Totale Vernetzung

Wenn das Bauernhaus zum Smarthome wird

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Familie Meier wohnt in einem Smar­t­home. Wie die drei Generationen die Vernetzungslösung nutzen, haben Meiers bei einem Hausbesuch erklärt. Selbst die Jüngsten sind mit dem System vertraut.

Altikon im Bezirk Winterthur. Hier wohnt Familie Meier. Wo der Dorfladen über die Mittagszeit schliesst und das Postauto das einzige öffentliche Verkehrsmittel ist, hat die Familie ein altes ­Bauernhaus samt Scheune zum Smarthome umgebaut. Das bietet einige Vorteile.

Wer an der Haustür der Meiers läutet, löst nicht nur die Türklingel aus, sondern lässt auch Lampen in Küche, Atelier und Wohnzimmer aufleuchten. Das sei nötig gewesen, weil das 1860 erbaute Bauernhaus so verwinkelt sei, erklärt Isabelle Meier. Denn meist seien es nur ihre zwei Hunde, welche die Türklingel hörten. Ein Jahr lang baute die Familie zusammen mit Fachplanern und Handwerkern das Bauernhaus um. Seit letztem Herbst wohnen die Eltern, der Sohn und die Tochter samt Schwiegersohn und Enkelkindern in drei Wohnungen gemeinsam unter einem Dach. Einen Architekten brauchten sie für den Umbau nicht. Ziel war es, möglichst vieles zu erhalten. So strahlt etwa der Kachel­ofen aus dem Jahr 1860 immer noch Wärme im Wohnzimmer aus.

Alles funktioniert über die Stromleitung

Das frisch renovierte Haus der Meiers lebt von Kontrasten. Wer es betritt, geht über denselben Eichenboden wie die Menschen vor über 150 Jahren. Die Technik ist aber von heute. Mit 3-fach-Verglasungen und Wärmepumpen sparen Meiers Energie. Wie viel das von "Digitalstrom" gelieferte Smarthome-­Sys­tem zusätzlich einspart, wissen sie noch nicht. Im September, wenn die Familie ein Jahr im Smarthome gelebt haben wird, will sie Kassensturz machen und die Stromrechnung mit dem Vorjahr vergleichen.

Kennen lernte Martin Meier das "Digitalstrom"-System während einer Präsentation für Elektrounternehmer. Das System zur intelligenten Vernetzung von Geräten im Haus funktioniert über die Stromleitung. Hausgeräte müssen dabei mit einer speziellen Lüsterklemme versehen werden, damit sie mit dem System kommunizieren können. Meier liess sich begeistern. "Mich beeindruckte das System, weil es praktisch ist", begründet er seinen Entscheid. Für den Bauherrn steht die Technik an zweiter Stelle. Die Installation des Systems überliess er seinem Sohn Jan, der als Hauswart tätig ist, und seinem Schwiegersohn Alex, der von Beruf Informatiker ist. Meist nutzen Meiers das System für die Beleuchtung und die Storen. Weitere Funktionen, etwa fürs Badezimmer, könnten später integriert werden. "Ich hatte noch zu wenig Zeit, alles auszuprobieren", entschuldigt sich Meier. Dank offener Schnittstellen ist es möglich, das "Digitalstrom"-System um neue Anwendungen zu erweitern.

Der 35-jährige Sohn Jan nutzt das Smart­home in seiner Wohnung vor allem, um verschiedene Lichtstimmungen zu schaffen, etwa durch Dimmung. Gesteuert wird die Beleuchtung übers Smartphone. Er spielt mit dem Gedanken, weitere Lampen ins System zu integrieren. Für die 37-jährige Tochter Nicole, ihren Ehemann und deren zwei Kinder bedeutet das Smarthome eine Zeitersparnis. "Ich kann mich von unterwegs übers Smartphone vergewissern, dass auch wirklich alles ausgeschaltet ist", freut sie sich. Auch den Back­ofen integrierten sie ins System. Die Kinder seien schon vertraut damit. "Meine 4-jährige Tochter schimpft schon mal mit mir, wenn ich die Beleuchtung falsch eingestellt habe", erklärt sie.

Martin Meier findet den "Alles aus"-­Schalter besonders praktisch. "Wenn ich den betätige, ist es auch wirklich überall dunkel", versichert er. Seine Tochter pflichtet ihm bei. Weil ihr Jüngster gerne mit den Lichtschaltern spiele, sei sie froh um den Hauptschalter. Wenn Meiers ausser Haus sind, sollte also keine Energie verschwendet werden. Sonst reicht ihnen ein Blick aufs Smartphone.

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