Electrolux Design Lab 2015

Showdown in Helsinki

Uhr | Aktualisiert

Mit seinem Konzept "Bloom" hat sich Jordan Lee Martin gegen seine sechs Mitfinalisten durchgesetzt. Der Engländer entschied das Electrolux Design Lab 2015 für sich.

Am 15. Oktober hat Electrolux zum grossen Finale seines Design Labs 2015 in Finnlands Hauptstadt Helsinki eingeladen. Von über 1500 eingereichten Konzepten kürte die Expertenjury das Konzept "Bloom" von Jordan Lee Martin aus England zum Sieger. Mit seinem Konzept will der Gewinner die Brücke zwischen digitaler und praktischer Ausbildung schliessen. Wie Martin schreibt, sollen Kinder gute Küchen- und Kochgewohnheiten mit einem spielerischen Ansatz erfahren.

Der Haushaltsgerätehersteller suchte bereits zum 13. Mal nach innovativen Ideen. Während die 13 für einige eine Unglückszahl sein mag, gilt dies wohl nicht für den diesjährigen Sieger. Jordan Lee Martin darf sich auf ein bezahltes sechsmonatiges Praktikum in einem von Electrolux' Design-Zentren freuen und erhält ausserdem 10'000 Euro Preisgeld.

Mehr als ein Kochtopf

Sein Konzept "Bloom" ähnelt einem Kochtopf – aufgeteilt in drei separate Behälter. So sei Bloom zugleich ein kleines Gewächshaus, ein Dampfsterilisator und ein Dampfgarer. Gesteuert wird es über Knöpfe am Kochtopf oder über Smartdevices.

Zum Ursprung seiner Idee gefragt, erzählte Jordan Lee Martin, dass sein an Autismus erkrankter Bruder ihn inspiriert hätte. "Trotz seiner Krankheit wollte er im Haushalt mithelfen" sagte Martin. "Da in der Küche aber auch Gefahren lauern, wussten wir manchmal nicht, wie wir ihn am besten einbinden". "Bloom" soll deshalb auch bei der Erziehung von Kindern mit speziellen Bedürfnissen eine Hilfe sein.

In Martins Präsentation fielen denn auch mehrmals die Worte "Spass" und "Unterhaltung". Gemäss dem Erfinder führe nichts an diesen beiden Werten vorbei, wenn Eltern ihre Kinder in der Küche stärken einbinden wollen. Auch Jury-Mitglied Fredrik Magnusson wies zum Beginn der Veranstaltung darauf hin, dass es eine grosse Herausforderung sei, für Kinder zu designen. Diese könnten einem nicht mitteilen, was sie gerne hätten. "Umso mehr benötigt der Designer die Fähigkeit des Beobachtens", erklärte der Design-Unternehmer weiter.

Die Jury zeigte sich begeistert vom Gewinner-Konzept: "Basierend auf realen Bedürfnissen und geschickter Nutzung der vorhandenen Technologien, hat dieses ansprechende Konzept Potenzial für Mehrfachnutzung. Es fördert die Interaktion mit Kindern sowohl emotional, digital als auch physisch" lobte Lars Erikson, Senior Vice President Design bei Electrolux und Leiter der Jury. Neben ihm in der Design Lab-Jury sassen Hanna Harris, Programmdirektorin der Helsinki Design Week, und Fredrik Magnusson, Design-Unternehmer und CEO von Roder Innovation.

Doppelte Freude

Der zweite Platz des Designwettbewerbs ging an Dominykas Budinas aus Litauen für das Konzept "Air Shield" - ein Kinderwagen, der ein reines Mikroklima schafft. Gemäss Jury besitzt die Idee besonders in Ländern mit hoher Luftverschmutzung Marktpotenzial und könnte in Zukunft das Leben von Kleinkindern retten. Ebenfalls aufs Podest schaffte es Jeongbeen Seo aus Südkorea mit seinem "Q.H." (Quadrulupe H), einem Luftreiniger in Form eines Hula-Hoop-Reifens. Die Jury begründete den dritten Platz wie folgt: "Q.H. katapultiert einen Klassiker aus den 60er-Jahren ins 21. Jahrhundert. Das Konzept erfüllt zeitloses Design und hohe ästhetische Qualität".

Neben Jordan Lee Martin konnten sich auch die weiteren Sieger dieses Jahres doppelt freuen: Electrolux verdoppelte im Vorfeld des Wettbewerbs alle Preisgelder. So erhielt der Erstplatzierte 10'000 Euro Preisprämie statt 5000 Euro, der zweite Platz wurde mit 6000 Euro belohnt und den 3. Platz vergütete der Haushaltsgerätehersteller mit 4000 Euro. Zusätzlich wurde der "Peoples Chocie Award" vergeben. Gewonnen hat den Publikumspreis in Höhe von 2000 Euro Larissa Trindade mit ihrem Konzept "Weaver". Die Brasilianerin erhielt über 4300 Publikumsstimmen.

Das Thema des Electrolux Design Lab 2015 war "Healthy Happy Kids". Unter diesem Motto wurden Ideen für Produkte in den drei Schwerpunktbereichen Kochen, Textilpflege und Luftreinigung gesucht. Die eingereichten Konzepte wurden von Electrolux-Experten in drei Auswahlschritten zunächst auf 100, dann auf 35 und schliesslich auf 6 Konzepte verringert. Neben den drei Gewinnern erreichten zudem Tobias Tsamisis aus Deutschland, Mary Pilyugina aus Russland und Martha Fabiola García Bustos aus Mexico den Final.

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