Über den Tellerrand

Merkwürdig: von Fembots und einem Walkman-Revival

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl und Coen Kaat

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Durch den Hack des Seitensprung-Portals Ashley Madison sind reihenweise untreue Ehemänner und Ehefrauen blossgestellt worden. The Register hat sich die veröffentlichten Datensätze genauer angesehen. Dabei fand die News-Site heraus, dass es auf dem Portal ein deutliches Übergewicht an Männern gab. Von rund 34 Millionen Mitgliedern waren nur 4,6 Millionen als Frauen registriert. Von diesen nutzte auch nur eine halbe Million das Portal aktiv. Erschwerend kommt hinzu, dass viele dieser Profile wohl Bots, also von den Betreibern geschaffene und betriebene Profile waren. Im Web kursiert für diese Profile die Bezeichnung Fembots. Der Journalist Annalee Newitz errechnete sogar, dass es wohl nur 12'000 "reale Frauen" auf dem Portal gab. Ein Ehemann musste also schon sehr viel Glück haben, wenn er über das Portal einen Seitensprung arrangieren konnte.

[2] Die Sexspielzeug-Industrie ist heiss auf die Applewatch. Der US-Hersteller Lovesense hat sein erstes Sextoy für die Smartwatch entwickelt. Wie Pressetext berichtet, lässt sich der Vibrator namens "Blush" etwa über die Uhr steuern. Zielgruppe sind "Pärchen, die gerne heimlich in der Öffentlichkeit ihr Vergnügen haben", wie Lovesense erklärt. Der vernetzte Vibrator erlaubt neue Möglichkeiten. Nutzer(-innen) könnten etwa bestimmte Vibrationsmuster herunterladen oder das Gerät so einstellen, dass es zur Lieblingsmusik vibriert. Besonders smart: Über das Mikrofon in der Smartwatch reguliert der Vibrator seine Vibrationslautstärke und passt sie an das Umfeld an.

[3] Die Ingenieure von Cisco haben zwei neue Switches entwickelt. Diese tragen die Produktbezeichnung 3650 und 3850. Beide Modelle haben 48 Ports und sind mit dem neuesten technischen Schnickschnack ausgestattet. Leider haben die Entwickler eine Kleinigkeit übersehen. Wenn ein Netzwerkkabel mit Schutzkappe in den ersten Slot gesteckt wird, dann stösst die Verkleidung direkt gegen den Reset-Knopf des Switches. Danach fährt der Switch auf die Werkseinstellungen zurück. Als Lösung schlägt Cisco vor, die Schutzverkleidung bei diesem einen Kabel zu entfernen, wie das Unternehmen in seiner Liste der bekannten Probleme festhält. Der Fehler ist den Entwicklern und Nutzern bereits seit 2013 bekannt, aber in den letzten Wochen erfuhr die Berichterstattung darüber eine Renaissance, wie es auf der Website Chip heisst. Auf Twitter und Facebook verbreitet sich die Lachnummer rasant. Denn je nach Ausführung kosten die Switches mehrere tausend Franken.

[4] Bleibt der geliebte Ghettoblaster stumm, weil keine Kassetten mehr aufzutreiben sind? Die 80er sind zwar lange vorbei, doch der Versandhändler Pearl hat eine Lösung für Tonband-Nostalgiker ins Angebot  aufgenommen. Ein Bluetooth-Empfänger von Auvisio, getarnt als Kassette, streamt Inhalte von mobilen Geräten. Legt man den Empfänger ins Kassettenfach, wird aus dem Kassettenrekorder ein Bluetooth-Player. Also: Leggins entmotten und den Walkman entstauben. Und nicht vergessen: den Bleistift bereitlegen! – Nur schon aus nostalgischen Gründen.

[5] Der Mann hat ein Ziel: John McAfee will US-Präsident werden. Und das mit einer eigenen Partei, der Cyber-Partei, wie Ars Technica meldet. Der Multimillionär, der sein Vermögen mit der gleichnamigen Antiviren-Software machte, fällt nicht das erste Mal aus dem Rahmen. Unvergessen sein Youtube-Video, in dem er koksend in Begleitung leichter Mädchen vor den Gefahren seiner eigenen Software warnte. Fraglich, ob er ein geeigneter Kandidat für das mächtigste politische Amt der Welt wäre. Viele seiner  Fans würden aber genau das gerne sehen. McAfee spricht von tausenden E-Mails von Menschen, die ihn zur Kandidatur auffordern. Ein Slogan seiner Fans: "Install McAfee!"

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