Vorschau

Auftakt zur IFA 2016

Uhr

Die IFA-Macher haben im Vorfeld über die Messe-Highlights informiert. Panasonic zeigte ebenfalls, was die Besucher erwarten dürfen — darunter auch vielversprechende Prototypen.

Am Freitag geht die IFA los. Wie üblich haben die Messeveranstalter schon zwei Tage vor Messebeginn an einer Pressekonferenz über den Event informiert. Christian Göke, CEO der Messe Berlin, ist zuversichtlich, dass die IFA ihr Rekordjahr 2015 übertrifft. Auch 2016 wächst die IFA punkto Aussteller (+13%) und Fläche (+5%) — das 10. Jahr in Folge.

Das Messegelände ist laut Göke an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Aber dank einer neuen Ausstellungsfläche ausserhalb des Geländes ist weiteres Wachstum möglich. Shuttlebusse bringen die Besucher vom Messegelände zum zweiten Standort "Station Berlin".

Neue Sonderzone Smarthome

Der grösste Trend ist für Göke die Vernetzung. Das zeige sich daran, dass alle IFA-Themen im Bereich Vernetzung stark wachsen würden (Fitness + Activity, Smart Home, My Media und Telecommunication). Aus diesem Grund hätten die IFA-Veranstalter erstmals auch die Sonderzone Smarthome geschaffen.

Erstmals an der IFA hält mit Karsten Ottenberg von BSH ein Vertreter der Hausgerätebranche die Eröffnungskeynote. Er werde erklären, warum Bosch die Anteile von Siemens an BSH übernahm. Weitere Keynotesprecher sind Dieter Zetsche von Daimler, Mark Papermaster von AMD und Harriet Green von IBM.

"Auf Vorjahresniveau"

Der GfU-Vorsitzende Hans-Joachim Kamp präsentierte an der Pressekonferenz aktuelle CE-Marktprognosen. So erwartet er im weltweiten CE-Markt einen Rückgang um 5 Prozent im laufenden Jahr. Westeuropa setze unverändert 18 Prozent des weltweiten CE-Markts um.

Der Markt sei aber gesund, nur habe das letzte Jahr wegen Währungseffekten besonders gut ausgesehen. Ausserdem werde Hardware durch Services wie Streaming ersetzt. Würde man dazuzählen, was Netflix und Co. umsetzen, wäre der Markt laut Kamp auf einem noch höheren Level als im Vorjahr.

Gesunder Hausgeräte-Markt

Für dieses Jahr rechnet Kamp mit weltweit 54 Millionen verkauften UHD-TVs (+75%). Treiber des Wachstums sei die verbesserte Bildqualität mit HDR. Bei OLED-TVs erwartet Kamp 600’000 verkaufte Geräte (+120%), Smart-TVs sollen in diesem Jahr 96 Millionen Mal über die Ladentheken gehen (+1%). Weiteres Wachstum erwartet Kamp im Bereich vernetzter Produkte mit BT-Speakern (+23%), Wearables (+58%) und Smartphones (+5%).

Wachstum gewohnt ist sich die Hausgerätebranche. Reinhard Zinkann, Vorsitzender des Hausgeräte-Fachverbands ZVEI und Geschäftsführer von Miele, spricht von einem gesunden Markt. Anzeichen für grosse Veränderungen macht er keine aus. "Die Industrie ist gut aufgestellt", sagt Zinkann.

Panasonic treibt Smart City voran

Megatrends dürften IFA-Besucher bei den Weissen Waren keine erwarten. "Waschmaschinen brauchen immer noch Wasser", sagte Zinkann. Das sei aber kein Grund zur Sorge angesichts des stabilen Geschäfts. Trends seien weiterhin gesundes Kochen, Energieeffizienz (Zinkann erwartet für nächstes Jahr ein neues Energielabel), Geräuschreduktionen, Convenience und Vernetzung. Vor allem dank smarten Geräten wachse der Markt in der EU stark.

Das Thema Vernetzung war auch an der Pressekonferenz von Panasonic das grosse Thema. Wie schon in den Vorjahren begann Panasonics Europa-Chef die Konferenz mit einer Rede über die 2014 gegründete Smart City Fujisawa in Japan. Sie soll als Blaupause für weitere Smart Cities dienen. So startete Panasonic Kooperationen für ein weiteres japanisches Smart-City-Projekt, eines in der US-Grossstadt Denver und eines im französischen Lyon. Neu dazu kommt nun auch ein Projekt in Berlin. Panasonic sei mit Produkten und Know-how etwa beim Energiemanagement dabei, wie Panasonics DACH-Chef Christian Sokcevic an einer Paneldiskussion sagte. "Unser Anliegen ist es, Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen — im Einklang mit der Umwelt und verträglich für nachkommende Generationen", sagt Panasonic-Schweiz-Geschäftsführer Urs Fischer.

Transparentes OLED-Display

Panasonic zeigte aber auch klassische CE- und Hausgeräte. So lanciert der Hersteller in Europa und damit auch in der Schweiz die Experience Fresh Series, die es bisher nur in Japan gab. Ausser dem Teekocher soll das Sortiment vollständig sein mit Haushaltsgross- und -kleingeräten. Neu bringt Panasonic auch eine Cleansing Brush und einen Enhancer für die Gesichtsreinigung.

Ausserdem will Panasonic im nächsten Jahr den ersten Wäschetrockner lancieren, der die Wäsche nach dem Trocknen zusammenfaltet, wie Yuki Kusumi, Vice President, Appliances bei Panasonic, sagt. Es gibt ihn aber erst als Prototypen. Das gilt auch für ein transparentes OLED-Display, das als Fernseher dient, aber auch den Energieverbrauch des Hauses und weitere Informationen anzeigt.

Die Entwicklung bei OLED will Panasonic weiter vorantreiben, wie Urs Fischer sagt. An der IFA zeigt der Hersteller einen neuen OLED-TV und passend zum Thema 4k auch einen neuen 4k-Camcorder mit 1-Zoll-Sensor von Leica Dicomar. Ebenfalls bringt Panasonic einen neuen Ultra-HD-Blu-ray-Player für das mittlere Preissegment.

Webcode
9611