Marktreport

Earables erobern den Schweizer Wearables-Markt

Uhr | Aktualisiert

Für den hiesigen Wearables-Markt geht es weiter stark bergauf. Wie bereits 2018 lagen auch im letzten Jahr Smartwatches an der Spitze. Allerdings sind ihnen im Ohr getragene Wearables – auch Earables genannt – dicht auf den Fersen.

(Source: Charnsitr/AdobeStock)
(Source: Charnsitr/AdobeStock)

Der Schweizer Markt für Wearables hat 2019 kräftig zugelegt. Während die Anzahl der verkauften Geräte 2018 zurückgegangen war, stieg sie vergangenes Jahr wieder stark an. Von Januar bis Oktober 2019 lagen die Verkäufe von Smartwatches, Fitnesstrackern und Co. bei 326 200 Stück – Apples Airpods und Earpods nicht mit eingeschlossen. Gemäss GfK entspricht das einem Anstieg von 21,8 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Damals verkaufte der hiesige Handel 267 900 Geräte.

Auch die Umsätze nahmen zu. Zwischen Januar und Oktober des letzten Jahres setzten Schweizer Händler 70,3 Millionen Franken um. Das ist ein Plus von 18 Prozent, verglichen mit dem gleichen Zeitraum 2018. Betrachtet man die monatliche Anzahl an verkauften Geräten, so hat der Januar die Nase vorn. 45,4 Millionen Wearables fanden neue Besitzer. Nach einem leichten Einbruch im Februar bewegte sich die Anzahl der verkauften Geräte zwischen 34,8 und 29 Millionen Stück pro Monat.

Am beliebtesten waren die auch 2018 gut verkauften Smartwatches ohne SIM-Karte. Die Anzahl der verkauften Geräte stieg um 54 Prozent auf 175 000. Auch der Umsatz in diesem Segment stieg. Betrug er 2018 im Zeitraum von Januar bis Oktober 35 Millionen Franken, waren es im gleichen Zeitraum des letzten Jahres 47 Millionen Franken. Das entspricht einem Wachstum von 33 Prozent. Etwas weniger Umsatz erzielte der Bereich der Smartwatches mit SIM-Karte. Trotzdem wuchs er mit 25 Prozent beinahe so stark wie in der Kategorie ohne SIM-Karte. Der Umsatz stieg von 8 Millionen Franken im Jahr 2018 auf 11 Millionen Franken im Jahr 2019. Betrachtet man die Verkaufszahlen ging es um 17 Prozent aufwärts. Vor zwei Jahren betrug die Anzahl verkaufter Smartwatches mit SIM-Karte 18 000 Stück. 2019 waren es 21 000.

 

 

Wearables fürs Ohr holen auf

An zweiter Stelle, was die Verkäufe angeht, lagen die 2018 mit insgesamt 7000 verkauften Stück noch mässig gefragten Earables. Die im Ohr getragenen Wearables, die teilweise auch als Hearables bezeichnet werden, konnten eine Zunahme bei den Verkäufen von 1546 Prozent verzeichnen. Damit lagen die Verkäufe 2019 bei 117 000 Stück. Das wirkte sich auch auf den mit Earables erzeugten Umsatz aus. Dieser wuchs um 1333 Prozent von 1 Million auf 21 Millionen Franken.

Die Wearables fürs Ohr sind auch weltweit auf dem Vormarsch, wie eine Studie von IDC zeigt. «Die wachsende Popularität der Earables zwingt bestehende Marken dazu, bei der Einführung neuer Produkte frühere Designs zu überdenken, wie es bei den Galaxy Buds von Samsung deutlich wird, und zieht gleichzeitig neue Marken auf den Markt», wird Jitesh Ubrani, Research Manager bei IDC Mobile Device Trackers, in einer Mitteilung des Marktforschers zitiert. Obwohl der Earable-Markt noch am Anfang stehe, zeige er Anzeichen für Subsegmente wie Earables speziell für den Sport oder solche, die sich dem Hörverlust widmeten. Obwohl auch andere Anbieter wie Samsung, Xiaomi, Bose oder GN Group Earables anbieten, war Apple 2019 mit 50,2 Prozent Marktanteil der unangefochtene Spitzenreiter im globalen Markt.

Auf dem dritten Platz, was die Verkäufe in der Schweiz angeht, lagen Health- und Fitnesstracker. Insgesamt 102 000 Stück wurden verkauft. Das sind jedoch 5000 Geräte (4 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. Der Umsatz mit Health- und Fitnesstrackern ging noch um einiges stärker zurück, und zwar um 33 Prozent. Lag der Umsatz von Januar bis Oktober 2018 bei 10 Millionen, sank er im vergangenen Jahr auf 7 Millionen Franken.

Bergab, was sowohl die verkauften Stückzahlen als auch den Umsatz angeht, ging es im Bereich der Connected Watches. In diese Kategorie fallen Uhren, die von aus­sen nicht als Smartwatch zu erkennen sind. Das bedeutet, dass sie ein Zifferblatt haben, wie man es bei herkömmlichen analogen Uhren findet. Ihr Innenleben ist jedoch smart. Dadurch lassen sich Connected Watches wie Smartwatches mit dem Smartphone verbinden und können gewisse Aktivitäten messen. 2000 Connected Watches (26 Prozent) weniger als im Vorjahr wurden 2019 verkauft. Der Umsatz ging um 28 Prozent zurück.

Auf dem gleichen Niveau wie 2018 blieben die Wrist Sport Computer mit 22 000 verkauften Geräten. Trotz gleichbleibender Verkaufszahlen stiegen die Einnahmen in dieser Kategorie um 16 Prozent, von 4 auf 5 Millionen Franken.

 

 

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