Andoid-TV, WebOA, Tizen und Firefox OS

Kampf der Systeme

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Android-TV, WebOS, Tizen und Firefox OS: Viele der grossen TV-Hersteller setzen auf neue, teils auch eigene Betriebssysteme in ihren Geräten. Ein Überblick über die beliebtesten Systeme und ihrer Funktionen.

Firefox OS auf Panasonics 4k-TV TX-65CXW804. (Quelle: Panasonic)
Firefox OS auf Panasonics 4k-TV TX-65CXW804. (Quelle: Panasonic)

Mit den neuen 2015er-Fernsehern haben viele Hersteller auch neue Betriebssysteme eingeführt. Damit wollen sie die Bedienung ihrer Smart-TVs verbessern. Fast jeder der gros­sen Hersteller vertraut dabei aber auf ein anderes ­System.

Auf das mit Abstand erfolgreichste Mobilgeräte-Betriebssystem Android in der Version 5.0 (Lollipop) setzen sowohl Sony als auch TP Vision (und Sharp). Der Vorteil: Viele Nutzer sind bereits mit dem System vertraut. Zudem bietet Android-TV eine Vielzahl von Apps im Google Play Store und  wesentlich mehr Funktionen als das frühere Google-TV. Sony lobt etwa die selbsterklärende Benutzeroberfläche oder die Stimmerkennungsfunktion, mit der Suchbegriffe ins Mikrofon gesprochen werden können. Android-TV bietet auch eine integrierte Chromecast-Funktion, womit die verfügbaren Applikationen automatisch vom mobilen Gerät auf das TV-Display übertragen würden. Android-TV ist zudem auch kompatibel mit Dritthersteller-Zubehör.

LG verbesserte WebOS

LG baut seit vergangenem Jahr auf das von Fachmedien vielgelobte WebOS, das ursprünglich von Palm entwickelt wurde. Mittlerweile ist WebOS in Version 2.0 erhältlich. Das System bietet Zugriff auf LGs App-Store. Der Hersteller verspricht zahlreiche Apps. In der zweiten Version will LG die Leistung gesteigert haben, womit laut Firmenangaben die Startzeit der Geräte um bis zu 60 Prozent reduziert wird. Auch Inhalte wie etwa Youtube profitierten dadurch um eine bis zu 70 Prozent schnellere Ladezeit. Neu ist auch die Funktion "My Channels", mit der sich die Hauptmenü-Leiste individuell anpassen lässt.

Security mit Tizen

Bei Samsung-TVs kommt Tizen zum Einsatz, dessen Oberfläche laut Heise.de frappierend an WebOS erinnert. Das Tizen-System soll laut Bericht künftig im gesamten Techniksortiment von Samsung zum Einsatz kommen, darunter Kühlschränke, Waschmaschinen und Smartphones, was eine bessere Konnektivität der Geräte verspricht. Bislang ist es aber ausser bei Fernsehern erst bei Samsungs Smartwatches im Einsatz. Das neu vorgestellte Smartphone Galaxy S6 funktioniert noch mit Android. Der Hersteller hebt aber den Open-Source-Ansatz von Tizen hervor, wodurch sich Apps leichter entwickeln und von anderen Geräten portieren liessen. Samsung verweist zudem auf eine gesteigerte Geschwindigkeit von Apps auf Tizen, sowohl beim Start und auch beim Rendering der Apps. Zusätzlich unterstütze Tizen Security über die Integration von DRM-Lösungen.

Customization bei Panasonic

Den wohl offensten Weg geht Panasonic mit Firefox OS. Der Hersteller fiel laut Berichten bisher durch seine sehr gute Hardware auf, nun soll auch die Software punkten. Das  Mobile-Betriebssystem Firefox OS biete gemäss The Verge eine schnelle Performance. Zudem erlaube der neue My Home Screen 2.0 einen schnelleren Zugang zu Lieblingssendern, TV-Anwendungen und Apps. So könne die Benutzeroberfläche nach Belieben gestaltet werden, ob Xbox, Netflix oder spezifische TV-Sender.Welches Betriebssystem das Beste ist, muss sich erst noch zeigen. Der Schritt der Hersteller zu einem besseren User Interface kann für die Nutzer ein Vorteil sein. Möglich scheint aber auch, dass die Vielfalt der Betriebssysteme weitere Unsicherheit beim Kunden schafft. Abhilfe schaffen könnte der Handel mit seiner Beratung.

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