KNX wagt einen Schritt zur Einfachheit
Die KNX Association hat an der Integrated Systems Europe in Amsterdam erstmals die ETS Inside einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das Ziel dieser "Mini"-ETS sind neue Integratoren, die sich zunehmend im Smarthome-Umfeld etablieren wollen.
Die Integrated Systems Europe (ISE) in Amsterdam ist ein Mekka für AV-Fans und zielt mit ihren Ausstellern vor allem Systemintegratoren aus den Bereichen Digital Signage, Ausbildung, Audio/Video, aber auch zunehmend aus dem Smarthome-Segment an.
Das Smarthome umfasst ausser den Bereichen Elektro und HLK auch AV und Consumer Electronics. Diesem Trend hat sich auch die ISE verschrieben. War sie bisher vor allem die Messe für Consumer Electronics und gehobene Audio-/Video-Anwendungen (AV), hat sie den Trend erkannt und das Thema Smarthome erstmals in einer eigenen Halle platziert. Neben vielen anderen Ausstellern präsentierte sich die KNX Association mit einem Gemeinschaftsstand und einer Auswahl ihrer über 400 Mitglieder.
Screens, riesige Screens
Im Fokus des Messeauftritts der KNX Association lag die Präsentation der neuen ETS Inside. Gemeint ist damit das Konfigurations-Tool, mit dem die Aktoren und Sensoren neu auch via Tablet konfiguriert werden können. Die KNX Association ist der Überzeugung, dass der Nutzen intelligenter Funktionen im Heim in den meisten Köpfen angekommen ist. Der Markt stehe vor dem Durchbruch. KNX nutzte mit dem Messeauftritt sehr geschickt das Potenzial des Interesses der AV-Branche an herstellerunabhängigen Smarthome-Technologien.
Genau für die Zielgruppe neuer Integratoren bringt KNX die neue ETS Inside heraus. Mit dem Tool für kleine und mittlere Projekte können selbst Installateure mit wenig Erfahrung in der Gebäudeautomation KNX-Projekte einfach und schnell erstellen. Auch für die Bewohner eines solchen Gebäudes bietet die neue Software einige Möglichkeiten. Denn sie können ihr intelligentes Zuhause den eigenen Wünschen anpassen. Dazu ist die ETS Inside Bestandteil der KNX-Anlage und immer aktuell vor Ort.
Die Investitionssicherheit von KNX hat sich über viele Jahre hinweg bei unzähligen Projekten bewiesen. Zu den Erfolgsgeheimnissen zählen Offenheit, Kompatibilität, Flexibilität und nicht zuletzt die gemeinsame ETS, aktuell die Version 5. Mit der bewährten ETS Professional lassen sich alle KNX-Installationen und alle Projektgrössen in vollem Umfang bearbeiten. Das Wissen und Können dafür erwirbt man in zertifizierten KNX-Schulungszentren. Am Smarthome-Markt mit seinen kleineren Projekten sind aber auch weniger anspruchsvolle Parametrierarbeiten gefragt. Damit kommt die ETS Inside allen Installateuren entgegen, die bisher nicht oder nur gelegentlich die Gebäudeautomation im Leistungsangebot haben.
Bedienung und ETS-Daten entkoppelt
Zum Grundprinzip der ETS Inside zählt, dass die Bedienoberfläche unabhängig von den ETS-Daten ist. Das ermöglicht die Projektbearbeitung mit allen gängigen Betriebssystemen. Die eigentliche KNX-Grundsoftware befindet sich im ETS-Inside-Gerät, das zugleich Bestandteil der Installation ist. Diese Hardware beinhaltet auch das KNX-Projekt selbst und stellt einen Webserver für die entkoppelte Bedienoberfläche zur Verfügung. Durch dieses neue Konzept können im Gegensatz zur auf Windows basierenden ETS Professional Projekte auch per Tablet und Smartphone mit unterschiedlichen Betriebssystemen, wie etwa iOS, Android oder Windows, bearbeitet werden. Der notwendige Bedienumfang der ETS Inside ist an die Anwendungsfälle angepasst. Man kann damit kleine und mittlere Anlagen projektieren und in Betrieb nehmen, was einer durchschnittlichen KNX-Anwendung im Wohnbau, Gewerbe und für öffentliche Gebäude entspricht. Alle Medien (TP, IP, RF und PL) werden hierbei unterstützt. Die mit ETS Inside erzeugten Projekte lassen sich ab Sommer 2017 mit der ETS Professional synchronisieren, etwa zur Erweiterung der KNX-Anlage mit Geräten, der Topologie mit mehreren Linien oder für Geräte mit sehr umfangreicher Parametrierung.
Die neue ETS Inside kommt den heute weit verbreiteten und einfach zu handhabenden Tablets und Smartphones entgegen. Passend zu den Displays der Tablets ist die neue Bedienoberfläche minimalistisch organisiert und erscheint im intelligenten Design. Die flächigen Buttons mit leicht verständlichen Symbolen erlauben eine intuitive Bearbeitung.
Ein weiterer Punkt spricht für ETS Inside: Endkunden können sich von ihrem Elektroinstallateur bestimmte Parameter freigeben lassen, um jederzeit kleine Änderungen vorzunehmen. So lassen sich etwa Dimmwerte, Zeitprogramme oder Lichtszenen ganz einfach selbst ändern, ohne den Handwerker rufen zu müssen. Nicht zuletzt unterstützt auch ETS Inside das neue KNX-Secure-Konzept. Hacker haben also auch hier keine Chance. Ob und wie sich der Schritt der KNX Association bewährt, zeigen die nächsten Monate. Die Software ist seit März verfügbar.