Neues Kaufangebot?

Erich Kellerhals will Media-Saturn komplett

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von Fabian Pöschl und Elektrojournal

Beim deutschen Handelskonzern Metro geht der Streit um die Elektronikkette Media-Saturn weiter. Media-Saturn-Mitgründer und Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals hat erneut Interesse an einer Übernahme der Metro-Tochter angemeldet, der Düsseldorfer Handelskonzern reagierte aber am Freitag zurückhaltend.

Das Tauziehen um die Media-Saturn-Holding (MSH) geht weiter. Mitgründer und Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals hat einen weiteren Vorstoss für eine Übernahme unternommen. Man sei bereit, dem Düsseldolfer Handelskonzern Metro die gut 78-prozentige Beteiligung abzukaufen, sagte Ralph Becker, Geschäftsführer von Kellerhals' Beteiligungsfirma Convergenta, gegenüber der "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

"Erstaunlich und befremdlich"

Laut einem Metro-Sprecher liegt dem Konzern kein Angebot vor. Die öffentliche Ankündigung in der Zeitung sei daher "sehr erstaunlich und befremdlich".

Über Convergenta hält Mitgründer Kellerhals seinen 21,67 Prozent umfassenden Anteil an Media-Saturn. Laut Becker hat Kellerhals inzwischen zwei im Einzelhandel erfahrene Finanzpartner im Boot, so dass Gespräche heute sehr viel konkreter und zielführender geführt werden könnten als in der Vergangenheit. Eine Alternative zum Verkauf sei eine Teilung des Vermögens etwa nach Ländern. "Wenn eine Ehe nicht mehr funktioniert, muss man über eine Trennung nachdenken", sagte Becker.

"Inwiefern eine Teilung des Unternehmens sinnvoll sein soll, erschließt sich uns nicht", sagte hingegen der Metro-Sprecher.

Langjähriger Streit

Media-Saturn habe unter der aktuellen Geschäftsführung enorme Fortschritte bei der notwendigen Neuausrichtung gemacht, sagte der Sprecher. Die Zukunftsperspektiven seien trotz fortgesetzter Störversuche durch Kellerhals ebenfalls sehr positiv. Gesprächsbereitschaft gebe es aber nach wie vor durchaus. "Einen seriösen Vorschlag der Convergenta würden wir selbstverständlich gewissenhaft prüfen."

Zwischen dem Handelskonzern und Kellerhals tobt seit mehr als vier Jahren ein Streit um das Sagen bei Europas größtem Elektronikfachhändler. Kellerhals hält zwar nur knapp 22 Prozent, hat aber weitreichende Vetorechte.

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