Über den Tellerrand

Merkwürdig: von fluguntauglichen Drohnen und dem dritten Auge

Uhr | Aktualisiert
von Céline Schleich, Fabian Pöschl

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] In den Forschungslabors von Disney suchen Wissenschaftler nicht nach der Erfolgsformel für die besten Märchen, wie man vermuten könnte. Vielmehr entwickeln sie neue Technologien. So stellten die Wissenschaftler eine Software vor, mit der sich auf einfache Weise Halterungen für alles Mögliche am 3-D-Drucker kreieren lassen. Wie "Techcrunch" schreibt, ist keine lange Modellierung nötig, kein Suchen auf Thingiverse nach den richtigen Design-Daten. Die Software mache 3-D-Druck zugänglich für alle, also ganz im Sinne von Disney Unterhaltung für die ganze Familie. – Soll bloss keiner auf die Idee kommen, das Disney-Schloss oder gar das Disneyland nachbauen zu wollen!

[2] Dank Facebook, Twitter und Co. ist es bis zum gläsernen Bürger nicht mehr weit. Die Firma "3RDiTEK" hat den Trend aufgegriffen und das sogenannte 3RDi entwickelt. Dieses "dritte Auge" ist an einem Stirnband befestigt und zeichnet auf, was sein Träger sieht. Tippt er das Stirnband an, macht die Kamera ein Foto, das sich laut Hersteller direkt in den sozialen Medien teilen lässt. Fraglich ist die Rechtslage. Schliesslich will nicht jeder fotografiert werden. Missbrauch droht auch von Hackern und Regierungen. NSA & Co. dürften in ihrer Datensammelwut grosses Interesse an den Aufnahmen der Stirnbandträger haben.

[3] Rémi Gaillard ist ein Youtube-Phänomen. Über 1,4 Milliarden Mal haben Menschen weltweit seine Video­clips angesehen. Sie dürften herzhaft gelacht haben, als sie sahen, wie der französische Komiker als Pac-Man verkleidet einen Supermarkt stürmt, im Mario-Kart-Stil Bananen auf Polizisten schmeisst, als Bombe im Flughafen eincheckt oder als Pirat sein Unwesen treibt. Seit 15 Jahren macht er seine teils derben Streiche. Trotzdem blieb Gaillard (frz. für Witzbold) bisher vom Gesetz verschont, obwohl er über 1000 Straftaten begangen haben dürfte, wie "Chip" bemerkt. Umso erstaunlicher, da er selbst Frankreichs Ex-Staatsoberhaupt Jacques Chirac nicht verschonte – Gaillard verkleidete sich beim Finale des französischen Fussballpokals als Mitspieler des Gewinnerteams und liess sich von Chirac beglückwünschen.

[4] Vor beinahe 40 Jahren haben die Voyager-Sonden ihre Reise ins All gestartet. Sie arbeiten bereits heute einiges länger als geplant, genauso wie Larry Zottarelli. Der 80-Jährige war bereits beim Start des Programms dabei. Nun würde er gerne mal in Rente gehen. Die Nasa sucht jetzt nach einem geeigneten Nachfolger – vorzugsweise nicht älter als 50. Zudem muss der Programmierer mit Programmiersprachen aus den 1970er-Jahren umgehen können. Geduld wäre auch von Vorteil. Die Voyager 1 ist sich nämlich knapp 20 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. So braucht ein Befehl an die Bordcomputer ganze 17 Stunden, bis er ankommt. Gleich lange dauert es dann, bis die Antwort zurückkommt.

[5] Lebensmittel einkaufen ist mühsam. Die Tüten sind schwer, und der Weg viel zu weit. Hilfe naht von den zwei Skype-Gründern Ahti Heinla und Janus Friis. Sie entwickelten eine Drohne, die kleine Pakete ausliefert. Drohne ja, aber fliegen nein! Der Roboter verfügt nämlich über sechs Räder, mit denen er sich autonom fortbewegen kann. So soll er bis zu zwei Einkaufstüten innerhalb eines Radius von 5 Kilometern liefern können. Bleibt zu hoffen, dass sich die "Boden-Drohne" im Nachbarschafts-Dschungel gegen Passanten und rote Ampeln behaupten kann. Dann scheint einem Samstag im Pyjama nichts mehr im Weg zu stehen.

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