Robo-Ronaldo kickt in Montreal
In Kanada hat die Fussball-Weltmeisterschaft für Roboter stattgefunden. Das Schweizer Team holte den 5. Platz in der Kategorei Logistics League.
Derzeit blicken Fussballfans nach Russland, wenn Shaqiri und Co. sich an der Fussball-WM mit den besten menschlichen Spielern der Welt messen. Die besten Roboter haben ihre Weltmeisterschaft bereits hinter sich. Vom 18. bis 21. Juni ging in Montreal die Robocup-WM über die Bühne. Heute Freitag diskutieren die Entwickler über die wissenschaftlichen und technischen Hintergründe.
In Montreal waren insgesamt 5000 Roboter am Start, verteilt auf verschiedene Ligen. Die wohl bekannteste ist die Humanoid League, wo reale Roboter in der Kid-, Middle- und Adult-Klasse gegeneinander auf dem Kunstrasen antreten. Die Roboter haben seit dem ersten Robocup vor 21 Jahren deutliche Fortschritte gemacht, bewegen sich aber noch bei weitem nicht so geschmeidig wie die menschlichen Ballartisten. So brauchen sie immer noch eine Begleitperson, die sie bei Stürzen auffängt. In den nächsten Jahren dürften die Roboter aber auch das Fallen lernen, wie Heise bemerkt. Ziel der Robocup Federation ist es, bis 2050 mit einer Mannschaft aus Fussball-Robotern gegen den amtierenden Weltmeister zu gewinnen.
Finale der Humanoid League Adult Size zwischen zwischen Nimbro (Uni Bonn) und Sweaty (Hochschule Offenburg)
Finale der Standard Platform League Middle Size zwischen Techunited (TU Eindhoven) und Cambada aus Portugal:
"Wir bewegen uns jetzt endlich in Richtung realer Produktion"
Mit dem Team hftm.team.solidus der Höheren Fachschule Technik Mittelland ist seit mehreren Jahren auch eine Schweizer Delegation am Robocup dabei. Die Bieler Studenten waren aber nicht so stark wie in den vergangenen Jahren und holten in der Logistics League den 5. Rang. In einem Blog beschreiben die Studenten ihre Erfahrungen.
An der Robocup-WM gibt es ausser Fussball weitere Disziplinen wie die Logistics League, bei der Roboter Teile zu Produktionsanlagen und im Anschluss die daraus gefertigten Teilprodukte zur nächsten Station bringen müssen. Erstmals ist es dabei gelungen, drei Elemente zusammenzufügen, wie Ulrich Karras vom Organisationsteam gegenüber Heise sagt. "Und das nicht nur einmal, sondern wiederholt. Wir bewegen uns jetzt endlich in Richtung realer Produktion."
Die nächsten Turniere finden 2019 in Sydney, 2020 in Bordeaux und 2021 in Bangkok statt.