1. Messetag

IFA 2016: "OLED stirbt"

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl und Marc Landis

Die IFA ist gestartet. Hersteller wie TP Vision demonstrieren die Power von OLED-TVs. Samsung geht seinen eigenen Weg.

Heute ist die IFA 2016 losgegangen. Einer der diesjährigen Trends sind OLED-TVs. So bieten etwa neu auch Metz, Loewe und TP Vision Fernseher mit der organischen LEDs.

Der erste Philips-OLED-TV von TP Vision mit der Bezeichnung 901F misst 55 Zoll in der Diagonalen. Besonders beeindruckend ist der Farbraum des Geräts mit 99 Prozent DCI-P3 WCG (Wide Color Gamut), wie es in einer Mitteilung heisst. Ausserdem erreiche der TV erstmals den Wert von 3800 PPI des Picture Performance Index. Vier Milliarden Pixel ermöglichten es, jedes individuelle Pixel zu überwachen.

Während eines Workshops demonstrierte ein Philips-Mitarbeiter die satten Farbdarstellungen. Der Effekt war beeindruckend. HDR ist beim Android-TV ebenfalls an Bord wie Ambilight. Für das Hintergrundbild mit Projektoren (Ambilux) wäre der Fernseher aber zu teuer geworden, wie ein Mitarbeiter sagte. Der OLED-TV mit Ultra-HD-Premium-Zertifikat soll im vierten Quartal ab rund 4000 Franken erhältlich sein.

Einen anderen Weg geht Samsung. Der Hersteller hat sich von OLED-Fernsehern nach nur einem Modell verabschiedet, wie Michelle Bühler, Product Manager bei Samsung Schweiz, während einer Standführung sagte. OLED sei immer noch zu teuer, das Geld wolle Samsung lieber in die Entwicklung seines 10 Bit Quantum Dot Panels investieren. Ein TV-Bild mit sattem Schwarz sei für Samsung weniger wichtig als Farbe, Kontrast und Helligkeit. Ausserdem sei Quantum Dot schneller, stabiler und biete bessere Komprimiermöglichkeiten als OLED. Bühler sagt zudem, dass die organischen LEDs an Qualität verlieren. Was lebe, müsse auch mal sterben. Nicht so Quantum Dot. Zumindest für ein Jahrzehnt. Samsung gibt auf alle seine Quantum Dot TVs eine Zehnjahresgarantie.

Hiessen Samsungs TVs mit Quantum-Dot-Technologie zuletzt SUHDs, soll nun das S mit dem Q ersetzt werden. Der Kunde sei durch das S verwirrt worden, sagte Bühler. Der definitive Name sei aber noch nicht entschieden.Entschieden scheint die Sache beim Thema Curved oder Flat: Samsung will laut Bühler weiterhin stets beide Varianten anbieten. Übrigens sind alle Fernseher von Samsung aus der 7er-, 8er- und 9er-Serie mit dem UHD-Premium-Zertifikat ausgezeichnet.

Samsung wendet sich von Kamerageschäft ab

Eine weitere Entscheidung fällte Samsung im Kamerageschäft: den Ausstieg. Samsung verabschiedete sich nach Deutschland auch in der Schweiz aus dem Kamerabusiness, wie Marketing Manager Heiko Brunner sagte.

Im Weisswarenbereich zeigte Samsung seinen schon an der CES zu Jahresbeginn vorgestellten Kühlschrank Family Hub. Das Besondere ist sein Display. Damit können Nutzer andere vernetzte Geräte bedienen, Nachrichten verschicken und anzeigen lassen, das TV-Bild spiegeln oder online einkaufen. Auch Rezepte sind gespeichert, wie Product Manager Fabian Schenkel demonstrierte. Ausserdem zeigen drei integrierte Kameras das Innenleben des Kühlschranks an. Als Betriebssystem nutzt er Tizen. Der Kühlschrank soll ab nächster Woche zum UVP von rund 7000 Franken verfügbar sein.

"Edles Design mit aktueller Mobiltechnologie"

Noch im Vorfeld der IFA, am Tag vor seiner offiziellen Pressekonferenz, hat Samsung an seinem Gear Launch Event 2016 sein neustes Mitglied der Gear-Familie präsentiert: die Gear S3. Das Design erinnert an jenes klassischer Zeitmesser und scheint von traditioneller Uhrmacherkunst inspiriert zu sein. Die Gear S3 soll denn auch "edles Design mit aktueller Mobiltechnologie" verknüpfen. Die Samsung Gear S3 wird laut Mitteilung in der Schweiz voraussichtlich ab Ende Oktober zum UVP von rund 450 Franken erhältlich sein. Dies in den beiden Design-Varianten: "frontier" und "classic". Beide Modelle sind nach dem IP68 Standard wasser- und staubdicht. Das heisst, dass sie während 30 Minuten Untertauchen in 1,5 Meter tiefem Wasser unbeschädigt bleiben sollen.

Nicht ins Wasser sondern in die Luft geht es bei Parrot. DACH-Chef Michel Bonetti stellte mehrere Neuheiten vor. Besonders spannend wirkt die Drohne "Disco". Die Starrflügeldrohne startet und landet wie ein Flugzeug, wobei sie die Landung selbst übernimmt, wie Bonetti sagte. Sie fliegt während Dreiviertelstunden bis zu 80 Km/h. Das Besondere ist aber die VR-Brille, mit der man aus der Pilotenperspektive fliegt. Die Drohne wiegt 750 Gramm, wobei sie aus einem Styropor-ähnlichem Material besteht. Sie sei aber praktisch unzerstörbar, sagte Bonetti. Der UVP beträgt rund 1300 Franken.

Bei Kopfhörerhersteller Skullcandy stand Virtual Reality ebenfalls im Fokus. Der Hersteller zeigte neue Kopfhörer mit einem zweitem Treiber für den Stereo-Bass.
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