Smarthome-News

Der nötige Schritt aus der Komfortzone

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Im internationalen Smarthome-Markt geht derzeit die Post ab. Es werden unzählige neue Produkte entwickelt. In der Schweiz hingegen mahlen die Mühlen langsam. Insbesondere Planer im Bauwesen tun sich schwer mit der Digitalisierung. Sie sollten aber jetzt auf die neuen Tools und Produkte umsteigen, um den wichtigen Trend nicht zu verschlafen.

(Source: DrAfter123 / iStock.com)
(Source: DrAfter123 / iStock.com)

Ein Problem für die flächendeckende Verbreitung von Smarthomes ist, dass Planer die Gebäude von heute mit den Tools von gestern planen. Als Gründe, um sich nicht aus der Komfortzone herausbewegen zu müssen, werden oft die Kosten für Tools und Smarthomes angeführt. Der Preisdruck auf die Branche ist zwar da, aber er kann angesichts der Vielfalt der Produkte kaum mehr ein Argument sein. Die Planer zögern trotzdem noch, ihren Kunden die neuen Technologien schmackhaft zu machen. Oft werden Argumente vorgeschoben, die das mangelnde Wissen des eigenen Unternehmens vertuschen.

Die Digitalisierung hat die Schweizer Bauwirtschaft aber längst erfasst und wird dem Smarthome in all seinen Formen zum definitiven Durchbruch verhelfen. Immobilienentwickler bieten Smarthome-Lösungen in ihren Portfolios an. Damit rüsten sie sich für den Mietermarkt der Zukunft. Diesem Wandel innerhalb der Branche müssen Planer unbedingt die nötige Beachtung schenken.

Mehr als nur ein Hype

Denn im globalen Smarthome-Markt geht derzeit dermas­sen die Post ab, dass selbst Experten beinahe den Überblick über die Vielfalt der Produkte verlieren. So machte auch die IFA, die Internationale Funkausstellung in Berlin, Anfang September deutlich, dass eine Vielzahl neuer Lösungen für das Smarthome entwickelt werden, beziehungsweise regelrecht auf den Markt drängen. Und deshalb sprechen wir nicht mehr von einem Zukunftsmarkt. Zukunft waren Smarthomes im Jahr 2000, als die Fachgruppe Intelligentes Wohnen der GNI die ersten Veranstaltungen in der Schweiz organisierte. Heute sind sie Gegenwart.

Nachhaltigkeit vs. Innovation

In diesem absolut trendigen Markt mischen sowohl ganz neue als auch bisherige Player mit, die im Bereich Smart­home neue Geschäftschancen sehen. Während früher Multimedia, 3-D-TV und anderes der Hype der IFA waren, sind es dieses Jahr die Smarthome-Systeme und -Gadgets. Bei nahezu jedem Aussteller prangte am Stand ein Slogan, in dem die Wörter smart, connected oder vernetzt vorkamen. Bekannte Firmen wie Bosch, Kenwood, Miele und viele andere zeigen plötzlich Versionen ihrer bewährten Systeme, die vernetzbar oder eben smart sind.

Die grosse Herausforderung für diese Hersteller ist die Lebensdauer der Geräte. So müssen ihre "Smarthome-Ökosysteme" den Betrieb über Jahre gewährleisten. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, die sicher noch nicht jeder Hersteller optimal gelöst hat. Solche Probleme haben die vielen Start-ups nicht, die das Smarthome, wenn man ihnen zuhört, alle auch gerade erfunden haben. Sie müssen jedoch erst beweisen, dass sie fähig sind, Produkte zu entwickeln, die auch nach Jahren noch den erwünschten Nutzen bringen. Wie lange muss ein System laufen, damit es nachhaltig ist? Jüngere Generationen gehen eventuell salopper mit diesem Thema um, aber auch für sie muss Nachhaltigkeit zentral sein.

Ab ins Fitnesscenter!

Alle, die sich bis jetzt noch nicht ernsthaft mit dem Thema Smarthome beschäftigt haben, sollten jetzt dringend ins Smarthome-Fitnesscenter gehen. Denn nur wer fit ist und den digitalen Wandel mitmacht, wird längerfristig an spannenden Projekten arbeiten können. Die anderen werden ersetzbar oder gar ersetzt. Unsere Branche braucht jetzt Firmen und Köpfe, die sich engagieren und den Mut haben, eigene Wege zu gehen, die die neuen Technologien antizipieren und daraus neue Geschäftsfelder entwickeln. Denn die Kunden sind reif für das Smarthome.

Die «Süddeutsche Zeitung» schreibt in ihrer Ausgabe vom 5. September im Rückblick auf die IFA treffend: "Smart Home? –Der Kunde ist ja nicht doof". Das sollte sich unsere Branche hinter die Ohren schreiben. Am Smart­home führt kein Weg mehr vorbei, an denen, die dies nicht wahrhaben wollen, aber schon.

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