Retail Forum

Warum Kunden kaufen

Uhr

Nexum, Primeforce, Salesforce und Commercetools haben zu ihrem ersten Retail Forum geladen. Der Psychologe Hans-Georg Häusel sprach über das Konsumverhalten und darüber, welche Aspekte Händler beachten sollten.

Rund 30 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen kamen ans erste Retail Forum. (Source: Netzmedien)
Rund 30 Teilnehmer aus verschiedenen Branchen kamen ans erste Retail Forum. (Source: Netzmedien)

Die Webagentur Nexum hat am Mittwoch gemeinsam mit Primeforce, Salesforce und Commercetools zum ersten Retail Forum nach Zürich ins Viadukt geladen. Die Einladung nahmen rund 30 Marketing- und E-Commerce-Leiter unterschiedlicher Branchen an, wie ein Mitarbeiter von Nexum sagte.

Auf dem Programm des Nachmittagsevents unter dem Motto "Retail-Irrsinn" standen Referate und Workshops. Ob das Retail Forum fortgeführt wird, wolle Nexum nach dem Feedback der Teilnehmer entscheiden.

Kunden das Denken abnehmen

Der Psychologe Hans-Georg Häusel beschäftigt sich mit Hirnforschung, Konsumverhalten und Marketing. Der Autor des Buchs "Brain View: Warum Kunden kaufen" sprach über seine gewonnen Erkenntnisse zum Einkaufsverhalten. So würden 70 bis 80 Prozent aller Entscheidungen im Unterbewusstsein gefällt. Daran habe sich in den vergangenen 30'000 Jahren nicht viel verändert.

Überhaupt sei Denken ein aufwändiger Prozess für das Gehirn, der zu schlechter Laune führe. Da schlecht gelaunte Kunden weniger kaufen, sollten Händler ihren Kunden das Denken abnehmen, indem sie den Einkaufsprozess so einfach wie möglich halten. Dafür sei die digitale Welt geeignet. Die Digitalisierung habe die Bedürfnisse des Menschen nicht verändert, könne sie aber schneller befriedigen.

Hans-Georg Häusel. (Source: Netzmedien)

Auf Multisensorischer Entdeckungsreise

Antrieb zum Kauf sind laut Häusel Emotionen. Deshalb müssten Händler an jedem Berührungspunkt positive Emotionen wecken. Der erste Eindruck einer Website präge die Customer Journey. Deshalb gelte es, die Website emotional aufzuladen.

Guter stationärer Handel müsse ein Erlebnis bieten. Sein grosser Vorteil zum Onlineshop sei ausser dem Kontakt mit Menschen, dass der stationäre Handel alle Sinne des Kunden ansprechen könne. Diese multisensorische Entdeckungsreise könne bis zu zehnmal stärker wirken, als wenn nur ein Sinn angesprochen werde. Das scheint auch nötig, denn die Trennung von Geld sei ein schmerzhafter Prozess.

Warum Pure Player sterben

Roman Zenner von Commercetools sprach über Pure Player im E-Commerce und warum er glaubt, dass sie in fünf Jahren tot sind. Viele Pure Player hätten ein Problem mit mangelnder Differenzierung und mit dem Preiskampf. Auch ehemalige Pure Player wie Amazon oder Zalando würden sich zunehmend diversifizieren. Mit eigenen Marktplätzen wie Amazon Prime würden sie das eigene Ökosystem stärken und zugleich die Transaktionsfrequenz und –qualität steigern.

Pure Player müssten sich überlegen, welche neuen Touchpoints sie einbinden können. Mobil hätten sie etwa schon viel verschenkt, wenn sie nicht auf Facebook oder Instagram aktiv sind.

Roman Zenner von Commercetools. (Source: Netzmedien)

Webcode
DPF8_59047