Fitbit kauft weiteren Smartwatch-Hersteller

Der Wearables-Hersteller Fitbit hat den Smartwatch-Hersteller Vector gekauft. Das gab Vector auf seiner Website bekannt. Das ist bereits die zweite Übernahme durch Fitbit in zwei Monaten. Das Unternehmen kaufte im Dezember den Smartwatch-Hersteller Pebble. Anders als bei Pebble sind offenbar keine Entlassungen geplant. Einen Kaufpreis gaben weder Fitbit noch Vector bekannt.

Vectors Verkaufsargument scheint die lange Akkulaufzeit. Nur alle 30 Tage müssen Kunden ihre Smartwatches neu laden, wie das Unternehmen mitteilt. Vom Design sind die Uhren im Premiumsegment angesiedelt. Für Kunden soll sich mit der Übernahme nichts ändern. Garantien und Support seien weiter gewährleistet. Die Uhr könnten Interessierte auch weiter kaufen, allerdings werde es keine neuen Modelle oder Software-Updates geben.

Fitbit plant sehr wahrscheinlich eigene Smartwatch

Schon der Kauf von Pebble war offenbar ein Hinweis darauf, dass sich Fitbits Sortiment bald ändern könnte. Pebble hatte in seinem Appstore etwa 14'000 Apps im Angebot. An der CES gab Fitbit-CEO James Park bekannt, dass das Unternehmen bald einen eigenen Appstore eröffnen will, wie die The Verge berichtete. Nur bot Fitbit noch kein Gerät, das den Appstore nutzen könnte.

Fitbit stellte bisher sogenannte Activity Tracker für sportliche Aktivitäten her. Die Geräte messen etwa den Puls oder die zurückgelegten Schritte. Smartwatches mit Apps von Drittanbietern fehlten.

Smartwatches-Zahlen sind bescheiden

Bisher waren Smartwatches mässig erfolgreich. Apple etwa hatte im Vorjahr seine zweite Apple-Watch auf den Markt gebracht. Sie war aber nur mässig erfolgreich und blieb hinter den Lieferungen der ersten Apple-Watch zurück, wie Marktforscher IDC mitteilte. Laut der Einschätzung von IDC gäbe es Potenzial für Smartwatches, doch momentan träfen sie noch nicht den Massengeschmack.

Der Marktenstieg von Fitbit ist deshalb interessant. Das Unternehmen war im letzten Jahr der Wearables-Hersteller mit dem grössten Marktanteil, wie der Marktforscher IDC berichtete. Fitbit habe 2016 etwa 5,3 Millionen Geräte ausgeliefert. Zu dieser Erfahrung kommen jetzt das zugekaufte Knowhow von Pebble und Vector. Vielleicht gelingt es Fitbit, die Smartwatch-Formel zu knacken.