Porträt

Radio Pabst feiert Jubiläum und blickt in die Zukunft

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Radio Pabst feiert seinen 60. Jahrestag. Geschäftsführer Martin Pabst spricht über die Historie des ­Unternehmens. Ausserdem sagt er, warum er für den CE-Handel zuversichtlich ist.

René Helfenstein, Martin Pabst, Geschäftsführer, Ramon Weber, Dominic Stadelmann (v.l.). (Source: Netzmedien)
René Helfenstein, Martin Pabst, Geschäftsführer, Ramon Weber, Dominic Stadelmann (v.l.). (Source: Netzmedien)

Das sechsköpfige Team von Radio Pabst hat ein Jubiläum zu feiern. Das Fachhandelsgeschäft in der Aargauer Gemeinde Muri wird 60 Jahre alt. "Mein Vater kaufte den Laden, als TVs und Radios aufkamen", sagt der heutige Geschäftsführer Martin Pabst. Ausser für TVs und Radios war Radio Pabst auch für seine Jukeboxen bekannt, die es an Restaurants und Discos in der ganzen Schweiz vermietete. Drei Techniker seien auf dem Höhepunkt des Geschäfts für die Wartung der Musikautomaten zuständig gewesen, sagt Pabst, der seine Berufslehre zum Audio-Video-Elektroniker im Familienunternehmen absolvierte. Danach verliess Martin Pabst Radio Pabst und arbeitete in der Werkstatt von Sony als Techniker, kam aber nach zwei Jahren wieder zurück, als sein Vater starb und auch eine langjährige Verkäuferin wegziehen wollte. Martin Pabst würde auch heute wieder das Familiengeschäft übernehmen, wie er sagt. "Sony war schon cool, aber ich habe die Rückkehr nie bereut."

Seine Zuversicht rührt wohl vom Erfolg. Pabst merkt an, dass auch er vom allgemeinen Umsatzrückgang betroffen sei. Aber dafür sei heute "mehr Fleisch am Knochen", weil die heutige Generation von Kunden es im Vergleich zu früher gewohnt sei, dass die Arbeit verrechnet werde. "Es tut mir weh, dass wir weniger Frequenz als früher haben, aber wenn wir den Kunden gut beraten und ihm zuhören, gelingt uns eine wertvolle Kundenbindung." Aus­serdem kämen viele Kunden zurück zum Fachhandel, weil sie vom Onlinehandel enttäuscht worden seien. Heute sei auch vielen jungen Kunden die Zeit, die man sich für sie nimmt, wichtiger, als jedem Franken hinterherzurennen.

Gefragt nach den Gründen für den Erfolg, sagt Pabst, dass er und sein Team mit der Zeit gegangen seien. "Wir verkaufen nicht nur TVs. Die sind heute Zubehör. Wir haben den Hi-Fi-Bereich stark ausgebaut, bieten mehr Netzwerktechnik. Wir warten nicht mehr auf den Kunden, sondern gehen zu ihm nach Hause und sind lösungsorientiert."

Die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Schulen sei schon immer eng gewesen. Ausserdem könne Radio Pabst mit technischem Know-how punkten, das vor allem bei jungen Kunden immer stärker gefragt sei. "Unser grosser Vorteil ist, dass wir keine Verkäufer im eigentlichen Sinn, sondern gelernte Techniker sind", sagt Pabst und führt durch eine an den Laden angrenzende Werkstatt mit einem halben Dutzend Arbeitsplätzen.

Zuversichtlich für die Zukunft

Radio Pabst übernehme Reparaturen auch für solche Geräte, die Kunden anderswo gekauft hätten, was nicht selbstverständlich sei. Pabst fordert, dass Händler öfter über ihren Schatten springen sollten, und erzählt von einem Kunden, der von zwei Fachhändlern abgewiesen worden sei. Als er schliesslich bei Radio Pabst gelandet sei und eine Reparaturzusage erhalten habe, habe er zusätzliche Geräte im Wert von 4500 Franken gekauft.

Während die Werkstatt von Radio Pabst fast gleich gross wie der Laden ist, nimmt das Lager wenig Platz ein. Die Produkte könne man schnell von Euronics liefern lassen, sagt Pabst. In die Zukunft blickt er mit Zuversicht. Das Team von Radio Pabst sei gut aufgestellt und technisch versiert. Letztlich komme der Erfolg nur mit Überzeugung und Freude an der Arbeit.

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