IDC-Studie

Der VR-Markt ist endlich erwachsen

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VR-Headsets machen 97 Prozent des Gesamtmarkts an VR- und AR-Lösungen aus. Zu diesem Schluss kamen die Marktforscher von IDC. Gegenüber dem Vorjahr wuchs der Gesamtmarkt. Dabei hat sich Oculus an die Spitze der VR-Geräte gemausert.

(Source: leungchopan / Fotolia.com)
(Source: leungchopan / Fotolia.com)

Die Marktforscher von IDC haben neue Statistiken zum kombinierten Gerätemarkt von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) veröffentlicht. Dazu verglichen sie die Zahlen der vergangenen vier Quartale. Der kombinierte Markt ist gegenüber dem dritten Quartal 2018 um 9,4 Prozent gewachsen, wie IDC schreibt. Der Marktanteil der VR-Headsets mache nun 97 Prozent des Gesamtmarkts der Lösungen aus. Zahlreiche Rabatte auf existierende Produkte und Interesse an neuen Geräten soll zu angestiegenen Verkaufszahlen geführt haben. Weltweit seien 1,9 Millionen VR-Einheiten alleine im dritten Quartal 2018 ausgeliefert worden, was einen Anstieg von 8,2 Prozent gegenüber dem letzten Jahr ausmacht.

"Der VR-Markt hat endlich die Reife erlangt," sagt Jitesh Ubrani, Senior Research Analyst for Mobile Device Trackers bei IDC. "Tiefere Preise und mehr Content beginnen bei Konsumenten mehr Anklang zu finden. Auch an der kommerziellen Front erweitert sich die Bandbreite an Use Cases, inklusive Training, Design und Showcasing." Lesen Sie hier, bei welchen IT-Trends für 2019 AR und VR eine Rolle spielen.

Samsung, Google und Alcatel stufen zurück, Facebook und Xiaomi legen zu

Bei den an Smartphone gekoppelten VR-Lösungen hätten die Verkäufe von Samsungs Gear VR um 59 Prozent abgenommen – weil die neuen Phones des koreanischen Herstellers mit der aktuellen Version des VR-Headsets inkompatibel seien, schreibt IDC. Entsprechende Lösungen von Google und Alcatel hätten auch bedeutend an Marktanteilen verloren.

Die Verkäufe von Standalone-Headsets sind dagegen um 428,6 Prozent gewachsen und machen nun 20,6 Prozent des VR-Headset-Markts aus, wie IDC weiter schreibt. Facebook und Xiamoi haben gemeinsam nahezu 250'000 Headsets weltweit verkauft – Oculus Go von Facebook und Mi VR von Xiaomi sind grundsätzlich dasselbe Gerät, die zwei Firmen bedienen damit jeweils verschiedene Märkte. Dieses Produkt sei bei Standalones bei weitem am beliebtesten.

Oculus ist Top-Verkäufer im VR-Markt, Lenovo und Microsoft pushen den AR-Markt

Kabelgebundene VR-Headsets hätten zum zweiten Mal in der Geschichte die 1-Million-Marke überschritten. Sony habe rund 463'000 Einheiten des PSVR-Headsets geliefert, gefolgt von Oculus mit 300'000 und HTC mit 230'000 Einheiten. Oculus stehe jedoch als Top-Verkäufer im gesamten VR-Markt da: die Popularität des Oculus Go und der Oculus Rift sollen zusammen 25,9 Prozent ausgemacht haben. Alle Oculus-Verkäufe im Quartal zusammen sollen sich auf 491'000 Einheiten belaufen haben – auch ohne die Verkäufe der Xiaomi Mi VR.

AR-Headsets haben auch gut abgeschnitten, wie es weiter heisst. Lenovo nahm dabei die Spitze ein, mit 23'000 verkauften Einheiten. Den Löwenanteil davon machte das "Star Wars Jedi Challenges"-Headset aus, das sich an Consumer richtet. Abgesehen von diesem Headset sei der Markt für AR-Headsets um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, nicht zuletzt dank Marken wie Vuzix und Epson. Obwohl Microsofts Hololens nach wie vor zu den beliebtesten Lösungen gehört, hätten sich deren Verkäufe verlangsamt, weil Kunden die 2019 erscheinende nächste Generation des Geräts abwarten würden.

IDC sieht eine rosige Zukunft

"Der Markt erlangt eine neue Reifestufe. Firmen trennen sich von unrealistischen Erwartungen um ein explosives Marktwachstum", sagt Tom Mainelli, Program Vice President Devices and Augmented and Virtual Reality bei IDC. "Bei AR bleibt das Wachstum bescheiden, doch wir sehen wachsendes Interesse an Technologien von verschiedenen Firmen." Etablierte und neue Marken sollen mit neuer Hardware im kommenden Jahr eine grosse Rolle spielen. "Die Produkte dieser Industrie werden über Proof-of-Concept hinaus noch grössere Anwendung finden", so Mainelli.

In Microsofts neuem Pop-up-House lassen sich VR- und AR-Lösungen ausprobieren. Lesen Sie hier mehr dazu.

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