smartphones kompatibel."

Fazit

Mit der Beratung derjenigen Händler, die sich bei Astrid meldeten, war sie sehr zufrieden. Es erstaunte sie jedoch, dass sich nur die Hälfte der angefragten Händler innerhalb von weniger als einer Woche bei ihr meldeten und Interdiscount sowie der Euronics-Fachhändler gar nichts von sich hören liessen. Bei Fust, Digitec und Melectronics hatte Astrid nach weniger als 14 Tagen eine konkrete Empfehlung. Nachdem sie einmal nachgehakt hatte, erhielt sie auch vom EP-Fachhändler schnell eine Antwort. Einen positiven Eindruck machten Fust und der EP-Fachhändler, da sie noch genauer nach den Bedürfnissen der Mystery-Shopperin fragten, bevor sie ihr zu einem Wearable rieten. Ausserdem lieferten Fust, Digitec und der EP-Fachhändler noch einige Zusatzinformationen zu Fitnesstrackern und Smartwatches und begründeten ihre jeweiligen Empfehlungen. In Bezug auf die Wearable-Empfehlungen lagen unterschiedliche Modelle von Fitbit hoch im Kurs. Der EP-Fachhändler riet Astrid zur Samsung Galaxy Watch Active 2.

Auf dem Wearable-Markt boomen momentan sogenannte Earables - im Ohr getragene Wearables. Sie haben sich zur zweitbeliebtesten Produktkategorie auf dem hiesigen Markt gemausert. Mehr lesen Sie hier.

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