Pascal Kaufmann im Interview

Wer gewinnen will, muss grosse Ziele haben

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Am 28. November 2019 ist es wieder so weit: Die Digital Economy Awards werden verliehen. Was braucht es in diesem Jahr, um den Titel "The Next Global Hot Thing" zu holen? Starmind-Gründer und Jurypräsident Pascal Kaufmann verrät es.

Pascal Kaufmann, Gründer, Starmind und Jurypräsident "The Next Global Hot Thing". (Source: zVg)
Pascal Kaufmann, Gründer, Starmind und Jurypräsident "The Next Global Hot Thing". (Source: zVg)

Wie erlebten Sie den Juryprozess im vergangenen Jahr?

Pascal Kaufmann: Die Zusammenarbeit innerhalb der Jury mit Hanspeter Kipfer, Fabrice Delaye, Rolf Bischofberger, Robin Guldener, Alain Bandle, Reto Gutmann, Florian Büchting und Dalith Steiger hat top funktioniert. Dabei hat uns auch der langjährige Leiter der swissICT-Fachgruppe Innovation Jörg Halter als Coach unterstützt. So viele VIPs sind gar nicht so einfach zu koordinieren. Es hat uns darum sehr geholfen, dass alle die modernen Kommunikationsmittel beherrschen.

Was fiel Ihnen sonst noch auf?

Interessant war die Einführung des Videoformats, durch das sich Bewerber mit einem Video vorstellen konnten. Wir mussten also nicht physisch zusammensitzen, sondern konnten über Videobotschaften zusammenarbeiten. Die hohe Qualität sowohl der eingereichten Businesspläne als auch der Kommunikation mit den einzelnen Teams hat mich sehr beeindruckt.

Was ändert sich in diesem Jahr beim Digital Economy Award?

Es gibt einen gut dotierten Spezialpreis für Startups, der am Abend selbst vom Publikum mitbestimmt wird. Darauf freue ich mich besonders. Das Format "The Next Global Hot Thing" hat sich im vergangenen Jahr sehr bewährt. Die Messlatte hängt hoch. Mit Auterion haben wir im Vorjahr einen sehr guten Sieger auserkoren. Auch nachträglich zeigte sich, dass diese Wahl richtig war. Wir erweitern unsere Jury dieses Jahr um Christina Kehl. Sie ist eine erfolgreiche Tech-Entrepreneurin und Mitglied im digitalen Beirat des Bundesrates. Ich könnte mir keine bessere Verstärkung vorstellen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr.

Alle Informationen, Berichte und Interviews rund um den Digital Economy Award 2019 finden Sie hier.

Worauf kommt es dieses Jahr besonders an?

Es geht auch 2019 darum, dass nicht nur die beste Idee oder das findigste Konzept über den Erfolg entscheiden, sondern die beste Ausführung. Eine Idee macht im besten Fall einige wenige Prozent des Business-Erfolges aus. Mehr als 90 Prozent sind Ausführung - und da haben wir viel Nachholbedarf. Wichtig ist ausserdem das Mindset, vor allem in der Kategorie "The Next Global Hot Thing". Es geht hier um die Ambition, in einer Nische Weltmarktführer zu werden. Und drittens braucht es zufriedene Kunden. Man kann die beste Idee haben oder das beste Produkt bauen; wenn es niemand kauft, bringt das alles nichts. Deshalb ist es sehr wichtig, Referenzkunden zu haben und unter Beweis zu stellen, dass das Produkt einen hohen Wert stiftet, ein Bedürfnis befriedigt und vielleicht sogar viral geht.

Wo sehen Sie im Jahr 2019 die heissesten Trends?

Am 21. Juli 2019 feiern wir 50 Jahre Mondlandung - und unter diesem Motto sehe ich die Trends. Ich möchte dieses Jahr echte Durchbrüche bei der künstlichen Intelligenz (KI) sehen. Die Zeit ist reif, mit KI und Automatisierung messbare Use Cases zu zeigen, die für Mehrwert sorgen. Das Zweite sind total disruptive Modelle, die ganze Industrien in Frage stellen und Prozesse neu gestalten. Und drittens muss die Schweiz ihre "unfairen Vorteile" nutzen. Damit meine ich, dass wir auf Patente, Talente und Know-how setzen sollten, die es nur in der Schweiz gibt - und auf die internationale Zusammenarbeit mit den besten Leuten.

Welche Tipps haben Sie für die Bewerber?

Ich habe drei Tipps. Erstens: bewerbt euch, macht auf euch aufmerksam! Wenn euch niemand kennt, hilft auch das beste Produkt nichts. Der Digital Economy Award bietet hohe Visibilität und Publizität, die ein Unternehmen weiterbringt. Und bei den Kategorien wie "The Next Global Hot Thing", bei denen man sich nicht bewerben kann, solltet ihr auf einen Scouting Partner zugehen. Wir wollen keine Top-Firma auslassen.

Und die weiteren Tipps?

Zweitens: Verbringt ja nicht zu viel Zeit mit dem Bewerbungsprozedere! Kreiert keine Unterlagen, die ihr noch nicht habt! Es ist besser, dem Kunden mehr Platz einzuräumen und auf Wachstum zu fokussieren als Extradokumente anzufertigen. Das was ihr habt, ist genug gut, sonst wärt ihr gar nicht so weit gekommen. Das ist uns als Jury sehr wichtig. Und das Dritte: Digital heisst meistens auch global und "The Winner takes it all". Wenn ihr die Ambition habt, in eurem Markt die weltweite Nummer 1 zu werden, dann könnt ihr auch gewinnen.

Einreichefrist läuft bis am 21. Juni

An der Digital Economy Award Night am 28. November im Zürcher Hallenstadion werden wie im Vorjahr Awards in den Kategorien "Digital Innovation Of The Year", "The Next Global Hot Thing", "Digital Transformation Award" sowie "Highest Digital Quality" vergeben. Innerhalb der Kategorie "Highest Digital Quality" werden 2019 Unternehmen in den Kategorien "Lean, Agile & Scrum", "Sourcing & Cloud", "Industrie 4.0", "User Experience", "Security" und "Open Source" zertifiziert. Die Einreichefrist läuft bis am 21. Juni.

Zum Digital Economy Award

Der Digital Economy Award wird veranstaltet vom ICT-Branchenverband SwissICT und dem Fachverlag Netzmedien AG und entstand durch einen Zusammenschluss des Swiss ICT Awards und des Swiss Digital Transformation Awards. Die nächste Verleihung findet am 28. November 2019 im Hallenstadion in Zürich statt.

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