Handelsstreit eskaliert

Update: Huawei bekommt Gnadenfrist

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Die US-Regierung hat Huawei einen Aufschub gewährt. Der chinesische Hersteller darf noch drei Monate lang Produkte bei US-amerikanischen Unternehmen einkaufen. Für aktuelle Nutzer von Huawei-Handys ist dies zumindest vorläufig eine gute Nachricht: Bis die Gnadenfrist abläuft, darf Google die Telefone von Huawei weiterhin mit Updates und Apps versorgen.

(Source: andreas160578 / Pixabay)
(Source: andreas160578 / Pixabay)

Update vom 21.5.2019

Die US-Regierung hat ihren harten Kurs gegen Huawei gelockert. Der chinesische Netzwerkausrüster darf nun noch 90 Tage lang US-Produkte kaufen, um seine bestehenden Netze zu unterhalten und Software-Updates für bestehende Smartphones bereitzustellen. Das betrifft auch Nutzer von Huawei-Smartphones, wie "Spiegel Online" berichtet. Mit diesem Schritt sollten Telekommunikationsanbieter, die Huawei-Produkte nutzen, Zeit bekommen, um andere Vereinbarungen zu treffen. 

Das US-Handelsministerium wolle mit der Schonfrist vermeiden, dass der jüngste Bann unerwünschte Nebenwirkungen habe. "Damit soll wohl verhindert werden, dass Internet, Computer und Handysysteme zusammenbrechen. Das ist keine Kapitulation, sondern es sind Aufräumarbeiten", lässt sich der Anwalt Kevin Wolf, ein ehemaliger Beamter des US-Handelsministeriums, zitieren. 

Der US-Bann betreffe auch die Nutzer von Huawei-Smartphones, schreibt der Spiegel weiter. Wegen der Sanktionen darf Huawei zukünftige Smartphone-Modelle nicht mehr mit vorinstallierten Google-Diensten verkaufen. Daran ändere auch der nun verkündete Aufschub nichts. Denn für die Verwendung von US-Technologie in neuen Produkten gelte die Lockerung nicht. Doch für die Nutzer aktueller Huawei-Handys bedeute der Aufschub, dass Google in den drei Monaten die Telefone weiterhin in vollem Umfang mit Updates und Apps versorgen kann.

 

Originalmeldung vom 20.5.2019

Google-Holding Alphabet hat die Zusammenarbeit mit Huawei teilweise abgebrochen, wie "Reuters" unter Berufung auf Insiderquellen mitteilt. Betroffen sei der Handel mit Hard- und Software – mit Ausnahme von Produkten, die unter Open Source lizenziert seien.

Durch diesen Schritt verliere Huawei per sofort den Zugang zu Updates für das Android-Betriebssystem. Zudem würde die nächste Generation Huawei-Smartphones keinen Zugang zum Google Play Store wie auch zur Gmail-App erhalten, heisst es im Bericht.

Bereits gekaufte Huawei-Handys würden weiterhin wie gehabt funktionieren, schreibt "Heise Online". Huawei dürfte allerdings keine Versionsupdates für Android mehr veröffentlichen. Davon könnte auch die Huawei-Tochter Honor betroffen sein.

Auch die grossen Chiphersteller kappen ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei, wie "Bloomberg" berichtet. Intel, Qualcomm, Broadcom und Xilinx hätten ihren Mitarbeitern mitgeteilt, dass man bis auf Weiteres keine Produkte an Huawei ausliefere.

Handelskonflikt hochgeschaukelt

Der Google-Konzern reagiere mit dieser Massnahme auf die Netzpolitik der USA, sagte ein Google-Sprecher gegenüber "Reuters". Die US-amerikanische Regierung hatte den chinesischen Hersteller wegen angeblicher Spionage auf die schwarze Liste gesetzt. US-Präsident Donald Trump untersagte den Unternehmen seines Landes per Dekret, Geschäfte mit Netzwerkausrüstern zu tätigen, von denen ein Risiko für die nationale Sicherheit ausgeht. De facto richtet sich das Verbot gegen Huawei.

Der chinesische Hersteller reagierte defensiv auf die Vorwürfe: Das Unternehmen sei bereit, mit der US-Regierung zu kooperieren und wirksame Massnahmen zur Gewährleistung der Produktsicherheit zu erarbeiten, liess Huawei verlautbaren. Lesen Sie hier mehr dazu.

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