Über den Tellerrand

Merkwürdig: von klugen Goldfischen und Katzen als Spionen

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Wie beeinflussen auf 140 Zeichen beschränkte Nachrichten unser Gehirn? Machen Konver­sationen mit Emojis dumm? Microsoft wollte es genauer wissen, welche "neuen kognitiven Fähigkeiten" wir uns durch den digitalen Lebensstil aneignen. In einer Studie befragte und testete der Konzern zahlreiche Probanden. Manche von ihnen schloss Microsoft auch an einen Elektroneurografen (EEG), um ihre Gehirnaktivitäten während der Nutzung unterschiedlicher Medien zu messen. Das Resultat: Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne lag bei 8 Sekunden. Das sind 4 Sekunden weniger als bei einer Studie vor 13 Jahren und 1 Sekunde weniger als die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs. Der hat aber auch viel zu tun in seinem Glas. Blubb.

[2] Kennen Sie Bruno? Er ist die erste smarte Mülltonne, wie die Macher von Bruno auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter schreiben. Die weis­se Tonne saugt den Staub von selbst in die Abfalltüte, wie "Der Spiegel" berichtet. Sensoren erkennen den Müll in der Nähe der Tonne. So genügt es, den Abfall in die Nähe der Mülltonne zu fegen. Wenn Brunos Abfallbeutel mal voll oder der Akku leer ist, gibt er dem Nutzer über eine App Bescheid. Darauf hat die Welt gewartet. Die Aktion auf Kickstarter ist ein voller Erfolg. 16 Tage vor Ende der Kampagne wurde das Doppelte der anvisierten 50 000 US-Dollar eingesammelt. Bereits im Oktober soll Bruno in den USA auf den Markt kommen. Sollte er einmal in Europa erhältlich sein, dann gerne auch in einer Version mit Beinen. So könnte er sich selbst auf die Suche nach Müll begeben.

[3] Der Sicherheitsforscher Claudio Guarnieri und die Bürgerrechtsaktivistin Jillian York haben an der diesjährigen Webkonferenz Re:publica in Berlin über die animalischen Machenschafte von NSA und Co. referiert. Wie "Der Spiegel" schreibt, berichteten sie etwa mit viel Humor über das CIA-Programm "Acoustic Kitty" aus den 1960er-Jahren. Damals hätte der Geheimdienst Katzen Mikrofone implantiert, damit die Tiere unbemerkt Aufnahmen an schwer zugänglichen Orten hätten machen können. Doch die Spione bedachten nicht den Eigensinn von Katzen. "Schon die Testkatze lief gleich auf die Strasse und wurde von einem Taxi überfahren. 20 Millionen Dollar an Steuergeldern verschwendet", sagte York. Die beiden lancierten eine nicht ganz ernst gemeinte Online­petition, die ein Verbot von Tieren als Spione bezweckt.

[4] Pornografie während der Arbeit. Nichts lieber wollte ein Beamter der US-Stadt Baltimore. Zwei Wochen lang verbrachte er 39 Stunden, also gut die Hälfte seiner Arbeitszeit, mit Pornoschauen. Wie Chip.de berichtet, war das noch nicht einmal das Bemerkenswerteste an der Leistung des Mannes. Denn der Beamte rief keine Pornografie-Web­site auf und liess das Video im Hintergrund laufen, nein, er legte eine DVD ein und spielte diese immer wieder ab. An seinem "Rekord-Tag" rund 6 Stunden und 45 Minuten lang – und zwar im Vollbild-Modus. Der Mann war entweder ziemlich vernarrt in eine der Darstelle­rinnen oder er wollte sich schlicht mit seinen Vorgesetzten anlegen. Es dauerte auch nicht lange, bis seine Chefs einen Tipp bekamen – vermutlich von ­einem genervten Kollegen – und eine Überwachungssoftware auf dem Rechner des Pornodauerkonsumenten installierten.

[5] Die Webgemeinde ist oftmals hilfreich, kann aber auch schnell mal bissig werden. Wieder einmal suchte ein User Hilfe bei Photoshop und erhielt andere Unterstützung als erwartet. Da braucht es Humor. Der niederländische Food Blogger Sid Frisjes wollte im Urlaub ein besonderes Foto schiessen. Wie "Der Standard" berichtet, versuchte er es durch eine geschickte Perspektivenwahl so aussehen lassen, als halte er die Hand über den Pariser Eiffelturm. Das ging aber völlig schief, weshalb Frisjes auf 4Chan fragte: "Kann jemand den Eiffelturm unter meinen Finger photoshoppen?" Das Resultat waren zahlreiche Einsendungen mit Bildern, auf denen sein Arm plötzlich fliegen konnte oder meterlang wurde.

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