Zu Besuch in der 3-D-Drucker-Werkstatt
Simon Litwan hat mit seiner Firma "Teil 3" den Schritt in die Eigenständigkeit gewagt. Er spezialisierte sich auf den 3-D-Druck. Sein Wissen gibt er in Kursen weiter.

"Ich bin ein typischer Einzelkämpfer", sagt Simon Litwan, als er in seiner Werkstatt in Altstetten zwischen 3-D-Druckern, Werkbank und zahlreichem Zubehör steht. Litwan führt den Ein-Mann-Betrieb "Teil 3" und baut seit vier Jahren eigene 3-D-Drucker. 70 Drucker-Bausätze, schätzt er, habe er bisher verkaufen können. "Mit erstaunlich wenig defekten Geräten", ergänzt er. Falls doch mal was kaputtgeht, kommen die Kunden vorbei in seine Werkstatt. Bausätze, Zubehör und Ausgedrucktes werde aber meist online bestellt und per Versand geliefert. Als Ich-AG versucht Litwan, den Aufwand wann immer möglich zu reduzieren. Offerten für 3-D-Drucke erstellt er keine. Kunden können den Preis für ihr 3-D-Modell online berechnen. Die Software dazu programmierte Litwan selbst, er kommt aus der IT-Branche.
"Ich bin ein Bastler und wollte schon immer selbstständig sein", sagt Litwan. Den Entscheid für ein eigenes Geschäft traf er, als er seine doktorierende Ehefrau für ein Semester nach Bosnien begleitete. Während sie studierte, besorgte er den Haushalt und versorgte die Kinder.
Kurse geben, um Kunden kennenzulernen
Wieder zurück in der Schweiz, als Hersteller Makerbot damals den ersten 3-D-Drucker-Bausatz ankündigte, wagte Litwan die Selbstständigkeit. Mit Webshoplösungen kannte er sich aus, deshalb war der Onlineshop schnell programmiert. Damals sei es aber noch zu früh für 3-D-Drucker gewesen. Im ersten Jahr habe er nur etwa fünf Druckaufträge erhalten. In dieser Zeit fing er an, selbst Drucker zu bauen und Kurse in Gewerkschulen und mittlerweile auch in der Migros Klubschule zum Thema 3-D-Drucker-Bau zu geben, wie er erzählt.
Litwan kam durch die Kurse in Kontakt mit Kunden aus der ganzen Schweiz. Das seien vor allem interessierte Pensionäre aus technischen Berufen, die "am Ball bleiben möchten", sagt er. Oder Lehrer, die 3-D-Druck im Unterricht einsetzen wollen. So sei er mittlerweile bei der dritten Gerätegeneration angelangt und feile derzeit an der vierten. Dadurch fehle die Zeit für andere Dinge, etwa fürs Marketing, sagt Litwan. Ausserdem sei die Finanzierung der Produktion immer ein Balanceakt.
Trotzdem will Litwan nicht mit der Produktion aufhören. Dafür sei er zu sehr Bastler. Ausserdem mache der Verkauf von 3-D-Drucker-Bausätzen und Zubehör den grössten Anteil seines Geschäfts aus. Die Auftragslage beim Druckservice sei hingegen sehr schwankend.
"Irgendein 3-D-Drucker läuft immer bei mir"
Litwan ist zufrieden mit seinem Geschäft. "Ich habe eine Nische gefunden und bin klein und agil." In Zukunft will er aber weitere, möglichst verschiedene Produktionsmethoden online anbieten. Ausser 3-D-Druck etwa Laser-Cutting. Stereo-Lithografie bietet er bereits in Zusammenarbeit mit einem Partner an. "Ich will alles automatisieren", sagt Litwan. "Mein Traum ist eine Roboterfarm, die produziert und ich kann nebenbei neue Produkte entwickeln." Bis dahin habe er aber noch einen weiten Weg vor sich.
Solange produziert Litwan neue Drucker, erledigt Druckaufträge oder druckt selbst etwas aus. "Irgendein 3-D-Drucker läuft immer bei mir, ob für Kunden oder für mich, wenn ich etwas ausprobieren will."

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