5G-Test in Guttannen

Swisscom katapultiert Berner Bergdorf in die Ultrabreitband-Ära

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von Coen Kaat

Um zu zeigen, was 5G für Privathaushalte bringt, hat Swisscom einen Test in der Berner Gemeinde Guttannen gestartet. Drei Testkunden der 300-Seelen-Gemeinde können nun mit Ultrabreitband-Geschwindigkeiten surfen und streamen.

Die Gemeinde Guttannen im Berner Oberland. (Source: Swisscom)
Die Gemeinde Guttannen im Berner Oberland. (Source: Swisscom)

Die Swisscom testet in der Gemeinde Guttannen die 5G-Technologie. Der neue Mobilfunkstandard verspricht deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als der aktuelle Standard 4G. In Guttannen will der Schweizer Telko nun nach eigenen Angaben prüfen, wie 5G das Vielfache der bestehenden Leistung in private Haushalte in entlegenen Orten bringen kann.

Guttannen zählt rund 300 Einwohner, wie Swisscom mitteilt. Aufgrund der Fläche von 200 Quadratkilometern gehört der Ort jedoch zu den grössten des Kantons Bern. Die Gemeinde verfügte bereits über eine 4G/LTE-Mobilfunkantenne. Für den Test installierte Swisscom nun eine Antenne, die im 3,5-Gigahertz-Frequenzbereich sendet – gleich wie dies 5G tun wird. Drei Testkunden erhielten einen Empfänger.

 

Abgelegene Haushalte erschliessen mit FWA und Beamforming

Der Anschluss ans Glasfaser-Netz mittels FTTS (Fibre-to-the-Street) ist in Guttannen erst ab 2021 vorgesehen. Deswegen sei die Gemeinde für 5G interessant. Gerade in abgelegenen ländlichen Gebieten habe der neue Standard grosses Potenzial und könne als Ergänzung zur Festnetzinfrastruktur eingesetzt werden. So könnten Haushalte auch ohne Kabelanschluss von vergleichbaren Geschwindigkeiten profitieren.

5G bietet hierfür neue Möglichkeiten, wie etwa Fixed Wireless Access (FWA) und Beamforming. FWA bindet gemäss Mitteilung einzelne Gebäude und Wohnungen über Mobilfunk statt über Kabel, VDSL oder Glasfaser an das Internet an. Beamforming ermöglicht den Funkstrahlen, dem Nutzer zu folgen, wie Swisscom schreibt.

Wie bereits Sunrise bei ihrem 5G-Test, bemängelt auch Swisscom die strengen NIS-Grenzwerte. Die Abkürzung steht für nichtionisierende Strahlung, auch als Elektrosmog bekannt. Lesen Sie mehr zum 5G-Test von Sunrise an dieser Stelle. Der Pilotversuch von Swisscom läuft noch bis Ende Jahr.

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